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Rio TintoOhne China geht es nichtVon Christoph Hein
12. Februar 2009 China lässt die Muskelnspielen. Über ihren Staatskonzern Chinalco bauen die Chinesen ihrenEinfluss im Rohstoffgeschäft sprunghaft aus. Die geplante Verdoppelungihres Anteils am drittgrößten Bergbaukonzern der Erde, deraustralisch-britischen Rio Tinto, belegt die Entschlossenheit, ihrangehäuftes Kapital in schweren Zeiten zu nutzen. Die Wirtschaftskrisehat dafür den Boden bereitet. Die Preise sind niedrig, die Unternehmenbrauchen Geld, und die Politik kann sich gegen staatliche Eingriffekaum aussprechen.
Um gut 60 Prozent liegen die Preise derRohstoffvorkommen derzeit unter Vorjahr. Rio Tinto hat sich mit derÜbernahme des amerikanischen Aluminiumherstellers Alcan übernommen undist auf Hilfe angewiesen. Jetzt, da wenig so kostbar ist wie einesichere Kreditlinie, drohte eine Verschuldung von fast 40 MilliardenDollar das Unternehmen in den Abgrund zu drängen. Die Chinesen bringennahezu die Hälfte des Kapitals ein. Das freilich können sie nur, weildie Debatte über die aggressive Rolle von Staatsfonds aus Asien oderden Ölstaaten unter der Finanznot des Westens verstummt ist.
Die Welt kann ohne China nicht mehr
Wer sich vor Augenführt, mit welcher Macht und welcher Chuzpe nun Regierungen in Amerikaoder Europa der eigenen Wirtschaft unter die Arme greifen und dabeiPrivateigentum über Nacht verstaatlichen, dem bleiben die kritischenWorte an Chinas Staatswirtschaft im Halse stecken. Im Gegenteil: DerWesten zeigt sich besorgt, wenn Chinas mächtiger Staatsfonds sichöffentlich weigert, marode westliche Banken zu kaufen.
Wer esnoch nicht wusste, lernt es nun: Die Welt kann ohne China nicht mehr.China nutzt das. Ein Prinzip Gießkanne wird es dabei freilich nichtgeben, China wird sehr wählerisch vorgehen. Marode Automobilkonzerne,am Boden liegende Finanzhäuser will auch in Peking niemand mehr haben.Die Chinesen wissen genau, dass sie sich in der Vergangenheit mit ihrenAuslandsbeteiligungen regelmäßig vergriffen haben. Rohstoffquellenaber, daran besteht kein Zweifel, werden in China immer gebraucht. Siesind in normalen Zeiten aufgrund politischer Beschränkungen schwer zuerwerben.
Der Kauf, so er von den Regierungen genehmigt wird, führt freilichzu eigenartigen Konstellationen: Künftig sitzen die Chinesen bei denPreisverhandlungen für Erz oder Kupfer auf beiden Seiten des Tisches;derjenigen des Anbieters und derjenigen des Käufers. Vielleicht ist esdieses Bild, das den wachsenden Einfluss der drittgrößtenVolkswirtschaft am besten verdeutlicht. |
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