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本帖最后由 水墨中国 于 2009-7-8 21:55 编辑
【原文标题】Eine eigene Kultur - eine Bedrohung (之三)(再续上一篇)/ k: S2 S; D7 m+ E% i3 ]
【原文链接】http://www.sueddeutsche.de/politik/218/479706/text/7/
【时间或作者】Henrik Bork, Urumqi 07.07.2009, 17:12
【正文】
Eine eigene Kultur - eine Bedrohung
Proteste der Uiguren- Der Tiananmen-Moment
Ungerecht? Diese Frage beleuchtet wie ein Schlaglicht den Verständigungsverlust zwischen den Han-Chinesen und den von ihnen beherrschten Minderheiten. Man mag das "typischen Han-Chauvinismus" nennen, wie es chinesische Intellektuelle manchmal selbstkritisch tun.
Jedenfalls ist klar erkennbar, wie wenig sich beide Seiten verstehen, die Han-Chinesen und die Uiguren. Wie wenig sich vor allem diejenigen an der Macht, die Parteikader und Elite-Journalisten in Peking, um das Verständnis dieser Minderheit bemühen.
Beide Seiten sehen sich als Opfer - Han-Chinesen und Uiguren
Die Chinesen fühlen sich derzeit erkennbar in der Opferrolle, nach diesen Unruhen in Urumqi. Deshalb hat man nun die ausländischen Journalisten einfliegen lassen, die sonst in Gebieten mit ethnischen Konflikten unwillkommen sind. Hat ihnen sogar im Hotel "Haide Dajiudian" ein Pressezentrum eingerichtet, sie mit Kleinbussen zur "Rennbahn" gefahren.
Und die Uiguren verstehen die Welt nicht mehr, wenn sie den Chinesen zuhören, die sich plötzlich als Opfer fühlen. Wer hat in Guangdong Uiguren erschlagen, fragen die Uiguren zurück, in Gesprächen, die normalerweise heimlich geführt werden müssen, weil auf allen Basaren Spitzel unterwegs sind.
Wer verbietet uns die freie Ausübung unserer Religion, drangsaliert unsere Prediger? Warum haben Uiguren eine Lebenserwartung, die rund zehn Jahre kürzer ist als die der Chinesen? Wer siedelt sich hier millionenfach an, ungerufen, dem weder das Wort des Propheten heilig ist noch die Freiheit der Minoritäten? Warum gehört der Autoladen da drüben nicht uns, den Uiguren? Wer verhaftet und prügelt unsere Söhne?
Die meisten Uiguren sind Muslime. Doch der Islam in der Provinz Xinjiang ist aus Sicht Pekings eine wichtige, aber nicht die wichtigste Bedrohung ihrer Herrschaft. Vielmehr sind die Uiguren, die gerne echte Autonomie hätten, eine ethnisch-nationalistische Bedrohung.
Dieses Volk ist stolz auf seine eigene Sprache und Kultur. Xinjiang grenzt an mehrere zentralasiatische Staaten. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Renaissance des Nationalismus in Zentralasien glaubt Peking, die Uiguren mit harter Hand regieren zu müssen. Verhaftungen zu Tausenden und politisch motivierte Hinrichtungen sind von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International hinlänglich dokumentiert. Die Spannungen, die sich jetzt mit Macht entladen, haben sich über zwei Jahrzehnte allmählich aufgebaut.
Am späten Dienstagnachmittag gerät die Lage in Urumqi völlig außer Kontrolle. Statt ethnischer Spannungen, die hier sonst unter der Oberfläche knistern, bricht der Rassenhass als offener Flächenbrand hervor. In den Straßen der Innenstadt ist ein wütender Mob han-chinesischer Männer unterwegs, bewaffnet mit Schaufeln, Spitzhacken und Brechstangen. "Steckt die Moschee an", schreien einige. Andere werfen Steine.
"Die Fahrt ins Krankenhaus muss leider ausfallen", sagt Herr Xu vom Außenministerium. Und ausfallen muss auch ein längeres Gespräch mit der Frau mit der Krücke.
(SZ vom 08.07.2009/liv) |
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