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楼主笨死了. 不会查来源?
http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/germany/1482371/If-you-dont-take-a-job-as-a-prostitute-we-can-stop-your-benefits.html
Germany
'If you don't take a job as a prostitute, we can stop your benefits'
By Clare Chapman
12:01AM GMT 30 Jan 2005
A 25-year-old waitress who turned down a job providing "sexual services'' at a brothel in Berlin faces possible cuts to her unemployment benefit under laws introduced this year.
Prostitution was legalised in Germany just over two years ago and brothel owners – who must pay tax and employee health insurance – were granted access to official databases of jobseekers.
The waitress, an unemployed information technology professional, had said that she was willing to work in a bar at night and had worked in a cafe.
She received a letter from the job centre telling her that an employer was interested in her "profile'' and that she should ring them. Only on doing so did the woman, who has not been identified for legal reasons, realise that she was calling a brothel.
Under Germany's welfare reforms, any woman under 55 who has been out of work for more than a year can be forced to take an available job – including in the sex industry – or lose her unemployment benefit. Last month German unemployment rose for the 11th consecutive month to 4.5 million, taking the number out of work to its highest since reunification in 1990.
The government had considered making brothels an exception on moral grounds, but decided that it would be too difficult to distinguish them from bars. As a result, job centres must treat employers looking for a prostitute in the same way as those looking for a dental nurse.
When the waitress looked into suing the job centre, she found out that it had not broken the law. Job centres that refuse to penalise people who turn down a job by cutting their benefits face legal action from the potential employer.
"There is now nothing in the law to stop women from being sent into the sex industry," said Merchthild Garweg, a lawyer from Hamburg who specialises in such cases. "The new regulations say that working in the sex industry is not immoral any more, and so jobs cannot be turned down without a risk to benefits."
Miss Garweg said that women who had worked in call centres had been offered jobs on telephone sex lines. At one job centre in the city of Gotha, a 23-year-old woman was told that she had to attend an interview as a "nude model", and should report back on the meeting. Employers in the sex industry can also advertise in job centres, a move that came into force this month. A job centre that refuses to accept the advertisement can be sued.
Tatiana Ulyanova, who owns a brothel in central Berlin, has been searching the online database of her local job centre for recruits.
"Why shouldn't I look for employees through the job centre when I pay my taxes just like anybody else?" said Miss Ulyanova.
Ulrich Kueperkoch wanted to open a brothel in Goerlitz, in former East Germany, but his local job centre withdrew his advertisement for 12 prostitutes, saying it would be impossible to find them.
Mr Kueperkoch said that he was confident of demand for a brothel in the area and planned to take a claim for compensation to the highest court. Prostitution was legalised in Germany in 2002 because the government believed that this would help to combat trafficking in women and cut links to organised crime.
Miss Garweg believes that pressure on job centres to meet employment targets will soon result in them using their powers to cut the benefits of women who refuse jobs providing sexual services.
"They are already prepared to push women into jobs related to sexual services, but which don't count as prostitution,'' she said.
"Now that prostitution is no longer considered by the law to be immoral, there is really nothing but the goodwill of the job centres to stop them from pushing women into jobs they don't want to do."
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http://www.emma.de/hefte/ausgaben-2005/maijuni-2005/top-themen/arbeitsamt-vermittelt-prostituierte/
Arbeitsamt vermittelt Prostituierte
Arbeitsamt vermittelt Prostituierte!
Seit der Gesetzesreform vermittelt die Bundesagentur für Arbeit „Sexarbeiterinnen“ an Bordelle. Mehr noch: Laut Sunday Telegraph hat eine Berliner Arbeitsagentur einer Kellnerin einen Job als Prostituierte zugewiesen und mit Leistungskürzungen gedroht.
Es war ausgerechnet eine britische Journalistin, die das Ganze ins Rollen brachte. Die deutschen Medien schienen noch nicht gemerkt zu haben, wie brisant die Folgen der vor drei Jahren in Kraft getretenen Reform des Prostitutionsgesetzes sein können. Dadurch, dass aus Prostituierten mit dem 1.Januar 2002 „Sexarbeiterinnen“ wurden, sind für das Gewerbe „Sexarbeit“ nun auch die Arbeitsagenturen zuständig. Ganz wie in Holland, wo Arbeitsämter seit der Legalisierung der Prostitution im Oktober 2000 Prostituierte vermitteln.
Am 20. Januar erschien im Sunday Telegraph Clare Chapmans Artikel, in dem die Deutschland-Korrespondentin den Fall einer Kellnerin aus Berlin schildert. Die 25-jährige Programmiererin war bereits länger arbeitslos und fiel nun unter die neuen Hartz IV-Regelungen, musste also eine „zumutbare“ Arbeit annehmen, um Anspruch auf das so genannte Arbeitslosengeld II zu haben. Die Frau hatte ihrer zuständigen Berliner Arbeitsagentur angegeben, sie habe früher in Cafés gekellnert und könne das auch wieder tun. Daraufhin bekam sie einen Brief mit einem Jobangebot. Als sie dort anrief, merkte sie schnell, dass es sich bei dem potentiellen Arbeitgeber um ein Bordell handelte. Sie weigerte sich, sich dort vorzustellen. Laut Sunday Telegraph drohen der Frau, die sich nicht prostituieren will, nun Konsequenzen: die Kürzung oder komplette Streichung ihres Arbeitslosengeldes.
„Nach der seit 1.Januar 2005 bestehenden Rechtslage müssen Empfänger von Arbeitslosengeld II jede Arbeit annehmen, die nicht gesetzes- oder sittenwidrig ist“, bestätigt die Hamburger Rechtsanwältin Mechthild Garweg, die auf Arbeitsamts-Klagen spezialisiert ist. „Und seit 2002 ist nach deutschem Recht auch der Beruf der Prostituierten nicht mehr sittenwidrig. Also können Frauen solche Arbeitsangebote nicht mehr ablehnen, ohne die Streichung ihrer Gelder zu riskieren. Das mag unglaublich klingen, ist aber derzeitig gültige Rechtslage.“
Unglaublich? Nein, nur folgerichtig. Es war nach der Gesetzesreform, die Prostitution zum „Beruf wie jeder andere“ erklärte, schließlich nur eine Frage der Zeit, bis der „Arbeitsplatz Prostitution“ (O-Ton der Dienstleistungs-Gewerkschaft Ver.di) ein „Arbeitsplatz wie jeder andere“ würde.
Nach der Reform musste die Bundesagentur das bis dato bestehende „Vermittlungsverbot“ von Prostituierten aufheben. Seitdem übernehmen die Arbeitsämter die Vermittlung von Prostituierten an Bordellbetreiber auf Staatskosten. Zur großen Freude der Prostitutions-Lobby. „Bordelle und Prostituierte zahlen Arbeitslosen-, Kranken- und Sozialversicherung, dann haben sie auch ein Recht auf Vermittlung durch das Arbeitsamt“, fordert prompt der ‚Bundesverband sexueller Dienstleistungen‘. Alles andere sei eine „Diskriminierung von Prostituierten“.
In Nürnberg beschwichtigt man derweil. Es würden nur solche Frauen vermittelt, die ausdrücklich angeben, als Prostituierte arbeiten zu wollen. „Völliger Nonsens“ sei dagegen, dass Frauen, die ein Arbeitsangebot im Bereich Prostitution ablehnen, die Gelder gestrichen werden, so Pressesprecher Ulrich Waschki. „Wenn einer Frau ein solches Angebot unterbreitet wird, dann kann das nur daran liegen, dass das Bordell oder der Nachtclub der Arbeitsagentur verschwiegen haben, um welche Art Etablissement es sich handelt.“
Zweitens dürfe eine Arbeit „aus einem wichtigen Grund abgelehnt werden“. Das steht in der Tat in den Sozialgesetzbüchern II und III, die Arbeitslosengeld II beziehungsweise die Arbeitslosenversicherung regeln. Allerdings: Dass auch „Sexarbeit“ ein solcher „wichtiger Grund“ sein könnte, hat der rotgrüne Gesetzgeber keinesfalls festgeschrieben.
Das hat erst die Bundesagentur für Arbeit in einer internen „Durchführungsanweisung“ getan: „Ein wichtiger Grund kann die nichtvorhandene Bereitschaft sein, Prostitution auszuüben“, steht dort. „Selbstverständlich darf niemand, der das nicht will, in Dienstleistungen im Erotikbereich vermittelt werden“, erklärt Pressesprecher Waschki. „Es gibt einen gesellschaftlichen Konsens, dass so etwas nicht möglich ist.“
Gesellschaftlicher Konsens? Der kann sich ändern. „Es gibt keine gesicherte gesetzliche Grundlage, auf der eine vom Arbeitslosengeld II betroffene Frau eine Vermittlung im Bereich der sexuellen Dienstleistungen ablehnen kann“, stellt Anwältin Garweg fest. Zumal die Grauzone groß ist. „Wenn eine Frau mal als Tänzerin gearbeitet hat – warum sie dann nicht in einen Job als Table-Dancerin vermitteln?“
Das Fazit der Juristin: „Die Selbstverpflichtung der Arbeitsagentur ist ohne förmliches Verfahren jederzeit abänderbar. Vom Gesetzgeber gewollt oder ‚nur‘ übersehen – fest steht: Wenn der Gesetzgeber dieses Ergebnis nicht gewollt hat und eine klare Rechtslage schaffen will, ist er aufgefordert, diese Gesetzeslücke zu schließen.“
Wer hätte es vor einigen Jahren überhaupt für möglich gehalten, dass deutsche Arbeitsagenturen Bordellbetreibern Prostituierte vermitteln? Und wer garantiert, dass nicht so manche verzweifelte arbeitslose Frau durch die Salonfähigkeit der „Sexarbeit“ dazu verleitet wird – oder gar gedrängt – den Schritt in die Prostitution zu tun?
EMMA Mai/Juni 2005 |
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