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本帖最后由 vivicat 于 2009-7-9 14:13 编辑
【原文标题】Proteste der Uiguren - Der Tiananmen-Moment - Der Aufstand der Mütter (之二)/ k: S2 S; D7 m+ E% i3 ]
【原文链接】http://www.sueddeutsche.de/politik/218/479706/text/3/3 z/ q6 f+ k M* Q( i
【时间或作者】Henrik Bork, Urumqi 07.07.2009, 17:12
【正文】
Der Aufstand der Mütter
Proteste der Uiguren- Der Tiananmen-Moment
Eine eigene Kultur - eine Bedrohung
Chinas Regierung und ihre Medien porträtieren die Uiguren seit Tagen allein als Täter, die Chinesen allein als Opfer. "Separatistische Drahtzieher", ja "Terroristen" sollen unter den Uiguren sein. Dieses Bild ist genauso schief wie das, das Peking von den Tibeter-Unruhen im Frühjahr vergangenen Jahres gezeichnet hatte. Auch diese Propaganda, eine Spezialität der Führung in Peking, ist ein Grund für die plötzliche Verschärfung der seit Jahrhunderten existierenden Spannungen in Xinjiang.
Doch alle Propaganda hat ihre Grenzen. Gerade als die ausländischen Journalisten wieder die chinesischen Opfer filmen, als sie dieses einseitige Bild in alle Welt verschicken sollen, da ertönt plötzlich aus der Seitengasse neben der "Pferderennbahn" ein vielkehliges Geschrei. Rund 200 Uigurinnen drängeln sich zwischen den Gemüseständen und Lammfleisch-Grills eines kleinen Straßenbasars.
Ein Kratzer als Tatverdacht
"Die Frauen sind bunt gekleidet. Ihre Kopftücher sind oft schwarz. Manche tragen schwarze Burkas, die den ganzen Kopf verhüllen. Durch einen Schlitz sind dann nur die Augen zu sehen. Viele dieser Augenpaare sind verweint. Viele der Frauen schreien auf die Reporter ein, die sich inzwischen unter sie gemischt haben. "Wir wollen unsere Männer zurück", ruft eine. "Wo ist mein Sohn?" ruft eine andere.
1434 verdächtige Uiguren" habe man bereits festgenommen, wird der Polizeichef am Nachmittag stolz erzählen. Die Frauen neben der "Pferderennbahn" berichten, wie das vor sich ging. "Gestern gegen sechs Uhr abends kamen die Polizisten und zerrten meinen Mann auf die Straße", sagt eine der Uigurinnen. Die Männer, etwa 300 von ihnen, mussten sich auf offener Straße nackt ausziehen, berichten sie.
Die Polizisten sollen die Uiguren getreten und geschlagen haben. "Wer eine Verletzung am Körper hatte, irgendeinen Kratzer, der wurde abtransportiert", sagt eine Frau. Ein Kratzer als Tatverdacht! Sie nennt ihren Namen, hält sogar ihren Personalausweis zum Lesen hin. Doch in diesem Klima der Vergeltung und Gegen-Vergeltung bleibt ihr Name wohl besser ungenannt.
Die Staatsmacht filmt mit
Es ist eine mutige Demonstration, auch eine verzweifelte, angesichts der ständig präsenten Staatsmacht, die mit Videokameras filmt. Auch die Frau mit den Krücken ist da. Eine Frau zeigt das Foto eines 20-jährigen Jungen. "Mein Junge hieß Aise-Djiang. Am Sonntag schossen die Polizisten in die Luft. Eine Kugel prallte von einer Hauswand ab und traf ihn ins Auge. Gestern Morgen ist er gestorben." Wie viele der Toten sind Opfer der Lynchjustiz, wie viele sind Opfer der Staatsgewalt? Die Geschichten sind schwer überprüfbar.
Gegen elf Uhr laufen die Frauen aus der Basargasse hinaus auf die "Pferderennbahn". Ein paar Männer sind auch dazwischen. Ein paar hundert Meter weiter unten steht eine Hundertschaft "wujing", chinesische Militärpolizei. Die Frauen recken die Fäuste in die Luft und rufen Parolen. Die Paramilitärs in ihren Tarnanzügen rücken vor, lange Knüppel und Plastikschilde in der Hand. Vier weiße Einsatzfahrzeuge folgen ihnen. Von der anderen Seite her schneiden schwarz gekleidete Spezialpolizisten ("tejing"), mit Tränengas-Gewehren und scharfen Hunden an kurzer Leine, den Frauen den Weg ab.
Mal rücken die Einsatzkräfte vor. Dann wieder stürmen die Frauen nach vorne. Eine Weile lang geht das so hin und her. Und dann steht plötzlich die Frau mit der Krücke in der Mitte. Ganz alleine humpelt sie auf einen der Mannschaftswagen zu. Der Fahrer lässt den Motor an. Die Polizisten weichen zurück. Peter Parks macht sein Foto.
Ein chinesischer Journalist sagt in diesem Moment, inmitten all des Chaos, einen interessanten Satz. "Das ist so ungerecht! Hier sind Chinesen ermordet worden, und jetzt sind wieder die Uiguren die Opfer." Kurz danach wird der Protest aufgelöst, die Journalisten wieder in ihre Busse getrieben.
Lesen Sie auf der nächsten Seite, warum sich beide Seiten als Opfer fühlen und warum sich die angestaute Wut der Uiguren so plötzlich entlädt.
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