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Das All wird rot: Chinas Vorstoß in den Weltraum
Mit dem Abschuss der ersten Moduls der Raumstation „Tiangong 1“ ins All, ist dies ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung der Raumfahrt der Volksrepublik. Denn fast unbemerkt von der westlichen Öffentlichkeit hat das „Reich der Mitte“ in den vergangenen Jahrzehnten den Abstand zu den USA und Russland im All immer weiter verkleinert – und plant mittlerweile sogar schon Mondlandungen und Marsmissionen.
China boomt - und zwar längst nicht nur wirtschaftlich. Auch in der Raumfahrt ist die Volksrepublik auf dem besten Weg, zum neuen „global player" zu werden. Mit dem Abschuss des ersten Moduls der chinesischen Raumstation „Tiangong" („Himmlischer Palast") in den Erdorbit, unterstreicht das Land damit seine Ambitionen, den Abstand zu den konkurrierenden Raumfahrtnationen USA und Russland weiter zu verkleinern. Denn man ist in Peking zwar durchaus kooperationswillig - das zeigt nicht zuletzt die gemeinsame chinesisch-russische Mission zum Marsmond „Phobos", die im November 2011 starten soll -, setzt aber trotzdem auf nationale Souveränität im All. Vor allem in technischer Hinsicht bemüht man sich um völlige Unabhängigkeit, wie die konstante Weiterentwicklung der chinesischen Raketen vom Typ „Langer Marsch" gut erkennen lässt.
Auch wenn sie hier im Westen lange Zeit weitestgehend ignoriert wurde - die Volksrepublik China ist bei weitem kein Neuling auf dem Gebiet der Raumfahrt: Schon in den 1960er Jahren startete das Land Forschungsraketen, seit 1970 umkreist der erste chinesische Erdsatellit unseren Planeten. Im Jahr 2003 schoß Peking seinen ersten Staatsbürger ins Weltall und 2007 folgte die erste eigene Mondmission. In Zukunft will das „Reich der Mitte" sogar noch weiter hinaus, unter anderem zur Sonne und zum Mars. So mag der Start von Tiangong 1 für westliche Beobachter einen großen Sprung der chinesischen Raumfahrt darstellen - für die Verantwortlichen in Peking ist es aber nur ein kleiner Schritt, auf den noch viele weitere folgen sollen. |
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