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Berlin – Euro-Chaos und kein Ende: Jetzt sollen sogar die Chinesen den Euro retten! Wird aus unserer Währung demnächst ein EULO?
Um Pleite-Staaten wie Griechenland zu stützen, sollen milliardenschwere Staatsfonds frisches Geld nach Europa pumpen. Im Gespräch ist die Gründung eines „Trust Fund“ („Vertrauensfonds“), in den China einen Teil seiner 2,4 Billionen Dollar Rücklagen schießen könnte. SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier in der ARD: „Wir sollten darüber nachdenken.“
Das Euro-Chaos – BILD dokumentiert 24 Stunden im Irrenhaus Europa:
• Sonntagnachmittag, EU-Gipfel in Brüssel: Eine Krisensitzung jagt die nächste, bei vielen Staatschefs liegen die Nerven blank. Aufgebracht herrscht Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy Briten-Premier Premier David Cameron an: „Sie haben eine gute Chance verpasst, den Mund zu halten! Es macht uns krank, dass Sie uns dauernd kritisieren und sagen, was wir tun sollen.“
• Montagmorgen: Immer größere Angst vor Pleiten in der Finanzbranche! Nach Banken sind jetzt auch Versicherer gefährdet, warnt die Finanzaufsicht BaFin. Bis 7. November sollen daher alle Institute melden, ob sie Schrottpapiere bei Banken halten.
• In Berlin ruft Kanzlerin Merkel (CDU) alle Partei- und Fraktionschefs zusammen, will über den Stand der Euro-Rettung informieren. Ausgerechnet Vizekanzler und FDP-Chef Rösler und FDP-Fraktionschef Brüderle sagen ab, lassen sich vertreten.
• Am Nachmittag überraschende Kehrtwende bei CDU/CSU: Der gesamte Bundestag soll nun über die Ausgestaltung des Euro-Rettungsschirm EFSF am Mittwoch abstimmen, verlangt die Fraktionsspitze. Ursprünglich sollte nur der kleine Haushaltsausschuss entscheiden.
Gestern Abend tauchte im Bundestags-Haushaltsausschuss die „inoffizielle deutsche Arbeitsübersetzung“ des Papiers auf, das den Staats- und Regierungschefs der Eurozone morgen vorgelegt werden soll.
Im Zusammenhang mit der sogenannten „Hebel-Lösung“ (Teilausfallschutzzertifikat) ist darin erstmals auch die Rede davon, dass Investoren bei möglichen Zahlungsausfällen von EFSF-Anleihen „eine Zahlung in Sachwerten“ erhalten könnten. Welche „Sachwerte“ darunter zu verstehen sind, ist nicht ausgeführt.
• In Italien wird die Schuldenkrise immer dramatischer! Aus EU-Diplomatenkreisen sickert durch: Das Land braucht dringend frisches Geld, der Rettungsschirm EFSF soll erstmals für Milliarden italienische Staatsanleihen kaufen.
... und in Griechenland?
Da bilden sich morgens Schlangen vor den Banken. Rentner Evagelos Dimitros (73): „Ich komme, um sofort meine 300 Euro Rente abzuholen. Wer weiß, was noch passiert.“ (pro/rs/koc)
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