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[社会] Ein schwarzes Kapitel der Katholischen Kirche

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发表于 2009-6-11 21:32 | 显示全部楼层 |阅读模式
http://www.vachss.de/mission/berichterstattung/katholiken.htm


Ein schwarzes Kapitel der Katholischen           Kirche
        
Fortlaufende Berichterstattung        zu den Missbrauchsskandalen in der Katholischen Kirche
                SWR/KNA (Katholische Nachrichten Agentur) 27.09.2002
        Im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen           durch katholische Priester werden der Kirche Vertuschung und Machtmissbrauch           vorgeworfen. Was in diesem Zusammenhang nach und nach ans Licht der           Öffentlichkeit kommt, zeigt, wie die katholische Kirche in verantwortungsloser           Weise mit Straftätern umgegangen ist.
        Begonnen hat die Aufdeckung des Skandals um den sexuellen Missbrauch           von Kindern und Jugendlichen durch katholische Priester in den USA.           Dort gab am 9. Januar 2002 der Kardinal-Erzbischof von Boston, Bernard           Francis Law, neue kirchliche Bestimmungen bekannt. Er ordnete an, dass           die Diözesen in Zukunft dazu verpflichtet sind, Verdachtsfälle von sexuellem           Missbrauch staatlichen Behörden zu melden. Der Vatikan forderte seinerseits,           dass Bischöfe Berichte von Kindesmissbrauch direkt an Rom weiterleiten           müssten . Am 15. Juni 2002 hat die katholische Bischofskonferenz der           USA bei ihrer Vollversammlung in Dallas strenge Richtlinien für den           Umgang mit Priestern beschlossen. Danach darf ein des Missbrauchs überführter           Geistlicher nie mehr als Priester arbeiten. Er kann auch aus dem Klerikerstand           entfernt werden. Alle Anschuldigungen müssen zudem den staatlichen Behörden           gemeldet werden.
        Den Stein ins Rollen brachte der Prozess gegen den Priester John Geoghan.           Dieser soll mehr als hundert Kinder missbraucht haben. Derzeit verbüßt           er eine zehnjährige Freiheitsstrafe wegen sexuellen Missbrauchs eines           Zehnjährigen. Besonders pikant ist der Fall, weil der Bostoner Bernard           Kardinal Francis Law von den sexuellen Übergriffen Geoghans wusste.           Er versetzte ihn jahrelang von einer Gemeinde in die nächste, um ihn           vor strafrechtlicher Verfolgung und die Diözese vor schlechter Presse           zu schützen. Dieser Fall ist symptomatisch. Der Skandal hat auch in           Deutschland das Thema Kindesmissbrauch durch Priester in den Blickpunkt           der Öffentlichkeit gerückt. Es zeigt sich, dass Verschleierung und Vertuschung           auch in Deutschland stattfand. Zwar ist Kindesmissbrauch kein katholisches,           sondern ein gesellschaftliches Phänomen. Doch die Kirche als Hüterin           von Moral und Nächstenliebe gerät in besondere Erklärungsnot. Sie müsste           stellvertretend für die Gesellschaft "vorbildlich" mit dem Problem umgehen.         
        Der Papst rief Ende April 2002 die amerikanischen Kardinäle und den           Vorsitzenden der US-Bischofskonferenz, Bischof Wilton Gregory, nach           Rom. Dort stellte der Papst Maßstäbe für den Umgang mit Priestern, die           sich an Kindern sexuell vergangen hatten, auf. Der Ständige Rat der           Bischofskonferenz in Deutschland tagte im April 2002 kurz nach den Beratungen           im Vatikan. Die deutschen Bischöfe konnten sich nicht auf ein einheitliches           und allgemeinverbindliches Regelsystem einigen. Es sei stattdessen Sache           der einzelnen Bistümer, Verdachtsfällen nachzugehen, so die Bischöfe.           Jede Diözese müsse über ihre Vorgehensweise selbst entscheiden können.         
        Noch Ende Juni 2002 sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz Karl           Kardinal Lehmann, es werde "keine Skandalwelle" wie in den USA geben:           den "Schuh der Amerikaner" müsse man sich in Deutschland nicht anziehen.           Doch bereits kurze Zeit später wurden Fälle sexueller Übergriffe von           Priestern in Deutschland bekannt. Ende Juli 2002 ging Lehmann in die           Offensive. In einem Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung kündigte           er an, dass er ein energisches und gemeinsames Vorgehen der Bischöfe           gegen den sexuellen Missbrauch durch Priester anstrebe. Anfang August           2002 entschieden sich die meisten der 27 Diözesen in Deutschland dafür,           nationale Richtlinien für die Regelung von Fällen sexuellen Missbrauchs           durch Priester aufzustellen.
        Allerdings gaben die meisten Bistümer dem SWR erst auf wiederholte           Nachfrage hin aktuelle Informationen. Von den 27 deutschen Bistümern           blieben nach eigenen Angaben bislang nur sechs - nämlich Berlin, Magdeburg,           Eichstätt, Görlitz, Passau und Erfurt - von Fällen sexuellen Missbrauchs           verschont. Das Bistum Dresden-Meißen verweigerte jede Information, weil           "wir uns mit der Weise der gegenwärtigen Behandlung dieses sensiblen           Themas in den Medien nicht einverstanden erklären können." Auch das           innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz mit der Vorlage einer Expertise           beauftragten Bistum Fulda beantwortete die vorgelegten Fragen nicht.           Man warte "auf die Absprache aller Bistümer im Rahmen der Herbstvollversammlung           der Deutschen Bischöfe in Fulda." Die Bistümer Münster, Augsburg, Dresden-Meißen,           Bamberg ("Die Zahl der Fälle in den letzten Jahrzehnten ist uns nicht           bekannt.") sowie Freiburg verweigerten konkrete Angaben oder verwiesen           allgemein gehalten auf "einige wenige Fälle." Nur in ganz wenigen Ausnahmen           (unter anderem in Essen, Hildesheim, Stuttgart-Rottenburg) existieren           schon heute konkrete Regelungen bzw. Regel-Entwürfe, wie mit aufgedeckten           Fällen sexuellen Missbrauchs umzugehen sei. Der SWR-Film "Tatort Kirche",           der am 1. September ausgestrahlt wird, zeigt Hildesheim und Rottenburg-Stuttgart           als bislang einzige Diözesen, die offen mit dem Thema sexueller Missbrauch           umgehen.
        Anonym gefilmt, weil der Wiederholungs-Täter erstmals über seine Vergehen           spricht, bestätigt er: "Meine stärkste Erfahrung war, dass die Kirche           den Mantel der christlichen Nächstenliebe über meine Taten gedeckt hat".         
        Nun werden wohl verbindliche Regeln für den Umgang mit Missbrauchsfällen           eingeführt. Das Leid der Opfer und ihrer Familien soll in den Vordergrund           rücken, Not-Telefone werden eingerichtet, Fehler werden eingeräumt.           Die Generalvikariate waren in vielen Fällen über den sexuellen Missbrauch           unterrichtet. Doch sie behielten ihre Informationen für sich. Einer           breiten Öffentlichkeit wurden die Fälle meist erst bekannt, wenn sie           strafrechtliche Konsequenzen für den Täter hatten.
        Die aktuelle Diskussion zwingt die Kirche zu einem transparenteren           Vorgehen. Was die Aufklärung sexueller Vergehen betrifft, ist die deutsche           Kirche im Vergleich zu anderen Ländern Schlusslicht. Doch auch weltweit           hat es bislang nur wenige zivile Strafverfahren gegen Priester gegeben.           Meistens wurden die Fälle innerkirchlich geregelt, um Aufsehen zu vermeiden.         
        Nach Schätzungen von Experten sind 200 - 300 der 18.000 katholischen           Priester in Deutschland sexuell auf Kinder beziehungsweise auf Jugendliche           fixiert. Gegen 13 Priester laufen derzeit in der Bundesrepublik Deutschland           Verfahren wegen sexuellen Missbrauchs. Am 27.09.2002 hat die deutsche           katholische Bischofskonferenz in Fulda Richtlinien zum Vorgehen bei           sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Geistliche verabschiedet.           Die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) hat den vom Konferenz-Vorsitzenden           Kardinal Karl Lehmann vorgestellten Text im Wortlaut veröffentlicht:         
        Leitlinien           der Katholischen Bischofskonferenz zum Umgang mit Fällen von sexuellem           Kindesmissbrauch
        update: Am 13.12.2002 ist der Erzbischof von Boston, der oben           erwähnte amerikanische Kardinal Bernhard Law, im Zuge des Skandals um           sexuellen Kindesmissbrauch durch Priester zurückgetreten. Der 71-jährige           Kardinal soll in seiner eigenen Diözese viele Jahre lang Kindesmissbrauch           durch Priester vertuscht haben. Law, der bislang ranghöchste katholische           Geistliche der aus seinem Amt ausscheidet, bat um Verzeihung für seine        "Versäumnisse und Fehler".
        update 01.07.2003:  Papst Johannes Paul II. hat am Dienstag           einen neuen Erzbischof für die Diözese Boston ernannt, die im vergangenen           Jahr vom Skandal um sexuelle Gewalt gegen Kinder erschüttert wurde.           Nachfolger des vor einem halben Jahr zurückgetretenen Kardinals Bernard           Law ist Bischof Sean Patrick O'Malley. Der 59-jährige Bischof von Fall           River in Massachusetts ist bekannt für sein harte Haltung in der Affäre.         
        «Es gibt niemanden in diesem Land, der diese Arbeit besser machen und           wirkliches Heil in die Erzdiözese Boston bringen könnte», erklärte der           Anwalt Rick MacLeish. Er vertritt 101 Kinder, die von einem Priester           in Massachusetts sexuell belästigt wurden. Zudem führt er mit anderen           Anwälten eine Sammelklage gegen die Erzdiözese.
        Die Vereinigung der von Priestern Missbrauchten erklärte, sie freue           sich auf eine Zusammenarbeit mit O'Malley. Jedoch könne keine einzelne           Person die Schmerzen rückgängig machen, die die Erzdiözese erfahren           habe.
        Gegen die Diözese Boston sind rund 500 Klagen anhängig, in denen Kirchenvertreter           beschuldigt werden, wegen Missbrauchs bekannte Priester lediglich in           andere Pfarreien versetzt zu haben. Kardinal Law hatte Priester weiterhin           als Seelsorger behalten, obwohl sie Kinder sexuell belästigt hatten.           Er war der höchste Kirchenvertreter, der in den Skandal verwickelt war.         
        O'Malley erhielt landesweit Aufmerksamkeit, als er in den 90er Jahren           in den von ihm bisher geführten Diözesen Fall River und Palm Beach bei           sexuellem Missbrauch durch Priester mit harten Konsequenzen durchgriff.
        update 24. August 2003: Nach Angaben der Justizbehörden           wurde der 67 Jahre alte pädophile Ex-Geistliche John Geoghan in           einer Strafanstalt in der Nähe von Boston von einem Mithäftling           erwürgt. Geoghan wurde im Januar 2002 wegen sexuellen Kindesmissbrauchs           zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt. Der Fall Geoghan hatte           den Missbrauchs-Skandal in der Bostoner Erzdiözese und anschließend           in der gesamten katholischen Kirche in den USA ausgelöst.
        update   29.05.2004: Der zurückgetretene ehemalige Erzbischof           von Boston, Bernard Francis Law, ist nach Rom versetzt worden. Papst           Johannes Paul II hat Law zum neuen Erzpriester der römischen Basilika           Santa Maria Maggiore ernannt.
        update 04. Januar 2005: Kalifornische        Diözese zahlt 100 Millionen an Missbrauchsopfer
        Die katholische Diözese Orange im US-Bundesstaat        Kalifornien hat sich zur Zahlung von 100 Millionen Dollar an Opfer von        sexuellem Missbrauch durch Geistliche bereit erklärt. Die Entschädigung        ist die höchste Summe, die in einem derartigen Verfahren in den USA je        gezahlt wurde. Mit der Einigung werden 90 Klagen gegen 31 Priester,        einen Mönch, zwei Nonnen und zehn weitere Kirchenmitarbeiter beigelegt.        Die ältesten Vorwürfe reichen zurück bis ins Jahr 1936, die jüngsten        stammen aus dem Jahre 1996.
        Den vollständigen Artikel von SPIEGEL-ONLINE vom        04.01.2005 gibt es hier.
        update 14.11.2006: Bundestagsanhörung zu        misshandelten Heimkindern
        Zwischen 1945 und 1975 wurden Hunderttausende Kinder und Jugendliche        oft aus nichtigen Gründen vom Staat in rund 3000 Heime Westdeutschlands        eingewiesen und meist von kirchlichem Personal beaufsichtigt - und        häufig genug misshandelt. Wir hatten darüber anlässlich der        Vorstellung des Buches "Schläge        im Namen des Herrn" von Peter Wensierski berichtet. Am 11.        Dezember soll die politische und juristische Aufarbeitung der        Menschenrechtsverletzungen in deutschen Erziehungsheimen mit einer Anhörung        ehemaliger Heimkinder im Bundestag am 11. Dezember beginnen
                "Viele Betroffene leiden noch heute unter den Folgen der        Geschehnisse in den Heimen", beklagt der dazu eingeladene Sprecher        des Vereins ehemaliger Heimkinder, Michael-Peter Schiltsky: "Sie        mussten folterähnliche Bestrafungen hinnehmen, harte, industrielle        Arbeit ohne Bezahlung und ohne Rentenansprüche ableisten, sie bekamen        ungefragt Psychopharmaka, viele wurden über Jahre sexuell        missbraucht."
        Quelle: SPIEGEL-ONLINE        vom 13.11.2006
        update 19.11.2006: Vatikan gibt Studie über die        Gründe für sexuellen Missbrauch in Auftrag
        Nachdem zwischenzeitlich die vierte Diözese in den USA        wegen der Entschädigungszahlungen an Missbrauchsopfer katholischer        Priester pleite ist, sieht die Kirche weiteren Handlungsbedarf.
        DieUS-Bischöfe wollen bei ihre Vollversammlung Mitte November in Baltimoreüber die Bereitstellung von Finanzen für ein Projekt zur Erforschungdes sexuellen Missbrauchs durch Kleriker beschließen. Durchgeführtwerden soll die Studie vom John Jay College of Criminal Justice an derUniversität in New York. Im Jahre 2009 sollen die Ergebnissevorgestellt werden. Letztes Jahr hatte die Bischofskonferenz dafüroptiert, insgesamt drei Millionen US-Dollar auszugeben, um dem Phänomenauf den Grund zu gehen. Mittlerweile sind vier Diözesen in den USAwegen Schadensersatzforderungen von Missbrauchsopfern zahlungsunfähig.
        Quelle:        Radio Vatikan vom 29.10.2006
        update 22.11.2006: Diözese Fort Worth zahlt        Entschädigung an Missbrauchsopfer
        Die Diözese in Forth        Worth, Texas zahl an elf Ministranten Entschädigungen in unbekannter Höhe.        Mit den Missbrauchsopfern wurde -auch über die Höhe der Zahlungen-        Stillschweigen vereinbart.
        Quelle: Pressemitteilung        der Erzdiözese Fort Worth/Texas
        update 01.12.2006: Erzbistum Los Angeles zahlt $ 60        Millionen an Missbrauchsopfer
        Das Erzbistum Los Angeles wird Opfern sexuellen        Missbrauchs durch pädophile Priester 60 Millionen Dollar Entschädigung        zahlen. Das berichtet die «Los Angeles Times». Demnach sollen mit der        Zahlung 45 Klagen von Betroffenen außergerichtlich beigelegt werden.        Der Erzbischof von Los Angeles, Kardinal Roger Mahoney, sprach von einer        «größeren Bemühung zur Heilung und Versöhnung». Die Opfer machten        geltend, dass die Kirche pädophile Geistliche trotz massiver Vorwürfe        geschützt hatte.
        Quelle: yahoo,        Mitteilung        der Erzdiözese von Los Angeles
        update 01.03.2007: Bistum San Diego         zahlungsunfähig
        Das katholische Bistum im kalifornischen San Diego sieht         sich 150 Klagen wegen sexuellen Missbrauchs gegenüber und meldete         Insolvenz an. Die Forderungen der Kläger überstiegen die finanziellen         Möglichkeiten des Bistums und seiner Versicherungen, so Bischof Robert         Brom.
        Quelle: Die Welt, 01. März 2007
        update         17.07.2007: Katholische Kirche zahlt mehr als eine halbe         Milliarde Dollar an Missbrauchsopfer
        Mehr als eine         halbe Milliarde Dollar Schadenersatz ist selbst für die größte         katholische Diözese in den Vereinigten Staaten finanziell nur schwer zu         verkraften. Ohne die Veräußerung von gut vier Dutzend Liegenschaften,         darunter das Verwaltungsgebäude der Erzdiözese am Wilshire Boulevard in         Los Angeles, und ohne zusätzliche Kreditaufnahme wird es also nicht         gelingen, die insgesamt 660 Millionen Dollar aufzubringen, mit denen die         Diözese im Süden Kaliforniens den Missbrauch von 508 Jungen und Mädchen         durch katholische Priester in den vergangenen Jahrzehnten zu         entschädigen versucht.
                  [ ...] Insgesamt hat die Katholische       Kirche in den Vereinigten Staaten seit Beginn der Prozesswelle wegen der       Missbrauchsfälle vor zwei Jahrzehnten der Zahlung von mehr als zwei       Milliarden Dollar Schadenersatz zugestimmt. Fünf Diözesen in den       Bundesstaaten Arizona, Kalifornien, Iowa, Oregon und Washington mussten       deswegen Bankrottverfahren mit Schutz vor Gläubigerforderungen einleiten.
            [ ...] Nach einer von der Katholischen       Kirche in den Vereinigten Staaten selbst in Auftrag gegebenen       Untersuchung, deren Ergebnisse im Februar 2004 veröffentlicht wurden,       haben sich in den vergangenen 50 Jahren mehr als 4000 amerikanische       Priester an gut 10.000 Kindern vergangen. Die Opfer waren in der Mehrzahl       Jungen.
      Gegenstand des       Vergleichs von Los Angeles sowie ähnlicher Vereinbarungen in anderen       amerikanischen Diözesen ist auch die Offenlegung vertraulicher Akten der       Kirche über beschuldigte Priester. Jeder weiß, dass ein Verbrechen solchen       Ausmaßes den Bischöfen und Kardinälen nicht entgangen sein kann - weder in       den Vereinigten Staaten noch anderswo auf der Welt, wo die „Aufarbeitung“       dieser dunklen Vergangenheit und Gegenwart der Römisch-Katholischen Kirche       (noch?) nicht so offen geführt wird wie in Amerika.
              mehr:        FAZ.net vom 17.07.2007
        update         14.03.2008: Ein weiterer Fall des  Pädo-Recyclings in der         Kirche:
      Drei Jahre Haft für       Ex-Pfarrer - Rüge für Bistum        Drei Jahre Haft in der geschlossenen         Abteilung der Psychiatrie: So lautet das Urteil des Landgerichts         Regensburg gegen den ehemaligen Pfarrer von Riekofen. Der Geistliche         hatte gestanden, sich 22-mal an einem Ministranten vergangen zu haben.         Zugleich machte der Richter dem Bistum Regensburg schwere Vorwürfe.
      Mit ihrem Urteil folgte die Jugendschutzkammer dem       Antrag der Staatsanwaltschaft. Statt im Gefängnis muss der Ex-Pfarrer die       dreijährige Haftstrafe in der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie       verbüßen. Der zuständige Gutachter legte indes dar, dass drei Jahre zur       Therapie nach Lage der Dinge kaum ausreichen dürften und der Geistliche       vermutlich länger in der forensischen Klinik bleiben werde. Der       Angeklagte war bereits einschlägig vorbestraft und hatte vor Gericht ein       volles Geständnis abgelegt. Dadurch ging der Prozess innerhalb eines Tages       über die Bühne. Die Verteidigung hatte auf zweieinhalb Jahre Haft       plädiert.
      Die Rolle des Bistums Regensburg, das bereits zuvor       wegen der Weiterbeschäftigung des Geistlichen in der Kritik stand,       erschien nicht nur durch eine Zeugenaussage erneut in schlechtem Licht.       Explizit rügte der Vorsitzende Richter Karl Iglhaut das Verhalten des       Ordinariats. Dadurch, dass es den einschlägig vorbestraften Mann noch       während seiner Bewährungszeit mit der kirchlichen Seelsorge betraut habe,       habe man ihn regelrecht in Versuchung geführt. Der Richter wörtlich: "Eine       Bank stellt keinen Mann als Kassier an, der wegen Untreue vorbestraft       ist."
      Nicht voll schuldfähig      Der heute 40-jährige Angeklagte verging sich im       oberpfälzischen Riekofen den Ermittlungen zufolge erstmals Ende       2003/Anfang 2004 an dem damals elf Jahre alten Ministranten - und danach       innerhalb von zweieinhalb Jahren noch 22-mal. Ein Sachverständiger       erklärte vor Gericht, der Pfarrer leide eindeutig unter homosexueller       Pädophilie und sei wegen einer Persönlichkeitsstörung nur eingeschränkt       schuldfähig. Der Ärztliche Direktor der Straubinger Forensik, Bernd       Ottermann, sagte aus, ohne Therapie seien von dem Mann weitere Straftaten       zu erwarten.
      Bistum informierte nur lückenhaft      Eine Kriminalpolizistin sagte aus, dass der Priester       bereits 2001 die "komplette seelsorgerische Arbeit" übernommen hatte,       obwohl er noch nicht wieder mit Kindern und Jugendlichen hätte arbeiten       dürfen. Der Angeklagte war bereits im Jahr 2000 wegen sexuellem Missbrauch       zu einer Bewährungsstrafe bis 2003 verurteilt worden. Dennoch war er       bereits ab 2000 in der Gemeindearbeit von Riekofen tätig und machte       zahlreiche Fahrten mit Messdienern.
                  
                  Das Bistum hatte bislang erklärt, dass der Mann erst ab       2004 nach einer Therapie in Riekofen eingesetzt worden sei. Zuvor sei er       Kaplan in einem Altenheim gewesen. Aus der Personalakte des Pfarrers, die       von der Polizei beschlagnahmt worden war, geht jedoch hervor, dass die       Diözesanleitung zu jeder Zeit über die Arbeit des vorbestraften Priesters       in Riekofen Bescheid wusste.
        mehr:        br-online vom 14.03.2008
        
Audiodatei: Andrew Vachss zu den Missbrauchsskandalen        in der Katholischen Kirche
        Zu den Besonderheiten des Umgangs mit sexuellem        Missbrauchs in der katholischen Kirche präsentieren wir einen kleinen        Ausschnitt aus einer Diskussion mit Andrew Vachss, der sich zum        "Recycling" überführter Priester in der Kirche äußert:        Unstreitig des Kindesmissbrauchs schuldige Priester erfahren Therapie        innerhalb der Kirche, die Kirche entscheidet, dass die Therapie        erfolgreich ist und sendet den Priester in eine neue Gemeinde - ohne        diese über die Vorfälle zu informieren. Audio-Datei im mp3-Format:
        
Question: Is there anything unique about the Catholic church that caused its priests to rape        children?
        Andrew Vachss: What distinguished the Catholic church ... was the recycling ...
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