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谁是普绥辛主教?——评德国广播电台的一篇奇文

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发表于 2008-11-18 06:39 | 显示全部楼层 |阅读模式
十月二十七日德国广播电台 (Deutschlandfunk) 播出了一篇报道,批评德国之声中文部编译新闻报道时有严重的倾向性,是“共产党宣传的腔调”。在FLG下属各类中文媒体上立即出现了还学文翻译的中文稿 (就是关键部分的译文与德文原文有很大出入)。
Anti-CNN 在通读了德国广播电台的广播稿后,做出如下有趣发现,非常愿意同各位网友分享。
下面先是 AC 分析的德文稿,其后是分析的中文翻译。
 楼主| 发表于 2008-11-18 06:52 | 显示全部楼层
Bemerkungen zu Frank Hessenlands Beitrag
„Verdacht des Gefälligkeitsjournalismus“


Betr.: Wer ist Bischof Psychen?

Neulich wurde in Deutschlandfunk ein Beitrag über ein Sündenregister der Chinaredaktion der Deutschen Welle ausgestrahlt. Wahrlich ein lehrreicher Beitrag. Lehrreich deshalb, weil man seine eigene Muttersprache von einem fremdsprachigen Journalisten mit bis dato unentdecktem Sprachtalent lernen kann. Aber erst der Reihe nach.

In seiner Kritik an die DW-Chinaredaktion warf der Autor, Frank Hessenland, den chinesischen Kollegen des Nachbarsenders unter anderen vor, chinesische Propaganda distanzlos in eigener Berichterstattung übernommen zu haben. Als Beispiel nannte er den wortgetreu zitierten Leitartikel eines Parteiorgans, in dem es von der „gefährlichen separatistischen Sprengkraft“ die Rede war und eine Aufforderung verbreitet wurde, „die Fahne der sozialen Stabilität hochzuhalten und die verschwörerischen Abspaltungsbestrebungen entschieden zu bekämpfen".

Macht man die fragliche DW-Seite vom 22. März auf, ist leicht festzustellen, dass nicht nur dieses Zitat, sondern auch viele Äußerungen der Gegenseite in direkter Rede präsentiert wurden. Machte die DW-Chinaredaktion somit Propaganda für China, dann trat sie auch als Propagandistin auf für Amerika (John McCain), oder verhältnismäßig noch stärker für Pöttering (EU-Parlamentspräsident).

Propaganda machte auch die deutsche DW-Redaktion, wie Herr Hessenland richtig herausstellte, und zwar für den Dalai Lama und seine Exilregierung. Vergleicht man den Ausdruck der Chinaredaktion „gewalttätige Krawalle“ mit der Umschreibung der deutschen Redaktion „tibetischen Protesten“, ist eine Verharmlosung der Situation durch die deutsche Wortwahl, die durchaus der branchenüblichen Sprachregelung der westlichen Medien entspricht, nicht zu übersehen. Dass die Unruhe durch die Randalierer, die 22 unschuldige Menschenleben auf Gewissen haben, mit friedlichen und gewaltlosen „Protesten“ gar nichts zu tun hat, belegen Augenzeugenberichte von ausländischen Touristen und Journalisten, die bis zuletzt in Lhasa ausharren konnten.

Ein anderes Beispiel ist ein Interview mit Ex-Justizministerin Herta Däubler-Gmelin, durchgeführt von Ina Rottscheidt. Dass die deutsche und chinesische Redaktion der Deutschen Welle jeweils unterschiedlichen Schwerpunkt bei der Präsentation gelegt hat, stört Herrn Hessenland gewaltig. In der deutschen Version erschien das Zitat "Die Menschenrechte müssen auch nach Olympia auf der Agenda bleiben" als Titel, während im chinesischen Programm betitelt wurde: "China hat Riesenfortschritte bei Menschenrechten gemacht. Ich bin gegen erhobene Zeigefinger".

Fest steht, dass Frau Däubler-Gmelin im Interview beide Aussagen gemacht hat. Demnach sind wir mit Herrn Hessenland völlig einer Meinung, als er in dem Titel seines Beitrags den „Verdacht des Gefälligkeitsjournalismus“ schöpft, und zwar gegen die einseitig berichterstattende deutsche DW-Redaktion, die wiederum ganz im Einklang mit einer überwiegenden Mehrheit der deutschen Medien eine allgegenwärtige anti-chinesische Stimmung anzustiften versuchte.

(Nachtrag: Den aufmerksamen Lesern fiel womöglich schon auf, dass die Aussage „China hat Riesenfortschritte bei Menschenrechten gemacht“ in dieser Formulierung im deutschen DW-Beitrag zum Interview (von Rottscheidt) nicht zu finden ist. Das ist auch richtig, denn sie ist eine Aussage in einem anderen Interview, durchgeführt vom Redaktionsleiter des chinesischen DW-Programms persönlich (Matthias von Hein). Dass Herr Hessenland beide Titel in einem Interview vereint hat, und zwar als Beleg fahrlässiger Fehlinterpretation der DW-Chinaredaktion, zeigt die Gründlichkeit seiner Recherche. Wir würden ihn innigst gerne als Rechercheur des Jahres vorschlagen.)

Ein weiteres Interview, diesmal mit Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, erregt bei Herrn Hessenland freigeistliche Gemüter. Die folgende Aussage des Ministers kommt ihm dubiös vor:

"( ... ) man sollte nicht hoffen, dass die politischen Ideale, die wir Deutsche als richtig erachten, nach den Spielen auf der ganzen Welt umgesetzt werden. Gleichzeitig müssen wir verstehen, dass die Menschen in anderen Erdteilen nicht verpflichtet sind zu meinen, dass alles Deutsche automatisch das Ideal sei. ERST RECHT NICHT, WO WIR MIT UNSEREN EIGENEN ANGELEGENHEITEN AUCH NICHT VÖLLIG ZUFRIEDEN SIND. Daher ist die Ansicht, man könne über die Olympischen Spiele europäische Demokratie und rechtsstaatliche Vorstellungen nach europäischen Normen nach China exportieren, schon im Ansatz falsch. DIESE AUFFASSUNG STEHT NICHT IM EINKLANG MIT DEM OLYMPISCHEN GEIST.“

Er glaubt, dass es einseitig übersetzt würde. Beweise dafür will er aber nicht nennen. Dabei wollen wir ihm gerne auf die Sprünge helfen: Keine große Sache, denn ein paar Mausklicks weiter findet man schon auf der deutschen Seite des gleichen Senders die deutsche Version des von Jens Olesen durchgeführten gleichen Interviews mit dem folgenden Ausschnitt:

„(…)  Aber man kann nicht erwarten, dass dann die politischen Verhältnisse auf der Welt so sind, wie wir sie für richtig halten. Wobei man auch wissen muss, dass andere Menschen nicht verpflichtet sind, alles für ideal zu halten, nur weil es in Deutschland so ist. Die Erwartung, dass die Olympischen Spiele in China eine rechtsstaatliche Demokratie nach europäischen Maßstäben mit sich brächten, war von vornherein unsinnig.“

Augenfällig ist, dass die großgeschriebenen rückübertragenen Zeilen im deutschen Original fehlen. Allein dies ist Grund genug, um zu vergessen, dass in den restlichen Teilen die Texte im Original und in der Rückübersetzung miteinander in erstaunlicher Weise übereinstimmen.

Die Diskrepanzen, allein schon die Tatsache, dass arithmetisch die Zeilenzahlen nicht miteinander stimmen, widerspiegeln sich auch im gesamten Interview, indem im chinesischen Text der Minister vier Fragen beantwortet hat, in der deutschen Version aber deren nur drei. Aus blinder Überzeugung, dass Herr Hessenland immer Recht hat, schließen wir die Möglichkeit kategorisch aus, dass der deutsche Text, aus welchem Grund wie auch immer, eine verkürzte Version sein soll.

Schließlich hat Herr Hessenland keine Zeit für triviale Arbeiten wie einen Textvergleich. Er hat viel Wichtigeres zu tun, nämlich anlässlich eines angeblich unkorrekt übersetzten Interviews über die Sprachfähigkeit des Leiters der DW-Chinaredaktion zu lästern.

Er selbst nutzte die folgende Gelegenheit, um seine eigene Sprachkenntnis unter Beweis zu stellen. Das ganze nahm, genau wie Herr Hessenland selbst über die DW-Chinaredaktion urteilte, schon „groteske Züge“ an. Dabei handelt es sich um einen DW-Beitrag vom 24. Juli über die Äußerungen einer Kirchenpersönlichkeit.

Nach Hessenlands Version habe die DW-Chinaredaktion wie folgt berichtet: „Eine der beiden größten Kirchen Deutschlands, das evangelische Missionswerk, dessen Vorsitzender Bischof Psychen ist, hat die Berichterstattung der deutschen Medien über China kritisiert.“

Sogleich wies Herr Hessenland auf mehrfache Ungereimtheiten hin, dass a) „das evangelische Missionswerk“, eine Organisation für Auslandsmissionierung, selbst nicht als „eine der beiden größten Kirchen Deutschlands“ bezeichnet werden darf, b) Bischof in Wirklichkeit eine Bischöfin sei, und zwar eine mit dem Geschlechtsnamen „Jepsen“, nicht aber „Psychen“ und c) der „Eindruck unwahr“ sei, „die Deutsche Evangelische Kirche habe China lautstark gegen die Medien verteidigt“.

Dass die Chinaredaktion der betroffenen Bischöfin eine unfreiwillige Geschlechtsumwandlung verpasst hat, ist schon unverzeihlich. Demnach macht es für Herrn Hessenland scheinbar auch keinen Sinn mehr, dass die etwas ambige chinesische Formulierung in Wirklichkeit  doch wie folgt übersetzt werden kann: „Bischof ‚Ye-pu-sen‘ jedoch, Vorsitzender des Missionswerks einer der beiden größten Kirchen Deutschlands, der Deutschen Evangelischen Kirche, hat die Berichterstattung der deutschen Medien über China kritisiert.“

Nicht zweideutig ist aber, dass der Subjekt des chinesischen Satzes eindeutig „Bischof ‚Ye-pu-sen‘“ ist, nicht wie in der Rückübersetzung „Eine der beiden größten Kirchen Deutschlands“ mit der Apposition „das evangelische Missionswerk“. Mit dieser Klarstellung machen wir aber diese hastig angefertigte Rückübertragung zur Makulatur, und Hessenlands Anschuldigung, die Chinaredaktion übermittle Unwahrheiten („die Deutsche Evangelische Kirche habe China lautstark gegen die Medien verteidigt“), gegenstandslos, was wir zutiefst bedauern.

Da sich Herr Hessenland doch geringschätzig über die Sprachkenntnis des Redaktionsleiters des Chinaprogramms seines Nachbarsenders äußern darf, ist ihm die vorliegende Beweislage zu seiner linguistische (Un)fähigkeit sicherlich nicht bedrückend.  Denn es kommt noch grotesker.

Wir müssen schon zugeben, mit unserem Chinesischen am Ende zu sein, um im chinesischen Original ein Pendant zu „Bischof ‚Psychen’“ zu finden. Ohne die Hilfe von Herrn Hessenland mit seinem vorzüglichen Jägerchinesischen kamen wir als Ergebnis nur auf die Bezeichnung „Bischof ‚Ye-pu-sen’“. Und „Ye-pu-sen“ ist für uns normalsterbliche Chinesen Jepsen.

Was für uns diese journalistische Sprachgenie bewunderungswert macht, ist die Gelassenheit, den rückübertragenen  „Bischof ‚Psychen’“ einfach als wahre Münze zu nehmen. Herr Hessenland schert sich einen Dreck, danach zu fragen, wie man auf den Ausdruck „Psychen“ kommen konnte. Hat man möglicherweise zu viel Hitchcock gesehen? Oder unterstellt man, dass eine Chefseelsorgerin, dazu noch die erste Bischöfin weltweit, einen so prädestinierenden Namen zu tragen hat?

Mandarin ist zugegebenermaßen eine schwierige Sprache. Dass man Fehler macht, weil man die Sprache nicht versteht, ist doch verständlich. Dass man diesen Fehler noch als Indiz für Verfehlung anderer vorführt, ist schon eine Kunst. Dazu gehört Mut.

Von unserer Sprachgenie kann man jedenfalls Deutsch lernen, wenn es etwa um ein Paradebeispiel zu dem treffenden Ausdruck geht: Sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit.

Herr Hessenland hat aber noch mehr zu bieten. Er trat als Privatschnüffler auf und weiß was zu erzählen über die Familiengeschichten von DW-Mitarbeiterinnen. Dabei ist er auf sensationelle Entdeckung gekommen. Mit seinem eigenen Wort: „Plausibel ist die Darstellung der Dissidenten, dass es Kommunisten sein müssen, die kommunistisch schreiben.“

Als Kommunisten aufgelistet sind in Wirklichkeit familiäre Beziehungen wie Ehefrauen oder Töchter von Diplomaten oder Regierungsbeamten. Allein diese Verwandtschaft disqualifiziert diese Frauen als DW-Mitarbeiterinnen. Eigene Schuld, dass sie nicht vorgesorgt haben: Während die Ehefrauen einst doch blind vor Liebe waren, um die künftigen Ehemänner nach der Parteizugehörigkeit zu fragen, hätten die Töchter vor ihren Geburten doch vergewissern können, dass die Karriere ihrer Väter ihnen später nicht im Wege stehen. Schließlich geht es um ihre berufliche Zukunft als DW-Redakteurinnen!

Wir haben aber Verständnis für die Forderung, diese Frauen allein aufgrund ihrer familiären Hintergründe weg zu rationalisieren. Auf dem Höhepunkt der Kulturrevolution, eines der dunkelsten Kapitel der modernen chinesischen Geschichte, wurde genau nach dem gleichen Prinzip gehandelt, nur mit einem anderen politischen Vorzeichen. Es galt ein verhängnisvoller Leitspruch: „Ist der Vater ein Held, steht der Sohn seinen Mann. Ist der Vater reaktionär, bleibt der Sohn ein Villain.“

Die chinesische Führung distanziert sich schon längst vom unmenschlichen Vorgehen in der Kulturrevolution. Die Dissidenten ihrerseits wollen in der KP aber immer noch die Erbin dieser grausamen Ära gesehen haben. Die von ihnen mitinitiierte Kampagne gegen die DW-Chinaredaktion, auf der nun Herr Hessenland mit seinem Beitrag den i-Tüpfelchen setzte, nehmen jedoch auf erstaunliche Weise die gleichen Züge an.

Genau das von Herrn Hessenland erbsenzählerisch aufgestellte Sündenregister finden wir während der Kulturrevolution auch, und zwar in Form von Wandzeitungen. Darin wurde jede noch so unschuldig erscheinende Äußerung auf Verdacht der „konterrevolutionären Agitation“ hin überprüft. Jede Aussage, die nicht mit einem linientreuen Parole verbrüllt wurde, lief Gefahr, als dem Klassenfeind zu gefällig bezeichnet zu werden. Häufig endeten diese Wandzeitungskampagnen mit fatalen Konsequenzen für die Angeschuldigten.

Aber noch eine weitere erschreckende Ähnlichkeit beim Wandzeitungsvergleich: Alle Anschuldigungen wurden im Nachhinein als haltlos erwiesen.

Dies wird Herrn Hessenland wohl kaum stören. Schließlich ist es sein gutes Recht, sich mit der miserablen Beweisführung, die in keinem Punkt haltbar ist, im „Affäre Deutsche Welle“ weiter zu blamieren. Nur muss er auf den Vorwurf gefasst sein:

Ein Skandal daraus zu machen, ist selbst ein Skandal!


Anti-CNN.com, 13. November 2008


PS: Angst und Bange um Hessenland

Tippt man „Deutschlandfunk Hessenland“ in die Google-Suchmaschine ein, und schaut sich den ersten Eintrag an (Stand 13. Nov. 2008). Was schreibt da Günter Müchler vom Deutschlandfunk über seinen Arbeitskollegen Frank Hessenland? ――

„Inzwischen kann einem um das Hessenland angst und bange werden. Erst die Bankenkrise, dann der Ypsilanti-Gau.“

Wie Frank Hessenland beim politischen Vakuum im geografischen Hessenland einen Hirnschaden, der Angst und Bange hervorruft, davon trug, entzieht unserer Kenntnis. Lustig ist es aber allemal. Denn, wie Herr Hessenland zu seinem Namen kam, hat er selber offenbar nicht zu entscheiden, auch wenn die Namengebung erst heute nach Jahrzehnten einen Sinn zu machen scheint (Kollege Müchler stellte die Verbindung her). Er versuchte aber seinerseits eine Namengebung zu tätigen, die durchaus Sinn macht, nämlich eine Seelsorgerin (oder einen Seelsorger?) als „Psychen“ zu benennen. Dass er dabei seinen Namen als Sprachgenie auf Spiel setzte, konnte er vorher aber nicht ahnen. Wie man aus drei chinesischen Zeichen „Ye“ „Pu“ „Sen“ auf den Namen „Psychen“ mit dem deutschen phonetischen Unikat „y“ kommen konnte, blieb, wie bereits erwähnt, rätselhaft.

Nun kann eine Lösung zu diesem Enigma endlich gelüftet werden, und zwar über den Umweg seines Eigennamens. Nämlich genau wie beim Chaos im Hessenland: Ypsilanti war schuld!

Vier SPD-Abgeordneten im Hessenland haben ihre Fraktion in Stich gelassen. Hoffentlich tut Herrn Hessenland sein Verstand nicht das gleiche an. Höchste Zeit, seinen eigenen Beitrag nochmals genau durchzugehen. Wer Mist baut, soll doch ausmisten.
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 楼主| 发表于 2008-11-18 07:01 | 显示全部楼层
2008-11-18_001305.jpg
《令人生疑的帮闲传媒》一文所配图片

评弗朗克·黑森兰《令人生疑的帮闲传媒》一文

谁是普绥辛主教?

Anti-CNN, 2008.11.13.

  最近德国广播电台播出了一篇记载德国之声中文部罪行录的报道。真是令人受益非浅。之所以受益非浅,是因为从此得知原来还可以向一名有未开发语言天赋的外国记者学习自己的母语。不过且容我等从头道来。

  报道的作者弗朗克·黑森兰指责德国之声中文编辑部说,邻台的这些同事们不加批评地引用中国的宣传语言。他举了一篇逐字引用的党报社论做例子:其中提到“‘藏独’分裂势力”,并呼吁“高举维护社会稳定的旗帜,坚决粉碎‘藏独’分裂势力的阴谋破坏活动”。

(译注:德国之声电台在波恩,德国广播电台在邻城科隆,所以说是邻台。)

  打开三月二十二日德国之声的相关网页,可以看到不但这段话,其它反方的很多话也都是用直接引语描述的。如果说德国之声中文部逐字引用的段落是在做宣传,那她不仅是在为中国做宣传,也是在为美国 (麦凯恩) 做宣传,从分量比例上来看更是在为欧盟议长波特林做宣传。

  但黑森兰先生还是言之有理,德国之声的德文部的确是在做宣传,而且是在为达赖喇嘛及其流亡政府做宣传。比较中文部的用词“暴力骚乱”和德文部的称呼“藏人的抗议行动”,可以清楚看到德语行文对局势的美化,虽然这完全合乎西方媒体的行业语言规范。由伤害了二十二名无辜生命的暴徒引发的骚乱与和平非暴力的抗议完全不可同日而语,这点已由能在拉萨坚持到最后的西方旅游者记者们证实了。

  另一个例子是对前司法部长赫尔塔·多伊布勒─格梅林的采访。德国之声中文部和德文部在报道时侧重点不同,这点令黑森兰先生极为不安。德文报道的标题是《在奥运闭幕后人权问题还不应该消失》,而中文部的标题则是《中国在人权方面取得了极大进步》《我不同意摆出一副教训人的架势》。

  事实是,两种说法都可以在采访中找到。因此我们完全赞同黑森兰先生像在标题里提到的那样对“令人生疑的帮闲传媒”心存戒意,并且是针对德语部有偏见的报道方式。这种与大部分德国媒体相一致的报道方式企图营造一种无所不在的反华情绪。

(补记:细心的读者会发现德文采访报道里前司法部长并没有说“中国在人权方面取得了极大进步”这句话。这是对的,因为这段话出自对多伊布勒─格梅林的另一段采访,采访者是德国之声中文部主任冯海音。而黑森兰先生将这两段话弄到一个采访中去,而且用此做证据指责德国之声中文节目肆意篡改被采访者原意,这也说明了他严谨的调研作风。我们衷心希望能提名他做年度调研标兵。)

  对德国内政部长沃尔夫冈·朔伊布勒的另一篇采访也令黑森兰先生义愤填膺。下述言论令他生疑:

  “(……) 那就不应该指望,奥运会后我们德国认为正确的政治理念能在全世界得到实现。同时我们也应当明白,在其他大陆居住的人也并没有义务认为,只要德国存在的,就是理想的。更何况我们对自己的事情也不全都是满意的。因此所谓通过奥运会可以将欧洲的民主和符合欧洲标准的法制国家概念,传给中国的想法,从一开始就是错误的。这种观点并不符合奥运精神。”

  他认为译文是有倾向性的,而又拿不出证据。那我们就来帮他这个忙:这也不是什么难事,只需多点几下鼠标我们便在该台德语网页下找到了由延斯·奥莱森所做采访的德文原文,下面是有关段落:

(德文原文除少了两行上面红色标识的段落外,与上文基本相同,因此翻译从略──译注)

  明显的是,译回德语的文字中用红色标识的段落在德文原文里没有出现。仅此一点,我们就有理由忘却其它部分译回德语的文字同德文原文惊人相同。

  而两段文字行数不同这类差异在整个采访报道里也有体现:中文采访里部长先生回答了四个问题,而在德文采访里他只需回答三个。然而我们绝对相信黑森兰先生是不会出错的,所以坚决否认德文报道会有可能是一个缩减了的版本。

  黑森兰先生也不会在比较不同译文这种繁琐小事上浪费时间,他还有更重要的大事在身,那就是借用这段据称有偏见的翻译拿德国之声中文部主任先生的语言能力开涮。

  他自己则借助下面这一机会来展示自己的语言才能。而就像他对德国之声中文部的评价一样,这一切都是“如此怪异”。这里涉及到的是德国之声七月二十四日一篇关于一位宗教界人士的报道

  根据黑森兰的版本,德国之声中文节目做了如下报道:“德国最大的两个教会之一,以普绥辛 (Psychen ──中文有“心灵”之义) 主教为主席的福音新教传教会对德国媒体的中国报导提出了批评。”

  黑森兰先生立即发现了好几处不实之处:a) “福音新教传教会”并不能被称为“德国最大的两个教会之一”,而只是新教属下一个负责对外宣扬教义的机构,b) 主教其实是女主教,而且女主教大名叫“玛丽娅·叶普森”,而不是“普绥辛”,最后 c) “德国福音新教回击了媒体对中国的批评”的“印象是不符合事实的”。

  中文部对女主教大人擅自做了变性手术,这点是绝不可原谅的。从而黑森兰先生似乎也就认为没必要再说什么了,然而这段有歧义的中文原文其实也可以这样翻译:“德国最大的两个教会之一──德国福音新教──下属传教会主席叶普森主教却对德国媒体的中国报导提出了批评。”

(译注:中文报道的原文:“德国最大的两个教会之一,德国福音新教传教会的主席叶普森主教却对德国媒体的中国报导提出了批评”的确有歧义,因为语法上不能确定“德国最大的两个教会之一”是说明“德国福音新教”还是说明其“传教会”。另外在上下文中多次用“他”称呼女主教,实属不甚专业。)

  而毫无歧义的是,中文句子里的主语无疑是“叶普森主教”,而不是像德语返译中的“德国最大的两个教会之一”及其同位语“福音新教传教会”。而这样我们就将这篇匆匆而就的德文返译变成废纸一张,也令黑森兰对中文部传播不实之词 (“德国福音新教回击了媒体对中国的批评”) 的指控变成毫无根据,这点我们深表遗憾。

  而黑森兰先生既然能对邻台中文部主任的语言知识嗤之以鼻,他对这些能说明他自己 (没) 语言能力的证据也不会太当回事。因为还有更怪异的等在后面呢。

  我们先要承认自己已经黔驴技穷了,因为在中文原文里我们死活找不到“普绥辛 (Psychen) 主教”相应字样。缺了有天方夜谭般中文功底的黑森兰先生,我们只能找到“叶普森主教”几个字,而对我们中国俗人来说,“叶普森”就是德文的 Jepsen。

  而令我们对这位新闻界语言天才另眼相看的一个原因就是他能镇定自若地对德文返译中出现“心灵 (Psychen) 主教”一词信以为真。至于翻译时怎么会有人联想到“心灵”这个字眼,自然是不干黑森兰先生屁事。是有人希区柯克的电影看多了 (《精神病患者》原文就是 Psycho──译注)?还是有人认为这位以解救心灵为职业的宗教界头面人物,这位世界上第一位女主教,生来就该有这样一个预卜命运的名字。

  必须承认汉语是一门难懂的语言,因为语言不通而出错也是人之常情。而能把自己的错误变成他人违规的证据,这就是一门艺术了。同时这也需要勇气。

  但我们至少可以向这位语言天才学德语,比如说下面这个很贴切的表达法,翻成中文大概就是:“不懂装懂假行家”。

  可黑森兰先生的货还没出完。他还能客串私人侦探,还能详叙德国之声女工作人员们的家史。由此他发现了惊人猛料,用他自己的话来说,就是:“异议人士的描述简单明了:只有共产党的人才会写共产党的话。”

  他列举的所谓共产党的人其实也就是中国外交官或政府官员的妻子或女儿这类家庭关系。而这类亲属关系也就足以取消她们做为德国之声工作人员的资格。这也是自做自受,谁让她们早不做个了断。就算那些妻子还可以说当初是被爱情迷住了双眼,没去详查将来丈夫的党员身份,那些女儿们至少可以在钻出娘胎前先搞定老爸的仕途不要和自己的命运相克。这无论如何事关自己做为德国之声中文编辑的前途呀!

  我们能够理解那些因为其家庭背景而要将这些女人们精简出去的要求。在中国现代史上一段极黑暗时期——文革时期的高潮阶段人们也采取了同样手段,只不过政治取向不同。那时有一句后果严重的口号:“儿子英雄儿好汉,老子反动儿混蛋。”

  中国领导对文革中的残酷斗争手段早已做了谴责,异议人士们则始终认为中共还是这一时期的继承人。而由他们参与发起的、并由黑森兰先生现在画了点睛之笔的这场反德国之声中文部的运动,却充分体现了与之相同的特征。

  黑森兰先生呕心沥血搞出的这类罪行录我们就可以在文革中看到——是以大字报的形式。大字报会在那些根本纯正无害的字句里搜寻“反革命宣传”的证据,每段没有高呼正确路线口号的表述都可能会被标上讨好阶级敌人的标签。这类大字报战役的结局通常就是被指责者从此交上厄运。

  与大字报做比较还能提供一个惊人的相似之处:所有指控后来都会被查明是无中生有。

  黑森兰先生大概是不会在意的。毕竟他有权利使用这样拙劣的、根本站不住脚的证据在“德国之声事件”中继续出丑。不过他要当心会听到如下指责:

  以此事制造丑闻,本身就是个丑闻。


Anti-CNN.com
二〇〇八年十一月十三日


又及:黑森兰令人担惊受怕

  在谷歌搜索器里输入“德国广播电台 黑森兰 (德语)”,看一下第一条搜寻结果 (以十一月十三日为准)。德国广播电台的君特·穆希勒是在怎么议论他的同事弗朗克·黑森兰呢?——

  “慢慢地大家真要为黑森兰担惊受怕了。先是银行危机,接着是伊普斯兰蒂烂摊子。”

(译注:Land 有土地之意,因此 Hessenland 可以解释为黑森州这块土地。黑森州的最大城市法兰克福是德国金融中心,在这次金融危机中首当其冲。伊普斯兰蒂是黑森州社民党主席,一心想与绿党结成少数党执政联盟,但这需要左翼党的默许,而这不为一些持保守观念的势力接受。最终四名社民党议员公开出来反对,使伊普斯兰蒂做州长的梦泡汤。)

  至于黑森兰怎么会在黑森州土地上出现的这场政坛真空中变为令人担惊受怕的NC,我们不得而知。但这事的确蹊跷。因为黑森兰为什么会叫这个名字,显然不是他自己能决定的,虽然这个名字几十年后的今天突然有了意义 (多亏同事穆希勒找到了两者间的关系)。而现在他自己试图给别人起一个很有意义的名字,就是给一个负责解救心灵的女牧师起名叫“心灵主教”。而通过这一做法他语言天才的名声可能毁于一旦,却是他事前无法察觉的。我们已经看到,为什么会有人把三个中国字“叶”“普”“森”翻成一个有德语独特发音“y”的“Psychen”,一直还是个谜。(y 在德语中发音类似“伊普斯隆”——译注)。

  现在终于可以向大家透露这个难题的谜底了,而这个谜底是通过他的姓氏得到的。也就是说,同黑森州土地 (黑森兰) 上出现的一团糟局面一样,罪责都在伊普斯兰蒂!

  黑森州四位社民党议员对自己的议会党团落井下石。我们希望黑森兰自己的思维能力不会对他也采取同样手段。的确是把自己这篇广播稿再仔细检查几遍的时候了。自己造的垃圾还需要自己来清扫。

[ 本帖最后由 GoldenArmour 于 2008-11-18 07:30 编辑 ]
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发表于 2008-11-18 07:11 | 显示全部楼层
之前有AC网友发过还学文那篇译文呢:
http://bbs.m4.cn/forum.php?mod=v ... 6amp%3Btypeid%3D133

夹带了好多私货,谁曾想竟然全无根据

这篇文章应该多发出去让德国广播电台好好看看才好,怎可以容许一个所谓的记者口说无凭之余,还好意思对张丹红事件巧做声援,让还学文这类人得意,真是
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发表于 2008-11-18 07:19 | 显示全部楼层
Frank Hessenland好令人作呕的一篇文

314明明是残杀无辜,却一再美化成是藏人的所谓简单抗议;
明明是叶普森,却为了找茬给他冠上另一个富有灵性的名字普绥辛,太过分了吧

还很八卦呢,连德国之声编辑们的家世都八出来做论据,好用来清洗德国之声中文部,笑死了

真受不了了,难怪当初我瞥了还学文那篇文就赶紧跳过去,居然没发现这么多古怪

[ 本帖最后由 音乐盒 于 2008-11-18 07:42 编辑 ]
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发表于 2008-11-18 07:25 | 显示全部楼层
德国广播电台和德国之声的电邮,可以直接把2楼的德文发过去抗议不实偏见报道:

德国广播电台: hoererservice@dradio.de

德国之声: info@dw-world.de




[ 本帖最后由 音乐盒 于 2008-11-18 07:27 编辑 ]
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发表于 2008-11-18 08:39 | 显示全部楼层
好的,我发一封,见者有份.
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发表于 2008-11-18 08:47 | 显示全部楼层
Hoererservice@dradio.de立马自动回复了:
Liebe Hoererin,
lieber Hoerer!

Ihre E-Mail ist beim Hoererservice eingegangen.

Ein gro?er Teil der Anfragen wird vom Hoererservice selbst bearbeitet, bestimmte Anfragen werden an die zustaendigen Redaktionen/Fachabteilungen weitergeleitet. Leider ist es den Redakteuren/innen aus Zeitgruenden nicht immer moeglich, alle Hoererzuschriften persoenlich zu beantworten und ausfuehrlich Stellung zu beziehen.

Moegliche Wartezeiten bitten wir zu entschuldigen. Für Ihr Interesse an unseren Programmen Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur bedanken wir uns bereits an dieser Stelle und hoffen, Sie auch weiterhin als aufmerksame/n Hoerer/in zu behalten.

Mit freundlichen Grue?en

Hoererservice
Deutschlandradio
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发表于 2008-11-18 08:48 | 显示全部楼层
什么意思,有人翻译么
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发表于 2008-11-18 08:54 | 显示全部楼层
原帖由 yudi123456 于 2008-11-18 08:47 发表
Hoererservice@dradio.de立马自动回复了:
Liebe Hoererin,
lieber Hoerer!

Ihre E-Mail ist beim Hoererservice eingegangen.

Ein gro?er Teil der Anfragen wird vom Hoererservice selbst bearbeitet, bestimm ...

呵呵,这是自动回复系统的确认信。大意是“已收到来信,正在处理,请等候结果,由于时间问题有可能编辑们不一定有空亲自作答,谢谢关注”。

有时候就从此音讯全无了,所以希望能够多发一些,引起他们的关注,就像之前给各个做不实报道的媒体抗议一样。

一个人的声音很弱,合起来,就可以让全世界都听到。

谢谢 yudi123456了,也谢谢楼主这么辛苦的写这样的长篇力作。
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发表于 2008-11-18 08:58 | 显示全部楼层
什么鸟德文
都是拼音
女马的就不能统一下啊
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发表于 2008-11-18 09:05 | 显示全部楼层
呵呵,楼主不在。我将楼主的德文中ä,ö,ü,ß 全都替换成了英文下也可显示的ae,oe,ue,ss.

现在应该可以方便粘贴复制了,辛苦各位了 :)

信的题目便是Betr.: Wer ist Bischof Psychen? (翻译过来就是:谁是普绥辛主教)

转换后的文章如下,应该不会再有乱码了:

Bemerkungen zu Frank Hessenlands Beitrag
„Verdacht des Gefaelligkeitsjournalismus“
Betr.: Wer ist Bischof Psychen?

Neulich wurde in Deutschlandfunk ein Beitrag ueber ein Suendenregister derChinaredaktion der Deutschen Welle ausgestrahlt. Wahrlich ein lehrreicherBeitrag. Lehrreich deshalb, weil man seine eigene Muttersprache von einemfremdsprachigen Journalisten mit bis dato unentdecktem Sprachtalent lernenkann. Aber erst der Reihe nach.

In seiner Kritik an die DW-Chinaredaktion warf der Autor, Frank Hessenland, denchinesischen Kollegen des Nachbarsenders unter anderen vor, chinesischePropaganda distanzlos in eigener Berichterstattung uebernommen zu haben. Als Beispiel nannte er den wortgetreu zitierten Leitartikeleines Parteiorgans, in dem es von der „gefaehrlichen separatistischenSprengkraft“ die Rede war und eine Aufforderung verbreitet wurde, „die Fahneder sozialen Stabilitaet hochzuhalten und die verschwoererischenAbspaltungsbestrebungen entschieden zu bekaempfen".

Macht man die fragliche DW-Seite vom 22. Maerz auf, ist leicht festzustellen,dass nicht nur dieses Zitat, sondern auch viele Aeusserungen der Gegenseite indirekter Rede praesentiert wurden. Machte die DW-Chinaredaktion somitPropaganda fuer China, dann trat sie auch als Propagandistin auf fuer Amerika(John McCain), oder verhaeltnismaessig noch staerker fuer Poettering(EU-Parlamentspraesident).

Propaganda machte auch die deutsche DW-Redaktion, wie Herr Hessenland richtigherausstellte, und zwar fuer den Dalai Lama und seine Exilregierung. Vergleichtman den Ausdruck der Chinaredaktion „gewalttaetige Krawalle“ mit derUmschreibung der deutschen Redaktion „tibetischen Protesten“, ist eineVerharmlosung der Situation durch die deutsche Wortwahl, die durchaus derbranchenueblichen Sprachregelung der westlichen Medien entspricht, nicht zu uebersehen.Dass die Unruhe durch die Randalierer, die 22 unschuldige Menschenleben aufGewissen haben, mit friedlichen und gewaltlosen „Protesten“ gar nichts zu tunhat, belegen Augenzeugenberichte von auslaendischen Touristen und Journalisten, die bis zuletzt in Lhasa ausharrenkonnten.

Ein anderes Beispiel ist ein Interview mit Ex-Justizministerin Herta Daeubler-Gmelin,durchgefuehrt von Ina Rottscheidt. Dass die deutsche und chinesische Redaktion der Deutschen Welle jeweilsunterschiedlichen Schwerpunkt bei der Praesentation gelegt hat, stoert HerrnHessenland gewaltig. In der deutschen Version erschien das Zitat "DieMenschenrechte muessen auch nach Olympia auf der Agenda bleiben" alsTitel, waehrend im chinesischen Programm betitelt wurde: "China hatRiesenfortschritte bei Menschenrechten gemacht. Ich bin gegen erhobeneZeigefinger".

Fest steht, dass Frau Daeubler-Gmelin im Interview beide Aussagen gemacht hat. Demnachsind wir mit Herrn Hessenland voellig einer Meinung, als er in dem Titel seinesBeitrags den „Verdacht des Gefaelligkeitsjournalismus“ schoepft, und zwar gegendie einseitig berichterstattende deutsche DW-Redaktion, die wiederum ganz imEinklang mit einer ueberwiegenden Mehrheit der deutschen Medien eine allgegenwaertigeanti-chinesische Stimmung anzustiften versuchte.

(Nachtrag: Den aufmerksamen Lesern fiel womoeglich schon auf, dass die Aussage„China hat Riesenfortschritte bei Menschenrechten gemacht“ in dieserFormulierung im deutschen DW-Beitrag zum Interview (von Rottscheidt) nicht zufinden ist. Das ist auch richtig, denn sie ist eine Aussage in einem anderenInterview,durchgefuehrt vom Redaktionsleiter des chinesischen DW-Programms persoenlich(Matthias von Hein). Dass Herr Hessenland beide Titel in einem Interviewvereint hat, und zwar als Beleg fahrlaessiger Fehlinterpretation derDW-Chinaredaktion, zeigt die Gruendlichkeit seiner Recherche. Wir wuerden ihninnigst gerne als Rechercheur des Jahres vorschlagen.)

Ein weiteres Interview, diesmal mit Bundesinnenminister Wolfgang Schaeuble,erregt bei Herrn Hessenland freigeistliche Gemueter. Die folgende Aussage des Ministers kommt ihm dubioes vor:

"( ... ) man sollte nicht hoffen, dass die politischen Ideale, die wir Deutscheals richtig erachten, nach den Spielen auf der ganzen Welt umgesetzt werden. Gleichzeitigmuessen wir verstehen, dass die Menschen in anderen Erdteilen nichtverpflichtet sind zu meinen, dass alles Deutsche automatisch das Ideal sei. ERSTRECHT NICHT, WO WIR MIT UNSEREN EIGENEN ANGELEGENHEITEN AUCH NICHT VOELLIGZUFRIEDEN SIND. Daher ist die Ansicht, man koenne ueber die Olympischen Spieleeuropaeische Demokratie und rechtsstaatliche Vorstellungen nach europaeischenNormen nach China exportieren, schon im Ansatz falsch. DIESE AUFFASSUNG STEHTNICHT IM EINKLANG MIT DEM OLYMPISCHEN GEIST.“

Er glaubt, dass es einseitig uebersetzt wuerde. Beweise dafuer will er abernicht nennen. Dabei wollen wir ihm gerne auf die Spruenge helfen: Keine grosseSache, denn ein paar Mausklicks weiter findet man schon auf der deutschen Seitedes gleichen Senders die deutsche Version des von Jens Olesen durchgefuehrtengleichen Interviews mit dem folgenden Ausschnitt:

„(…)  Aber man kann nicht erwarten, dass dann die politischen Verhaeltnisseauf der Welt so sind, wie wir sie fuer richtig halten. Wobei man auch wissenmuss, dass andere Menschen nicht verpflichtet sind, alles fuer ideal zu halten,nur weil es in Deutschland so ist. Die Erwartung, dass die Olympischen Spielein China eine rechtsstaatliche Demokratie nach europaeischen Massstaeben mitsich braechten, war von vornherein unsinnig.“

Augenfaellig ist, dass die grossgeschriebenen rueckuebertragenen Zeilen imdeutschen Original fehlen. Allein dies ist Grund genug, um zu vergessen, dassin den restlichen Teilen die Texte im Original und in der Rueckuebersetzungmiteinander in erstaunlicher Weise uebereinstimmen.

Die Diskrepanzen, allein schon die Tatsache, dass arithmetisch die Zeilenzahlennicht miteinander stimmen, widerspiegeln sich auch im gesamten Interview, indemim chinesischen Text der Minister vier Fragen beantwortet hat, in der deutschenVersion aber deren nur drei. Aus blinder UEberzeugung, dass Herr Hessenlandimmer Recht hat, schliessen wir die Moeglichkeit kategorisch aus, dass derdeutsche Text, aus welchem Grund wie auch immer, eine verkuerzte Version seinsoll.

Schliesslich hat Herr Hessenland keine Zeit fuer triviale Arbeiten wie einenTextvergleich. Er hat viel Wichtigeres zu tun, naemlich anlaesslich einesangeblich unkorrekt uebersetzten Interviews ueber die Sprachfaehigkeit desLeiters der DW-Chinaredaktion zu laestern.

Er selbst nutzte die folgende Gelegenheit, um seine eigene Sprachkenntnis unterBeweis zu stellen. Das ganze nahm, genau wie Herr Hessenland selbst ueber dieDW-Chinaredaktion urteilte, schon „groteske Zuege“ an. Dabei handelt es sich umeinen DW-Beitrag vom 24. Juli ueber die Aeusserungen einerKirchenpersoenlichkeit.

Nach Hessenlands Version habe die DW-Chinaredaktion wie folgt berichtet: „Eineder beiden groessten Kirchen Deutschlands, das evangelische Missionswerk,dessen Vorsitzender Bischof Psychen ist, hat die Berichterstattung derdeutschen Medien ueber China kritisiert.“

Sogleich wies Herr Hessenland auf mehrfache Ungereimtheiten hin, dass a) „dasevangelische Missionswerk“, eine Organisation fuer Auslandsmissionierung,selbst nicht als „eine der beiden groessten Kirchen Deutschlands“ bezeichnetwerden darf, b) Bischof in Wirklichkeit eine Bischoefin sei, und zwar eine mitdem Geschlechtsnamen „Jepsen“, nicht aber „Psychen“ und c) der „Eindruckunwahr“ sei, „die Deutsche Evangelische Kirche habe China lautstark gegen dieMedien verteidigt“.

Dass die Chinaredaktion der betroffenen Bischoefin eine unfreiwilligeGeschlechtsumwandlung verpasst hat, ist schon unverzeihlich. Demnach macht es fuerHerrn Hessenland scheinbar auch keinen Sinn mehr, dass die etwas ambigechinesische Formulierung in Wirklichkeit  doch wie folgt uebersetztwerden kann: „Bischof ‚Ye-pu-sen‘ jedoch, Vorsitzender des Missionswerks einerder beiden groessten Kirchen Deutschlands, der Deutschen Evangelischen Kirche,hat die Berichterstattung der deutschen Medien ueber China kritisiert.“

Nicht zweideutig ist aber, dass der Subjekt des chinesischen Satzes eindeutig„Bischof ‚Ye-pu-sen‘“ ist, nicht wie in der Rueckuebersetzung „Eine der beidengroessten Kirchen Deutschlands“ mit der Apposition „das evangelischeMissionswerk“. Mit dieser Klarstellung machen wir aber diese hastigangefertigte Rueckuebertragung zur Makulatur, und Hessenlands Anschuldigung,die Chinaredaktion uebermittle Unwahrheiten („die Deutsche Evangelische Kirchehabe China lautstark gegen die Medien verteidigt“), gegenstandslos, was wirzutiefst bedauern.

Da sich Herr Hessenland doch geringschaetzig ueber die Sprachkenntnis desRedaktionsleiters des Chinaprogramms seines Nachbarsenders aeussern darf, istihm die vorliegende Beweislage zu seiner linguistische (Un)faehigkeitsicherlich nicht bedrueckend.  Denn es kommt noch grotesker.

Wir muessen schon zugeben, mit unserem Chinesischen am Ende zu sein, um imchinesischen Original ein Pendant zu „Bischof ‚Psychen’“ zu finden. Ohne dieHilfe von Herrn Hessenland mit seinem vorzueglichen Jaegerchinesischen kamenwir als Ergebnis nur auf die Bezeichnung „Bischof ‚Ye-pu-sen’“. Und „Ye-pu-sen“ist fuer uns normalsterbliche Chinesen Jepsen.

Was fuer uns diese journalistische Sprachgenie bewunderungswert macht, ist dieGelassenheit, den rueckuebertragenen  „Bischof ‚Psychen’“ einfach alswahre Muenze zu nehmen. Herr Hessenland schert sich einen Dreck, danach zufragen, wie man auf den Ausdruck „Psychen“ kommen konnte. Hat man moeglicherweisezu viel Hitchcock gesehen? Oder unterstellt man, dass eine Chefseelsorgerin,dazu noch die erste Bischoefin weltweit, einen so praedestinierenden Namen zutragen hat?

Mandarin ist zugegebenermassen eine schwierige Sprache. Dass man Fehler macht,weil man die Sprache nicht versteht, ist doch verstaendlich. Dass man diesenFehler noch als Indiz fuer Verfehlung anderer vorfuehrt, ist schon eine Kunst. Dazugehoert Mut.

Von unserer Sprachgenie kann man jedenfalls Deutsch lernen, wenn es etwa um einParadebeispiel zu dem treffenden Ausdruck geht: Sicheres Auftreten bei voelligerAhnungslosigkeit.

Herr Hessenland hat aber noch mehr zu bieten. Er trat als Privatschnueffler aufund weiss was zu erzaehlen ueber die Familiengeschichten vonDW-Mitarbeiterinnen. Dabei ist er auf sensationelle Entdeckung gekommen. Mitseinem eigenen Wort: „Plausibel ist die Darstellung der Dissidenten, dass esKommunisten sein muessen, die kommunistisch schreiben.“

Als Kommunisten aufgelistet sind in Wirklichkeit familiaere Beziehungen wieEhefrauen oder Toechter von Diplomaten oder Regierungsbeamten. Allein dieseVerwandtschaft disqualifiziert diese Frauen als DW-Mitarbeiterinnen. EigeneSchuld, dass sie nicht vorgesorgt haben: Waehrend die Ehefrauen einst dochblind vor Liebe waren, um die kuenftigen Ehemaenner nach der Parteizugehoerigkeitzu fragen, haetten die Toechter vor ihren Geburten doch vergewissern koennen,dass die Karriere ihrer Vaeter ihnen spaeter nicht im Wege stehen. Schliesslichgeht es um ihre berufliche Zukunft als DW-Redakteurinnen!

Wir haben aber Verstaendnis fuer die Forderung, diese Frauen allein aufgrundihrer familiaeren Hintergruende weg zu rationalisieren. Auf dem Hoehepunkt derKulturrevolution, eines der dunkelsten Kapitel der modernen chinesischenGeschichte, wurde genau nach dem gleichen Prinzip gehandelt, nur mit einemanderen politischen Vorzeichen. Es galt ein verhaengnisvoller Leitspruch: „Istder Vater ein Held, steht der Sohn seinen Mann. Ist der Vater reaktionaer,bleibt der Sohn ein Villain.“

Die chinesische Fuehrung distanziert sich schon laengst vom unmenschlichenVorgehen in der Kulturrevolution. Die Dissidenten ihrerseits wollen in der KPaber immer noch die Erbin dieser grausamen Aera gesehen haben. Die von ihnenmitinitiierte Kampagne gegen die DW-Chinaredaktion, auf der nun Herr Hessenlandmit seinem Beitrag den i-Tuepfelchen setzte, nehmen jedoch auf erstaunlicheWeise die gleichen Zuege an.

Genau das von Herrn Hessenland erbsenzaehlerisch aufgestellte Suendenregisterfinden wir waehrend der Kulturrevolution auch, und zwar in Form vonWandzeitungen. Darin wurde jede noch so unschuldig erscheinende Aeusserung aufVerdacht der „konterrevolutionaeren Agitation“ hin ueberprueft. Jede Aussage,die nicht mit einem linientreuen Parole verbruellt wurde, lief Gefahr, als demKlassenfeind zu gefaellig bezeichnet zu werden. Haeufig endeten dieseWandzeitungskampagnen mit fatalen Konsequenzen fuer die Angeschuldigten.

Aber noch eine weitere erschreckende Aehnlichkeit beim Wandzeitungsvergleich:Alle Anschuldigungen wurden im Nachhinein als haltlos erwiesen.

Dies wird Herrn Hessenland wohl kaum stoeren. Schliesslich ist es sein gutesRecht, sich mit der miserablen Beweisfuehrung, die in keinem Punkt haltbar ist,im „Affaere Deutsche Welle“ weiter zu blamieren. Nur muss er auf den Vorwurfgefasst sein:

Ein Skandal daraus zu machen, ist selbst ein Skandal!


Anti-CNN.com, 13. November 2008


PS: Angst und Bange um Hessenland

Tippt man „Deutschlandfunk Hessenland“ in die Google-Suchmaschine ein, undschaut sich den ersten Eintrag an (Stand 13. Nov. 2008). Was schreibt daGuenter Muechler vom Deutschlandfunk ueber seinen Arbeitskollegen FrankHessenland? ――

„Inzwischen kann einem um das Hessenland angst und bange werden. Erst dieBankenkrise, dann der Ypsilanti-Gau.“

Wie Frank Hessenland beim politischen Vakuum im geografischen Hessenland einenHirnschaden, der Angst und Bange hervorruft, davon trug, entzieht unsererKenntnis. Lustig ist es aber allemal. Denn, wie Herr Hessenland zu seinem Namenkam, hat er selber offenbar nicht zu entscheiden, auch wenn die Namengebungerst heute nach Jahrzehnten einen Sinn zu machen scheint (Kollege Muechlerstellte die Verbindung her). Er versuchte aber seinerseits eine Namengebung zutaetigen, die durchaus Sinn macht, naemlich eine Seelsorgerin (oder einenSeelsorger?) als „Psychen“ zu benennen. Dass er dabei seinen Namen alsSprachgenie auf Spiel setzte, konnte er vorher aber nicht ahnen. Wie man ausdrei chinesischen Zeichen „Ye“ „Pu“ „Sen“ auf den Namen „Psychen“ mit demdeutschen phonetischen Unikat „y“ kommen konnte, blieb, wie bereits erwaehnt, raetselhaft.

Nun kann eine Loesung zu diesem Enigma endlich gelueftet werden, und zwar ueberden Umweg seines Eigennamens. Naemlich genau wie beim Chaos im Hessenland: Ypsilantiwar schuld!

Vier SPD-Abgeordneten im Hessenland haben ihre Fraktion in Stich gelassen. Hoffentlichtut Herrn Hessenland sein Verstand nicht das gleiche an. Hoechste Zeit, seineneigenen Beitrag nochmals genau durchzugehen. Wer Mist baut, soll doch ausmisten.

[ 本帖最后由 音乐盒 于 2008-11-18 10:19 编辑 ]
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发表于 2008-11-18 10:08 | 显示全部楼层
德国之声肯定看到了 德国之声经常逛AC!~
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发表于 2008-11-18 10:40 | 显示全部楼层
LZ辛苦了~~
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发表于 2008-11-18 15:20 | 显示全部楼层
多么奇妙的东西,大家有空多交流交流这些呀
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发表于 2008-11-18 19:47 | 显示全部楼层
像德国之声这样的纳粹媒体,少看为妙,否则还不被气的减寿十年
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发表于 2008-11-18 23:46 | 显示全部楼层
德国纳粹当年就认为他们是亚特兰地斯神族后人,还跑到西藏去寻找“神迹”,德国就是从那个时期开始,对西藏有了“贪念”。
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发表于 2008-11-19 08:33 | 显示全部楼层
德国人的确很了不起,他们发动了人类史上最大规模的战争!
昨天看了央视十台《探索 发现》秘境追踪-禁止入内之纳粹碟影,暗示德国是人类第一个成功研制飞碟的国家,在超音速飞机产生之前的1940年代就研制出了时事达3200公里的飞碟,而且不只一个,而是有数个型号上百架之多!可在三分钟内垂直上升15000米以上,可以空中悬停快速移动!还传说希特勒没有死,而是乘潜艇到了南极,进入海底事先建好的地下基地--即传说中的雅利安城,并通过某种神秘武器,导致前来执行“空中降落”搜索计划的美国军机被击毁。至今世界各地流传的飞碟目击报告中看到的飞碟有可能都是从雅利安城来的。
所以,我们不要小看德国,他们什么神奇的事都作得出来!
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发表于 2008-11-19 09:28 | 显示全部楼层
原帖由 acaijl 于 2008-11-19 08:33 发表
德国人的确很了不起,他们发动了人类史上最大规模的战争!
昨天看了央视十台《探索 发现》秘境追踪-禁止入内之纳粹碟影,暗示德国是人类第一个成功研制飞碟的国家,在超音速飞机产生之前的1940年代就研制出了时事达3200公里的 ...


独国人很强咩?两次大战都被打得鼻青眼肿的。如果说技术的话,不要和逆天的米国比,就算是没落的英国也要比它强得多。

[ 本帖最后由 咸水瓶 于 2008-11-19 09:29 编辑 ]
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发表于 2008-11-19 23:32 | 显示全部楼层
德国纳粹党
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