呵呵,楼主不在。我将楼主的德文中ä,ö,ü,ß 全都替换成了英文下也可显示的ae,oe,ue,ss.
现在应该可以方便粘贴复制了,辛苦各位了 :)
信的题目便是Betr.: Wer ist Bischof Psychen? (翻译过来就是:谁是普绥辛主教)
转换后的文章如下,应该不会再有乱码了:
Bemerkungen zu Frank Hessenlands Beitrag
„Verdacht des Gefaelligkeitsjournalismus“
Betr.: Wer ist Bischof Psychen?
Neulich wurde in Deutschlandfunk ein Beitrag ueber ein Suendenregister derChinaredaktion der Deutschen Welle ausgestrahlt. Wahrlich ein lehrreicherBeitrag. Lehrreich deshalb, weil man seine eigene Muttersprache von einemfremdsprachigen Journalisten mit bis dato unentdecktem Sprachtalent lernenkann. Aber erst der Reihe nach.
In seiner Kritik an die DW-Chinaredaktion warf der Autor, Frank Hessenland, denchinesischen Kollegen des Nachbarsenders unter anderen vor, chinesischePropaganda distanzlos in eigener Berichterstattung uebernommen zu haben. Als Beispiel nannte er den wortgetreu zitierten Leitartikeleines Parteiorgans, in dem es von der „gefaehrlichen separatistischenSprengkraft“ die Rede war und eine Aufforderung verbreitet wurde, „die Fahneder sozialen Stabilitaet hochzuhalten und die verschwoererischenAbspaltungsbestrebungen entschieden zu bekaempfen".
Macht man die fragliche DW-Seite vom 22. Maerz auf, ist leicht festzustellen,dass nicht nur dieses Zitat, sondern auch viele Aeusserungen der Gegenseite indirekter Rede praesentiert wurden. Machte die DW-Chinaredaktion somitPropaganda fuer China, dann trat sie auch als Propagandistin auf fuer Amerika(John McCain), oder verhaeltnismaessig noch staerker fuer Poettering(EU-Parlamentspraesident).
Propaganda machte auch die deutsche DW-Redaktion, wie Herr Hessenland richtigherausstellte, und zwar fuer den Dalai Lama und seine Exilregierung. Vergleichtman den Ausdruck der Chinaredaktion „gewalttaetige Krawalle“ mit derUmschreibung der deutschen Redaktion „tibetischen Protesten“, ist eineVerharmlosung der Situation durch die deutsche Wortwahl, die durchaus derbranchenueblichen Sprachregelung der westlichen Medien entspricht, nicht zu uebersehen.Dass die Unruhe durch die Randalierer, die 22 unschuldige Menschenleben aufGewissen haben, mit friedlichen und gewaltlosen „Protesten“ gar nichts zu tunhat, belegen Augenzeugenberichte von auslaendischen Touristen und Journalisten, die bis zuletzt in Lhasa ausharrenkonnten.
Ein anderes Beispiel ist ein Interview mit Ex-Justizministerin Herta Daeubler-Gmelin,durchgefuehrt von Ina Rottscheidt. Dass die deutsche und chinesische Redaktion der Deutschen Welle jeweilsunterschiedlichen Schwerpunkt bei der Praesentation gelegt hat, stoert HerrnHessenland gewaltig. In der deutschen Version erschien das Zitat "DieMenschenrechte muessen auch nach Olympia auf der Agenda bleiben" alsTitel, waehrend im chinesischen Programm betitelt wurde: "China hatRiesenfortschritte bei Menschenrechten gemacht. Ich bin gegen erhobeneZeigefinger".
Fest steht, dass Frau Daeubler-Gmelin im Interview beide Aussagen gemacht hat. Demnachsind wir mit Herrn Hessenland voellig einer Meinung, als er in dem Titel seinesBeitrags den „Verdacht des Gefaelligkeitsjournalismus“ schoepft, und zwar gegendie einseitig berichterstattende deutsche DW-Redaktion, die wiederum ganz imEinklang mit einer ueberwiegenden Mehrheit der deutschen Medien eine allgegenwaertigeanti-chinesische Stimmung anzustiften versuchte.
(Nachtrag: Den aufmerksamen Lesern fiel womoeglich schon auf, dass die Aussage„China hat Riesenfortschritte bei Menschenrechten gemacht“ in dieserFormulierung im deutschen DW-Beitrag zum Interview (von Rottscheidt) nicht zufinden ist. Das ist auch richtig, denn sie ist eine Aussage in einem anderenInterview,durchgefuehrt vom Redaktionsleiter des chinesischen DW-Programms persoenlich(Matthias von Hein). Dass Herr Hessenland beide Titel in einem Interviewvereint hat, und zwar als Beleg fahrlaessiger Fehlinterpretation derDW-Chinaredaktion, zeigt die Gruendlichkeit seiner Recherche. Wir wuerden ihninnigst gerne als Rechercheur des Jahres vorschlagen.)
Ein weiteres Interview, diesmal mit Bundesinnenminister Wolfgang Schaeuble,erregt bei Herrn Hessenland freigeistliche Gemueter. Die folgende Aussage des Ministers kommt ihm dubioes vor:
"( ... ) man sollte nicht hoffen, dass die politischen Ideale, die wir Deutscheals richtig erachten, nach den Spielen auf der ganzen Welt umgesetzt werden. Gleichzeitigmuessen wir verstehen, dass die Menschen in anderen Erdteilen nichtverpflichtet sind zu meinen, dass alles Deutsche automatisch das Ideal sei. ERSTRECHT NICHT, WO WIR MIT UNSEREN EIGENEN ANGELEGENHEITEN AUCH NICHT VOELLIGZUFRIEDEN SIND. Daher ist die Ansicht, man koenne ueber die Olympischen Spieleeuropaeische Demokratie und rechtsstaatliche Vorstellungen nach europaeischenNormen nach China exportieren, schon im Ansatz falsch. DIESE AUFFASSUNG STEHTNICHT IM EINKLANG MIT DEM OLYMPISCHEN GEIST.“
Er glaubt, dass es einseitig uebersetzt wuerde. Beweise dafuer will er abernicht nennen. Dabei wollen wir ihm gerne auf die Spruenge helfen: Keine grosseSache, denn ein paar Mausklicks weiter findet man schon auf der deutschen Seitedes gleichen Senders die deutsche Version des von Jens Olesen durchgefuehrtengleichen Interviews mit dem folgenden Ausschnitt:
„(…) Aber man kann nicht erwarten, dass dann die politischen Verhaeltnisseauf der Welt so sind, wie wir sie fuer richtig halten. Wobei man auch wissenmuss, dass andere Menschen nicht verpflichtet sind, alles fuer ideal zu halten,nur weil es in Deutschland so ist. Die Erwartung, dass die Olympischen Spielein China eine rechtsstaatliche Demokratie nach europaeischen Massstaeben mitsich braechten, war von vornherein unsinnig.“
Augenfaellig ist, dass die grossgeschriebenen rueckuebertragenen Zeilen imdeutschen Original fehlen. Allein dies ist Grund genug, um zu vergessen, dassin den restlichen Teilen die Texte im Original und in der Rueckuebersetzungmiteinander in erstaunlicher Weise uebereinstimmen.
Die Diskrepanzen, allein schon die Tatsache, dass arithmetisch die Zeilenzahlennicht miteinander stimmen, widerspiegeln sich auch im gesamten Interview, indemim chinesischen Text der Minister vier Fragen beantwortet hat, in der deutschenVersion aber deren nur drei. Aus blinder UEberzeugung, dass Herr Hessenlandimmer Recht hat, schliessen wir die Moeglichkeit kategorisch aus, dass derdeutsche Text, aus welchem Grund wie auch immer, eine verkuerzte Version seinsoll.
Schliesslich hat Herr Hessenland keine Zeit fuer triviale Arbeiten wie einenTextvergleich. Er hat viel Wichtigeres zu tun, naemlich anlaesslich einesangeblich unkorrekt uebersetzten Interviews ueber die Sprachfaehigkeit desLeiters der DW-Chinaredaktion zu laestern.
Er selbst nutzte die folgende Gelegenheit, um seine eigene Sprachkenntnis unterBeweis zu stellen. Das ganze nahm, genau wie Herr Hessenland selbst ueber dieDW-Chinaredaktion urteilte, schon „groteske Zuege“ an. Dabei handelt es sich umeinen DW-Beitrag vom 24. Juli ueber die Aeusserungen einerKirchenpersoenlichkeit.
Nach Hessenlands Version habe die DW-Chinaredaktion wie folgt berichtet: „Eineder beiden groessten Kirchen Deutschlands, das evangelische Missionswerk,dessen Vorsitzender Bischof Psychen ist, hat die Berichterstattung derdeutschen Medien ueber China kritisiert.“
Sogleich wies Herr Hessenland auf mehrfache Ungereimtheiten hin, dass a) „dasevangelische Missionswerk“, eine Organisation fuer Auslandsmissionierung,selbst nicht als „eine der beiden groessten Kirchen Deutschlands“ bezeichnetwerden darf, b) Bischof in Wirklichkeit eine Bischoefin sei, und zwar eine mitdem Geschlechtsnamen „Jepsen“, nicht aber „Psychen“ und c) der „Eindruckunwahr“ sei, „die Deutsche Evangelische Kirche habe China lautstark gegen dieMedien verteidigt“.
Dass die Chinaredaktion der betroffenen Bischoefin eine unfreiwilligeGeschlechtsumwandlung verpasst hat, ist schon unverzeihlich. Demnach macht es fuerHerrn Hessenland scheinbar auch keinen Sinn mehr, dass die etwas ambigechinesische Formulierung in Wirklichkeit doch wie folgt uebersetztwerden kann: „Bischof ‚Ye-pu-sen‘ jedoch, Vorsitzender des Missionswerks einerder beiden groessten Kirchen Deutschlands, der Deutschen Evangelischen Kirche,hat die Berichterstattung der deutschen Medien ueber China kritisiert.“
Nicht zweideutig ist aber, dass der Subjekt des chinesischen Satzes eindeutig„Bischof ‚Ye-pu-sen‘“ ist, nicht wie in der Rueckuebersetzung „Eine der beidengroessten Kirchen Deutschlands“ mit der Apposition „das evangelischeMissionswerk“. Mit dieser Klarstellung machen wir aber diese hastigangefertigte Rueckuebertragung zur Makulatur, und Hessenlands Anschuldigung,die Chinaredaktion uebermittle Unwahrheiten („die Deutsche Evangelische Kirchehabe China lautstark gegen die Medien verteidigt“), gegenstandslos, was wirzutiefst bedauern.
Da sich Herr Hessenland doch geringschaetzig ueber die Sprachkenntnis desRedaktionsleiters des Chinaprogramms seines Nachbarsenders aeussern darf, istihm die vorliegende Beweislage zu seiner linguistische (Un)faehigkeitsicherlich nicht bedrueckend. Denn es kommt noch grotesker.
Wir muessen schon zugeben, mit unserem Chinesischen am Ende zu sein, um imchinesischen Original ein Pendant zu „Bischof ‚Psychen’“ zu finden. Ohne dieHilfe von Herrn Hessenland mit seinem vorzueglichen Jaegerchinesischen kamenwir als Ergebnis nur auf die Bezeichnung „Bischof ‚Ye-pu-sen’“. Und „Ye-pu-sen“ist fuer uns normalsterbliche Chinesen Jepsen.
Was fuer uns diese journalistische Sprachgenie bewunderungswert macht, ist dieGelassenheit, den rueckuebertragenen „Bischof ‚Psychen’“ einfach alswahre Muenze zu nehmen. Herr Hessenland schert sich einen Dreck, danach zufragen, wie man auf den Ausdruck „Psychen“ kommen konnte. Hat man moeglicherweisezu viel Hitchcock gesehen? Oder unterstellt man, dass eine Chefseelsorgerin,dazu noch die erste Bischoefin weltweit, einen so praedestinierenden Namen zutragen hat?
Mandarin ist zugegebenermassen eine schwierige Sprache. Dass man Fehler macht,weil man die Sprache nicht versteht, ist doch verstaendlich. Dass man diesenFehler noch als Indiz fuer Verfehlung anderer vorfuehrt, ist schon eine Kunst. Dazugehoert Mut.
Von unserer Sprachgenie kann man jedenfalls Deutsch lernen, wenn es etwa um einParadebeispiel zu dem treffenden Ausdruck geht: Sicheres Auftreten bei voelligerAhnungslosigkeit.
Herr Hessenland hat aber noch mehr zu bieten. Er trat als Privatschnueffler aufund weiss was zu erzaehlen ueber die Familiengeschichten vonDW-Mitarbeiterinnen. Dabei ist er auf sensationelle Entdeckung gekommen. Mitseinem eigenen Wort: „Plausibel ist die Darstellung der Dissidenten, dass esKommunisten sein muessen, die kommunistisch schreiben.“
Als Kommunisten aufgelistet sind in Wirklichkeit familiaere Beziehungen wieEhefrauen oder Toechter von Diplomaten oder Regierungsbeamten. Allein dieseVerwandtschaft disqualifiziert diese Frauen als DW-Mitarbeiterinnen. EigeneSchuld, dass sie nicht vorgesorgt haben: Waehrend die Ehefrauen einst dochblind vor Liebe waren, um die kuenftigen Ehemaenner nach der Parteizugehoerigkeitzu fragen, haetten die Toechter vor ihren Geburten doch vergewissern koennen,dass die Karriere ihrer Vaeter ihnen spaeter nicht im Wege stehen. Schliesslichgeht es um ihre berufliche Zukunft als DW-Redakteurinnen!
Wir haben aber Verstaendnis fuer die Forderung, diese Frauen allein aufgrundihrer familiaeren Hintergruende weg zu rationalisieren. Auf dem Hoehepunkt derKulturrevolution, eines der dunkelsten Kapitel der modernen chinesischenGeschichte, wurde genau nach dem gleichen Prinzip gehandelt, nur mit einemanderen politischen Vorzeichen. Es galt ein verhaengnisvoller Leitspruch: „Istder Vater ein Held, steht der Sohn seinen Mann. Ist der Vater reaktionaer,bleibt der Sohn ein Villain.“
Die chinesische Fuehrung distanziert sich schon laengst vom unmenschlichenVorgehen in der Kulturrevolution. Die Dissidenten ihrerseits wollen in der KPaber immer noch die Erbin dieser grausamen Aera gesehen haben. Die von ihnenmitinitiierte Kampagne gegen die DW-Chinaredaktion, auf der nun Herr Hessenlandmit seinem Beitrag den i-Tuepfelchen setzte, nehmen jedoch auf erstaunlicheWeise die gleichen Zuege an.
Genau das von Herrn Hessenland erbsenzaehlerisch aufgestellte Suendenregisterfinden wir waehrend der Kulturrevolution auch, und zwar in Form vonWandzeitungen. Darin wurde jede noch so unschuldig erscheinende Aeusserung aufVerdacht der „konterrevolutionaeren Agitation“ hin ueberprueft. Jede Aussage,die nicht mit einem linientreuen Parole verbruellt wurde, lief Gefahr, als demKlassenfeind zu gefaellig bezeichnet zu werden. Haeufig endeten dieseWandzeitungskampagnen mit fatalen Konsequenzen fuer die Angeschuldigten.
Aber noch eine weitere erschreckende Aehnlichkeit beim Wandzeitungsvergleich:Alle Anschuldigungen wurden im Nachhinein als haltlos erwiesen.
Dies wird Herrn Hessenland wohl kaum stoeren. Schliesslich ist es sein gutesRecht, sich mit der miserablen Beweisfuehrung, die in keinem Punkt haltbar ist,im „Affaere Deutsche Welle“ weiter zu blamieren. Nur muss er auf den Vorwurfgefasst sein:
Ein Skandal daraus zu machen, ist selbst ein Skandal!
Anti-CNN.com, 13. November 2008
PS: Angst und Bange um Hessenland
Tippt man „Deutschlandfunk Hessenland“ in die Google-Suchmaschine ein, undschaut sich den ersten Eintrag an (Stand 13. Nov. 2008). Was schreibt daGuenter Muechler vom Deutschlandfunk ueber seinen Arbeitskollegen FrankHessenland? ――
„Inzwischen kann einem um das Hessenland angst und bange werden. Erst dieBankenkrise, dann der Ypsilanti-Gau.“
Wie Frank Hessenland beim politischen Vakuum im geografischen Hessenland einenHirnschaden, der Angst und Bange hervorruft, davon trug, entzieht unsererKenntnis. Lustig ist es aber allemal. Denn, wie Herr Hessenland zu seinem Namenkam, hat er selber offenbar nicht zu entscheiden, auch wenn die Namengebungerst heute nach Jahrzehnten einen Sinn zu machen scheint (Kollege Muechlerstellte die Verbindung her). Er versuchte aber seinerseits eine Namengebung zutaetigen, die durchaus Sinn macht, naemlich eine Seelsorgerin (oder einenSeelsorger?) als „Psychen“ zu benennen. Dass er dabei seinen Namen alsSprachgenie auf Spiel setzte, konnte er vorher aber nicht ahnen. Wie man ausdrei chinesischen Zeichen „Ye“ „Pu“ „Sen“ auf den Namen „Psychen“ mit demdeutschen phonetischen Unikat „y“ kommen konnte, blieb, wie bereits erwaehnt, raetselhaft.
Nun kann eine Loesung zu diesem Enigma endlich gelueftet werden, und zwar ueberden Umweg seines Eigennamens. Naemlich genau wie beim Chaos im Hessenland: Ypsilantiwar schuld!
Vier SPD-Abgeordneten im Hessenland haben ihre Fraktion in Stich gelassen. Hoffentlichtut Herrn Hessenland sein Verstand nicht das gleiche an. Hoechste Zeit, seineneigenen Beitrag nochmals genau durchzugehen. Wer Mist baut, soll doch ausmisten.
[ 本帖最后由 音乐盒 于 2008-11-18 10:19 编辑 ] |