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本帖最后由 magicboy 于 2009-8-19 11:57 编辑
Chinas Polizei will den totalen Überblick
http://www.welt.de/politik/ausland/article4308754/Chinas-Polizei-will-den-totalen-Ueberblick.html
Mehr als 2,7 Millionen Kameras ermöglichen der Polizei in China einenBlick auf de Bürger. Allein in Peking hängen fast 300.000 Geräte.Bisher wurden diese Zahlen geheim gehalten. Bald dürften sie weiterwachsen, denn die Behörden wollen als nächstes die ländlichen Gebietemit Kameras überziehen.
Von Johnny Erling
12. August 2009, 18:01 Uhr
Mehr als 2,7 Millionen Kameras ermöglichen der Polizei in China einenBlick auf de Bürger. Allein in Peking hängen fast 300.000 Geräte. Bisher wurdendiese Zahlen geheim gehalten. Bald dürften sie weiter wachsen, denn dieBehörden wollen als nächstes die ländlichen Gebiete mit Kameras überziehen.
Foto: dpa
Alles imBlick: eine Überwachungskamera am Platz des Himnmlischen Friedens in Peking
Die Objektive wachen nicht nur über Ministerien,Flugplätzen oder Bahnhöfen. Sie sind in Banken oder Krankenhäusern installiert,selbst in Fahrstühlen. „Big brother is watching you“ gibt es in China immer mehr.George Orwells „1984” wird zwei Monate vor dem sechzigsten Jahrestag derGründung der Volksrepublik Realität.
Das Polizeiministerium veröffentlichte nun bisher geheimgehaltene Zahlen als Erfolgsnachweis. In Chinas Städten sind 268.000polizeiliche Überwachungs- und Alarmsysteme mit der zehnfachen Zahl an Kameras– Neudeutsch: CCTV – installiert: 2,75 Millionen Kameras verschaffen Übersichtüber auf alle potenziellen Bösewichte „in jeder Ecke, räumlich und rund um dieUhr“, wie es auf der Website heißt.
Chinas reiche südchinesische Provinz Guangdong hat diemeisten Kameras, behauptet der auf Sicherheit spezialisierte Journalist DingZhaowei, der sich auf Polizeiauskünfte beruft. 2009 waren in Guangdong mehr als920.000 Kameras installiert, für die die Provinz umgerechnet mehr als eineMilliarde Euro zahlte. 2010 sollen es eine Millionen Kameras werden. Über dieProvinzhauptstadt Kanton wachen über 250.000 Kameras. Dort sind täglich 18.000Personen in drei Schichten damit beschäftigt, die Bilder auf den Monitoren zuverfolgen, meldet die Sicherheitswebseite „Zhongan Wang“.
Foto: AP
Wirdebenfalls überwacht: Die tibetische Hauptstadt Lhasa
Und mehr als 270.000 Kameras wachen über die HauptstadtPeking. Nur im Heimatland von George Orwell hat man noch die Nase vor, dortsind sogar mehr als vier Millionen Kameras installiert. Aber in Großbritannien wirdauch eine öffentliche Debatte über ihr Für und Wider geführt und auch darüber,ob die Kameradichte tatsächlich Kriminalität verhindern kann. China ist dagegennoch eifrig beim Aufbau. Seit 2003 konnten die Behörden, wie sie stolzverkünden, mehr polizeiliche Überwachungssysteme in den Städten installierenals in den gesamten 20 Jahren zuvor.
Früher gab esmenschliche Aufpasser Die über Leitzentralen vernetzte Hightech-Kontrolle Chinaspasst zur mobilen Gesellschaft mit ihren Hunderten Millionen Pendlern undWanderarbeitern. China hatte früher für den gleichen Zweck Heere menschlicherAufpasser mobilisiert, von Blockwarten bis zu den alten Frauen derNachbarschaftskomitees mit ihren roten Armbändern, die in den Gassen saßen undaufpassten.
Die Systeme und die dazu angepasste Verarbeitungssoftwarebis hin zu Gesichtserkennung werden derweil immer ausgefeilter, ohne dass dieÖffentlichkeit davon erfährt. Auch fallen den Planern ständig neueEinsätzplätze ein, wo sich das Beobachten ihrer Ansicht nach lohnt.
Bei den letzten nationalen Hochschul-Aufnahmeprüfungen imJuni, als zehn Millionen Hochschüler zugleich ihre Tests schreiben mussten,waren erstmals an 60.000 Prüfungsplätzen Kameras installiert. Ihre Aufnahmenspeicherten die Behörden digital, um im Zweifelsfall noch Wochen späternachprüfen zu können, ob während der Prüfung gemogelt wurde.
Angestellte vondaheim aus beobachten China rechnet die Kameras privater Wachdienste, die sichLäden, Bars oder Villenviertel leisten, bei seinen staatlichenÜberwachungssystemen dabei nicht einmal ein. Was der Staat mit seinem Strebennach totaler Übersicht vormacht, ahmen ihm Private eifrig nach. In Peking hatetwa die Besitzerin einer Restaurantkette in ihre sechs Gasthäuser heimlichKameras in den Ecken des Mauerwerks versteckt – natürlich nicht zur Überwachungder Gäste. Vielmehr beobachtet sie zu Hause auf Monitoren, ob ihre Angestelltengut arbeiten.
Chinas „Big Brother“ plant, nach den Städten als nächstesaufs Land ziehen, wo 700 Millionen Menschen noch von Kameras unbeobachtetleben. „Um landesweit die öffentliche Sicherheit zu verbessern, will diePolizei die Installation von Überwachungskameras auf dem Land Schritt umSchritt ausweiten“, beschloss eine vergangenes Wochenende tagendePolizeikonferenz. Die Vernetzung des Bauernlandes sollte aber nicht über Zwangdurchgesetzt werden. Die ländlichen Gemeinden müssten überredet werden, hieß esauf der Webseite.
Die Nachrichtenagentur „Xinhua“ gestand ein, dass es auchin China Widerstand gegen die immer perfekter werdende polizeilicheKamera-Überwachung gibt. „Bedenken wegen des Schutzes der Privatsphäre hört manmanchmal. Aber bisher hat der Staat diese Frage nicht geregelt.“
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