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[翻译完毕] 德国世界报: Wegen 1,30 Euro Jetzt spricht die gekündigte Kassiererin Emmely

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发表于 2009-2-27 07:05 | 显示全部楼层 |阅读模式
http://www.welt.de/wirtschaft/article3281187/Jetzt-spricht-die-gekuendigte-Kassiererin-Emmely.html
为便于大家分工协作翻译,将全文标注为若干部分

【第1部分】
Wegen 1,30 Euro
Jetzt spricht die gekündigte Kassiererin Emmely

Von Oliver Haustein-Teßmer 26. Februar 2009, 18:03 Uhr

Barbara E. (50), genannt Emmely, ist Deutschlands bekannteste Kassiererin. Ihr wurde wegen 1,30 Euro fristlos gekündigt. Das Urteil dazu empfinden viele Menschen als ungerecht – sogar Politiker sind entsetzt über die Justiz. Emmely sagt WELT ONLINE, wie sie weiter für ihr Recht auf Arbeit kämpft.

Entäuscht vom Kündigungsurteil: Die Berliner Kassiererin Barbara E. (Emmely, 50) will dennoch weiter um ihr Recht kämpfen, sagte sie WELT ONLINE
Foto: DDP

Entäuscht vom Kündigungsurteil: Die Berliner Kassiererin Barbara E. (Emmely, 50) will dennoch weiter um ihr Recht kämpfen, sagte sie WELT ONLINE

Barbara E. klingt müde. „Ich bin ein bisschen abgespannt“, sagt die Berlinerin, die Freunde nur Emmely nennen. Sie ist Deutschlands bekannteste Kassiererin, obwohl sie ihren Job bei der Supermarktkette Kaiser’s längst nicht mehr hat. Ihr Arbeitgeber kündigte ihr fristlos, wegen 1,30 Euro. Sie soll zwei Pfandbons für 82 und 48 Cent unterschlagen haben, indem sie damit bei einem Einkauf im Kaiser’s-Markt bezahlte. Das Landesarbeitsgericht in Berlin gab dem Arbeitgeber vor zwei Tagen Recht.

Seitdem steht das Telefon kaum still. Emmely war bei Johannes B. Kerner. Für die 50-jährige Frau war es die erste Talkshow, die sie auf dem Podium vor Studiopublikum und nicht im Fernsehsessel erlebt hat. „Das war schon eine andere Nummer, aber aufgeregt war ich nicht, dafür ziemlich wütend“, sagt Barbara E.

Denn Emmely musste sich verteidigen gegen eine Anwältin von Kaiser’s und einen Rechtsexperten des ZDF. Beide erklärten, dass die Kündigung und das folgende Urteil nach allgemeiner Rechtsprechung korrekt waren.

【第2部分】
Barbara E. sieht das anders. Sie lebt heute im Ostteil Berlins von Hartz IV, davor hatte sie zwölf Monate lang Arbeitslosengeld bekommen. Job weg, Existenz gefährdet. Die Arbeitsagentur brachte E. dazu, in eine kleinere Wohnung umzuziehen, zu groß war die alte für Hartz IV. Als Kassiererin hatte sie immerhin rund 1700 Euro brutto im Monat verdient.

Ihr Anwalt Benedikt Hopmann nennt den Fall der Berlinerin einen Skandal. „Nach dem, was vorher im Prozess gelaufen ist, musste ich mit dem Schuldspruch zwar rechnen, aber im Stillen habe ich doch gehofft, dass die Richterin nun anders entscheidet oder zumindest die Revision zulässt“, sagt Emmely. Doch es kam anders, nun bleibt ihr nur der Gang zum Verfassungsgericht. Ihr Rechtsbeistand kündigte eine Beschwerde an und will notfalls bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen.

Emmely gibt nicht auf. „Ja, klar, ich hab’ das angefangen, und das beende ich jetzt auch.“ Sie sieht sich zu Unrecht hart bestraft. „Ich werde nicht zugeben, was ich nicht getan habe“, sagt die gelernte Verkäuferin. Und sie nennt noch einen anderen Grund, warum es sich lohnt, für ihr Recht auf Wiedereinstellung zu kämpfen. „Es hat so viel Zuspruch für mich gegeben, viele Leute setzen auf mich. Wenn ich jetzt aufhöre, wären die enttäuscht.“ Vielen ergehe es in Deutschland ähnlich, sie würden zu Unrecht ihre Arbeit verlieren. „Mancher hat vielleicht bloß nicht den Arsch in der Hose, dagegen anzugehen“, sagt die Kassiererin.

Der Prozess gegen den einstigen Arbeitgeber hat bisher einige Tausend Euro gekostet. Dafür sprang die Rechtsschutzversicherung ihrer Gewerkschaft Ver.di ein. Nachdem die Richterin in Berlin ein weiteres Revisionsverfahren abgelehnt hat, ist unklar, woher Emmely das Geld für den weiteren juristischen Konflikt nehmen soll. „Da hab’ ich mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht“, sagt Emmely. Gewerkschafter und Aktivisten des linksgerichteten Labournet haben ein Solidaritätskomitee für sie gegründet. Es gibt auch ein Spendenkonto. Doch die, die Geld geben, haben oft selbst nicht so viel davon. Ver.di, so sagt die Kassiererin, habe sich für sie bisher eigentlich weniger interessiert.

Nach dem Urteil, das bundesweit durch die Medien ging und viele Leser auch bei WELT ONLINE aufgeregt hat, rief jedoch sogar die Fachbereichsleiterin für den Berliner Einzelhandel bei Emmely an. Ein solches Medienthema könnte eben auch der Gewerkschaft Pluspunkte bringen. Emmely meint: Besser spätes Interesse als gar keines.

【第3部分】
So wie die Kassiererin es darstellt, führte sie gerade ihr Engagement für die Arbeitnehmer bei Kaiser’s in die jetztige Lage. Anfang 2008 habe sie zuerst Verdacht geschöpft, dass sie am Arbeitsplatz nicht mehr gern gesehen sei. „Im Januar hat der damalige Marktleiter mich und andere explizit nicht zur Betriebsfeier mit Bowling eingeladen, weil wir vorher beim Einzelhandelsstreik dabei waren“, berichtet Emmely. Sie kämpften für mehr Lohn und Spätschichtzuschläge. „Eine Kollegin sagte mir noch, ‚sei vorsichtig und pass auf, was du sagst’.“
"Eine Kollegin sagte mir noch, ‚sei vorsichtig und pass auf, was du sagst’"

Das sei am 21. Januar gewesen. Einen Tag später die folgenschwere Sache mit den Bons: Es ist üblich, dass die Mitarbeiter eines Supermarkts dort einkaufen, sie nutzen ihre Pause dafür. Als Emmely an diesem Tag an die Kasse trat mit ein paar Lebensmitteln für sich selbst, „da waren an der Kasse plötzlich zwei Leute dabei, die der Marktleiter sehr wohl zur Party eingeladen hatte“, berichtet die 50-Jährige. In dieser Situation soll sie die beiden strittigen Pfandbons, die zuvor laut Kaiser’s ein Kunde im Markt verloren hatte und die laut Arbeitsanweisung im Marktbüro hinterlegt waren, eingelöst haben.
Emmely-Urteil

Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) hat das Urteil gegen die gefeuerte Berliner Kassiererin Barbara E.begrüßt. Das Landesarbeitsgericht Berlin hatte die fristlose Entlassung der 50-jährigen bestätigt. „Diebstahl ist kein Kavaliersdelikt“, sagte HDE-Geschäftsführer und Arbeitsrechtsexperte Heribert Jöris. Dem Einzelhandel entstehe jährlich durch Diebstähle von Kunden und Mitarbeitern ein Schaden von vier Milliarden Euro. Dies entspreche einem Prozent des gesamten Jahresumsatzes der Branche. (dpa)

Die Berliner Gerichte fanden das einleuchtend und in diesem Zusammenhang unerheblich, ob es nur um 1,30 Euro ging. Der Arbeitgeber sei um Vermögen gebracht worden, weil mit dem Pfandgeld der Einkauf Emmelys verbilligt worden sei. „Ein irreparabler Vertrauensverlust“, heißt es in der Begründung des Urteils. Das Gericht in zweiter Instanz warf der entlassenen Mitarbeiterin darüber hinaus vor, in verschiedenen Befragungen falsche Angaben gemacht und später wieder fallen gelassen zu haben. „Ein Zusammenhang mit der Teilnahme der Klägerin (Emmely gegen den Arbeitgeber, die Red.) an Streikaktionen ist nicht erkennbar“, heißt es weiter.

【第4部分】
Bei Kaiser’s ist es den Mitarbeitern verboten, solche Pfandbons einzulösen, die nicht von der Marktleitung abgezeichnet sind. So sollen die Belege von denen der Kunden unterschieden werden. Wer dennoch mit Kundenbons bezahlt, handelt gegen die Anweisung. Dass dann die Kündigung droht, ist den Mitarbeitern laut der Handelskette bekannt.

„So was mache ich mit Sicherheit nicht“, hält Emmely dagegen. „Ich gehe doch nicht zur Kasse und ziehe zwei nicht vom Marktleiter abgezeichnete Bons raus, um in Anwesenheit der beiden Kolleginnen zu bezahlen. Das wäre ja auch Irrsinn gewesen.“ Aber die Kolleginnen sagten später vor Gericht als Zeuginnen gegen Emmely aus.

Noch heute ist die ehemalige Kaiser’s-Angestellte enttäuscht von ihnen. Sie kann sich nach eigenen Angaben nicht erklären, wieso sie ausgerechnet die zehn Tage zuvor am Rückgabeautomaten für Flaschen ausgedruckten Pfandbons am 22. Januar 2008 mit eingereicht haben soll. „Wenn da überhaupt was schief gelaufen sein sollte, hätten mich die Kolleginnen an der Kasse ja direkt ansprechen können. So wie es dann lief, finde ich das einfach nur feige von denen.“

Nach dem Vorfall arbeitete die Kassiererin erst normal weiter. Am dritten Tag dann kamen die Vorwürfe wie aus heiterem Himmel, wie Emmely sagt. „Bis dahin war ich immer davon ausgegangen, dass wir im Markt eine dufte Truppe sind.“ Es folgte nach Anhörungen durch der fristlose Rauswurf, später ersatzweise eine fristgerechte Kündigung. Einen ersten Prozess wegen der Kündigungsschutzklage verlor Barbara E. im Sommer 2008.
"Ich würde sofort wieder in einem Supermarkt arbeiten"

Für die einstige Kaiser’s-Mitarbeiterin waren das Monate der Unsicherheit, und unsicher und ihres Berufs beraubt fühlt sie sich bis heute. „Das ist doch das einzige, was ich gelernt hab’ von der Pieke auf“, sagt Emmely. Wenn sie mit 50 Jahren noch einmal ein Jobangebot bekäme, sollte es was mit Lebensmitteln sein. „Ich würde sofort wieder in einem Supermarkt arbeiten.“

Wenn sie noch jemand einstellen würde. Im Einzelhandel gelten strenge Regeln für Arbeitnehmer, es gibt vergleichbare Fälle – wie das Bienenstich-Urteil von 1984, bei dem das Gericht einem Arbeitgeber rechtgab, der einer Verkäuferin gekündigt hatte, weil sie ein Stück Kuchen aus der Auslage aufgegessen hatte. Die Kündigung wegen Pfandbons für 1,30 Euro ist dennoch beispiellos. Zwar stellten die Richter, auch im zweiten Prozess, widersprüchliche Aussagen zur Tat fest. Aber allein der schwerwiegende Verdacht der strafbaren Handlung war für die Gerichte Grund genug, dem Arbeitgeber Recht zu geben.

【第5部分】
„Ich weiß nicht, ob ich nun noch einmal eine Chance bekomme. Den Verdacht habe ich an der Backe, so einen Stempel, auf dem steht: ‚Die hat’s getan.’ Dabei war es doch gar nicht so“, sagt die Kassiererin.

300 bis 400 Kunden hat Emmely täglich abkassiert

Barbara E. war 1977 aus ihrer Heimatstadt Neubrandenburg nach Berlin gezogen. Da war sie schon gelernte Fachverkäuferin für Waren des täglichen Bedarfs, wie der Beruf in der DDR hieß. Seitdem war sie in Kaufhallen beschäftigt, 31 Jahre lang, zunächst als Verkäuferin bei der staatlichen Handelsorganisation (HO), nach der Wende wurde sie von der neuen Eigentümerin Kaiser’s in einer Filiale im Berliner Stadtteil Hohenschönhausen übernommen. 15 Jahre lang blieb sie, davon 13 an der Kasse.

Das ist ein harter Job. 300 bis 400 Kunden kassierte Emmely täglich ab, nebenbei zog sie drei Kinder groß, alleinerziehend. Die Kinder mussten in den Ferien oft allein Urlaub machen. „Ich bin auch zur Arbeit gegangen, wenn es gesundheitlich nicht so lief, ich brauchte ja meinen Job“, sagt die gefeuerte Arbeitnehmerin.

Mit der Kündigung hatte sie mit einem Schlag 500 Euro weniger im Monat zur Verfügung, gezahlt von der Arbeitsagentur. Mit dem Geld kommt man schwer hin, man muss sparen, das hat Emmely erlebt. Hartz IV bekommt sie heute, das sind nur noch 351 Euro Grundbetrag, dazu bezahlt das Jobcenter die inzwischen kleinere Wohnung und Zuschüsse für Heizung und Strom.

Einstige Kolleginnen meiden die gefeuerte Kassiererin

【第6部分】
Das ist alles irgendwie zu ertragen, meint Emmely. Sie kann sich nach eigenen Angaben auf ihre Familie verlassen und hat neue Freunde gefunden, die für sie das Solidaritätskomitee betreiben. Doch eines schmerzt sie besonders. „Zu meinem alten Kaiser’s-Markt habe ich keinen Draht mehr. Die früheren Kolleginnen drehen sich auf der Straße weg und wechseln sogar die Straßenseite. Sie tun so, als ob sie mich nicht mehr kennen“, sagt sie. „Das ist schon bitter.“

Schließlich muss Emmely diesen Weg oft gehen, am Markt vorbei, wenn sie selbst einkauft oder unterwegs ist, zu ihrem Anwalt. Nur manche Kunden von früher, die kommen auf sie zu und fragen dann besorgt, was denn da los gewesen sei. „Die sagen auch, früher sei ihr Supermarkt doch anders gewesen, freundlicher irgendwie und nicht so kalt wie jetzt“, berichtet die Ex-Kassiererin.

Bitter wäre aus Sicht des Komitees und des Anwalts von Barbara E. auch, wenn ihr Prozess ein Präzedenzfall würde, und das zu Zeiten der weltweiten Wirtschaftskrise, bei der auch in Deutschland zunehmend mehr Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen. Sie wollen verhindern, dass Arbeitgeber mit dem „Vorwand eines Verdachts“, wie es Komitee-Sprecher Jörg Nowak ausdrückt, Jobs streichen könnten.

Solche Befürchtungen hegen auch Bundespolitiker. Der Vizepräsident des Bundestags, Wolfgang Thierse (SPD), nannte das Urteil gegen Emmely sogar barbarisch und asozial. Er sprach im Interview mit der „Berliner Zeitung“ von einer Nichtigkeit, deretwegen die Kassiererin aus ihrem Job gestoßen worden sei. Für seine Justizkritik fing sich Thierse vom Berliner Anwaltsverein und Richtern Kritik ein. Für Emmely aber ist der harsche Spruch ein Hoffnungsschimmer. „Ich finde das eigentlich gut, dass die Politik da jetzt rangeht, schließlich kann so etwas ja jeden treffen.“
 楼主| 发表于 2009-2-27 07:06 | 显示全部楼层
翻译时可参考中文媒体报道:
http://bbs.m4.cn/thread-144194-1-1.html
整理楼下各位大大的翻译在此:

Wegen 1,30 Euro Jetzt spricht die gekündigte Kassiererin Emmely
因为1,3欧被解雇的女收银员
艾米莉有话说

Von Oliver Haustein-Teßmer 26. Februar 2009, 18:03 Uhr
Oliver Haustein-Teßmer 于2009.2.26, 18:03 Uhr 报道:9
Barbara E. (50)又称为Emmely现在是德国最著名的女收银员。她将因为1,3欧而被立刻解雇。很多人认为这一判决是不公正的,甚至连政客也对此判决感到惊讶。Emmely今天做客Welt Online,讲述她将如何继续为工作权而抗争。
Barbara E. (50), genannt Emmely, ist Deutschlands bekanntesteKassiererin. Ihr wurde wegen 1,30 Euro fristlos gekündigt. Das Urteildazu empfinden viele Menschen als ungerecht – sogar Politiker sindentsetzt über die Justiz. Emmely sagt WELT ONLINE, wie sie weiter fürihr Recht auf Arbeit kämpft.

尽管对判决失望:柏林女收银员艾米莉对《世界报》在线说,她将继续为了工作的权利而斗争。

Barbara E. klingt müde. „Ich bin ein bisschen abgespannt“, sagt dieBerlinerin, die Freunde nur Emmely nennen. Sie ist Deutschlandsbekannteste Kassiererin, obwohl sie ihren Job bei der SupermarktketteKaiser’s längst nicht mehr hat. Ihr Arbeitgeber kündigte ihr fristlos,wegen 1,30 Euro. Sie soll zwei Pfandbons für 82 und 48 Centunterschlagen haben, indem sie damit bei einem Einkauf imKaiser’s-Markt bezahlte. Das Landesarbeitsgericht in Berlin gab demArbeitgeber vor zwei Tagen Recht.
Seitdem steht das Telefon kaum still. Emmely war bei Johannes B.Kerner. Für die 50-jährige Frau war es die erste Talkshow, die sie aufdem Podium vor Studiopublikum und nicht im Fernsehsessel erlebt hat.„Das war schon eine andere Nummer, aber aufgeregt war ich nicht, dafürziemlich wütend“, sagt Barbara E.
Denn Emmely musste sich verteidigen gegen eine Anwältin von Kaiser’sund einen Rechtsexperten des ZDF. Beide erklärten, dass die Kündigungund das folgende Urteil nach allgemeiner Rechtsprechung korrekt waren.

芭芭拉的声音略显疲惫:“我有些累了。”,这个被朋友称为艾米莉的柏林女人说到。

她现在是德国最著名的女收银员,虽然她在Kaiser’s连锁超市的工作已经丢了。她的雇主立刻开除了她,因为1,3欧元。她被指贪污了一位超市顾客分别82和48分的退瓶费。位于柏林的国家劳动法庭已经裁决雇主有权解雇艾米莉。

自此艾米莉家的电话就没有安静过。这位50岁的妇女还被Johannes B. Kerner邀请,参加了她人生中第一次的脱口秀节目。"这是一个特别的数字,但是并不让我感到激动,只有愤怒。"她说。

艾米莉现在必须为自己辩护,对抗一位Kaiser’s连锁超市的律师和一位ZDF(德国电视二台)的法律观察员。这两人都声称解雇的决定和随后的判决在司法判决上是完全正确的。


Barbara E. sieht das anders. Sie lebt heute im Ostteil Berlins vonHartz IV, davor hatte sie zwölf Monate lang Arbeitslosengeld bekommen.Job weg, Existenz gefährdet. Die Arbeitsagentur brachte E. dazu, ineine kleinere Wohnung umzuziehen, zu groß war die alte für Hartz IV.Als Kassiererin hatte sie immerhin rund 1700 Euro brutto im Monatverdient.
芭芭拉.艾米莉不这么认为。她现在在柏林东部地区靠领政府救济生活,之前她还领了12个月的失业金。工作没了,生存受到了威胁。劳动局说服了E搬进一个较小的房子,以前的房子对于一个领救济的人来说,面积太大。她当收银员的时候一个月毛工资大概有1700欧元。

Ihr Anwalt Benedikt Hopmann nennt den Fall der Berlinerin einenSkandal. „Nach dem, was vorher im Prozess gelaufen ist, musste ich mitdem Schuldspruch zwar rechnen, aber im Stillen habe ich doch gehofft,dass die Richterin nun anders entscheidet oder zumindest die Revisionzulässt“, sagt Emmely. Doch es kam anders, nun bleibt ihr nur der Gangzum Verfassungsgericht. Ihr Rechtsbeistand kündigte eine Beschwerde anund will notfalls bis vor den Europäischen Gerichtshof fürMenschenrechte ziehen.
她的律师Benedikt Hopmann将这名柏林女子的案件称为一个丑闻。“在诉讼程序之后,我虽然得接受有过错的判决,可是在内心深处我还是有过希望,律师会做出另外一种决定,或者至少会允许复审。”艾米莉说。但是结果却不是她希望的那样。现在她只能去宪法法院了。她的法律顾问宣布要投诉,而且必要的话还会一直把官司打到欧洲人权法院。


Emmely gibt nicht auf. „Ja, klar, ich hab’ das angefangen, und dasbeende ich jetzt auch.“ Sie sieht sich zu Unrecht hart bestraft. „Ichwerde nicht zugeben, was ich nicht getan habe“, sagt die gelernteVerkäuferin. Und sie nennt noch einen anderen Grund, warum es sichlohnt, für ihr Recht auf Wiedereinstellung zu kämpfen. „Es hat so vielZuspruch für mich gegeben, viele Leute setzen auf mich. Wenn ich jetztaufhöre, wären die enttäuscht.“ Vielen ergehe es in Deutschlandähnlich, sie würden zu Unrecht ihre Arbeit verlieren. „Mancher hatvielleicht bloß nicht den Arsch in der Hose, dagegen anzugehen“, sagtdie Kassiererin.
艾米莉不放弃。“是的,当然,我会有始有终。”她认为自己受到了不公正的处罚。“我不会承认我没有做的事情。”这名收银员说。她还提出了另外一个原因,解释为什么她争取重新上岗的事情是值得的。“我得到了很多鼓励,很多人都寄希望于我。”很多德国的员工都有相似经历,他们都是因为受了不公正待遇而失去工作的。“很多人都没有勇气去反抗。”,这名收银员说。

Der Prozess gegen den einstigen Arbeitgeber hat bisher einige TausendEuro gekostet. Dafür sprang die Rechtsschutzversicherung ihrerGewerkschaft Ver.di ein. Nachdem die Richterin in Berlin ein weiteresRevisionsverfahren abgelehnt hat, ist unklar, woher Emmely das Geld fürden weiteren juristischen Konflikt nehmen soll. „Da hab’ ich mirehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht“, sagt Emmely.Gewerkschafter und Aktivisten des linksgerichteten Labournet haben einSolidaritätskomitee für sie gegründet. Es gibt auch ein Spendenkonto.Doch die, die Geld geben, haben oft selbst nicht so viel davon. Ver.di,so sagt die Kassiererin, habe sich für sie bisher eigentlich wenigerinteressiert.
与前雇主对簿公堂已经花掉了几千欧元的费用。她加入的工会Ver.di的法律保护保险也为此诉讼提供了资金。柏林的女法官驳回复审申请以后,人们还不清楚,艾米莉接下来的花在接下来的法律诉讼上的资金怎么筹集。“老实说,我还没有想过这个问题。”艾米莉说。偏左的Labournet的工会和积极分子为她成立了一个委员会。另外还有一个帐户,专门负责接收人们给她的捐款。但是,那些捐款的人,往往自己也不富裕。Ver.di,这名收银员说,其实到现在为止,对这件事情的兴趣并不是很大。


Nach dem Urteil, das bundesweit durch die Medien ging und viele Leserauch bei WELT ONLINE aufgeregt hat, rief jedoch sogar dieFachbereichsleiterin für den Berliner Einzelhandel bei Emmely an. Einsolches Medienthema könnte eben auch der Gewerkschaft Pluspunktebringen. Emmely meint: Besser spätes Interesse als gar keines.
这次判决受到了全德媒体的关注,很多《世界报》在线的读者看了报道之后都很激动,之后,柏林零售业负责人甚至给艾米莉打了电话。这样一个媒体话题也会给工会带来好处。艾米莉认为:他们迟来的兴趣也比毫无兴趣要好。

So wie die Kassiererin es darstellt, führte siegerade ihr Engagement für die Arbeitnehmer bei Kaiser’s in die jetztigeLage. Anfang 2008 habe sie zuerst Verdacht geschöpft, dass sie amArbeitsplatz nicht mehr gern gesehen sei. „Im Januar hat der damaligeMarktleiter mich und andere explizit nicht zur Betriebsfeier mitBowling eingeladen, weil wir vorher beim Einzelhandelsstreik dabeiwaren“, berichtet Emmely. Sie kämpften für mehr Lohn undSpätschichtzuschläge. „Eine Kollegin sagte mir noch, ‚sei vorsichtigund pass auf, was du sagst’.
据这位女收银员描述,正是由于她热心于凯泽斯员工利益使她落到目前的境地。2008年初,她先是开始怀疑在工作上不再受人待见。“一月份,那时的超市负责人有意没有邀请我和其他人参加公司的打保龄球庆祝活动,因为我们之前参与了零售业罢工”,艾米莉说。他们争取更高的公司和加班费。“一位女同事还告诉我,你得当心,说话小心点。”

Das sei am 21. Januar gewesen. Einen Tag später die folgenschwere Sachemit den Bons: Es ist üblich, dass die Mitarbeiter eines Supermarktsdort einkaufen, sie nutzen ihre Pause dafür. Als Emmely an diesem Tagan die Kasse trat mit ein paar Lebensmitteln für sich selbst, „da warenan der Kasse plötzlich zwei Leute dabei, die der Marktleiter sehr wohlzur Party eingeladen hatte“, berichtet die 50-Jährige. In dieserSituation soll sie die beiden strittigen Pfandbons, die zuvor lautKaiser’s ein Kunde im Markt verloren hatte und die lautArbeitsanweisung im Marktbüro hinterlegt waren, eingelöst haben.,
那是1月21日的事情。一天后,发生了后果严重的收据事件:员工们利用休息时间在超市里买东西本是很平常的事儿。这天,当艾米莉拿着一些买给自己的食品去结帐时,“突然收银台那儿坐了两名分店负责人很乐意邀请去参加聚会的人”,50岁的她说道。在这种情形下,她将两张有争议的退瓶费收据换成了现金,而据凯泽斯称,这两张收据是此前一位顾客遗失在超市里,并根据规章被放到了超市办公室里的。

Emmely-Urteil
对艾米莉的判决

Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) hat das Urteil gegendie gefeuerte Berliner Kassiererin Barbara E.begrüßt. DasLandesarbeitsgericht Berlin hatte die fristlose Entlassung der50-jährigen bestätigt. „Diebstahl ist kein Kavaliersdelikt“, sagteHDE-Geschäftsführer und Arbeitsrechtsexperte Heribert Jöris. DemEinzelhandel entstehe jährlich durch Diebstähle von Kunden undMitarbeitern ein Schaden von vier Milliarden Euro. Dies entsprecheeinem Prozent des gesamten Jahresumsatzes der Branche. (dpa)


德国零售业总工会(HDE)对被解雇的柏林女收银员芭芭拉.艾米莉所受到的判决表示了问候。柏林的州劳动法院确认了50岁的艾米莉的即刻解雇。“偷窃不是小过错”,HDE的负责人和劳动法专家HeribertJöris说。零售业每年因顾客和员工的偷盗而达到的损失高达40亿欧元。这相当于这一产业全年销售额的1%。(德新社)

Die Berliner Gerichte fanden das einleuchtend und in diesemZusammenhang unerheblich, ob es nur um 1,30 Euro ging. Der Arbeitgebersei um Vermögen gebracht worden, weil mit dem Pfandgeld der EinkaufEmmelys verbilligt worden sei. „Ein irreparabler Vertrauensverlust“,heißt es in der Begründung des Urteils. Das Gericht in zweiter Instanzwarf der entlassenen Mitarbeiterin darüber hinaus vor, in verschiedenenBefragungen falsche Angaben gemacht und später wieder fallen gelassenzu haben. „Ein Zusammenhang mit der Teilnahme der Klägerin (Emmelygegen den Arbeitgeber, die Red.) an Streikaktionen ist nichterkennbar“, heißt es weiter.

柏林的法院认为此事合理,并与是否仅1.3欧元无关。由于艾米莉贪污退瓶费的行为使得雇主受到损失。“信任的损失无可挽回”,判决的理由中说。法院的二审中指责这位被解职的女员工每次问话的回答不一致,之后再次败诉。它继续称:“并无法确定(开除)是否与原告参与罢工行动有关”。

Bei Kaiser’s ist es den Mitarbeitern verboten, solche Pfandbonseinzulösen, die nicht von der Marktleitung abgezeichnet sind. So sollendie Belege von denen der Kunden unterschieden werden. Wer dennoch mitKundenbons bezahlt, handelt gegen die Anweisung. Dass dann dieKündigung droht, ist den Mitarbeitern laut der Handelskette bekannt.
凯泽思禁止员工私自兑换这样没有超市管理处签字的退瓶券。因此,签字是区分是否是顾客的退瓶券的证据。谁兑换退瓶券,而没有依照规定办事,就要面临被解雇的威胁,这点超市职员都很清楚。

„So was mache ich mit Sicherheit nicht“, hält Emmely dagegen. „Ich gehedoch nicht zur Kasse und ziehe zwei nicht vom Marktleiter abgezeichneteBons raus, um in Anwesenheit der beiden Kolleginnen zu bezahlen. Daswäre ja auch Irrsinn gewesen.“ Aber die Kolleginnen sagten später vorGericht als Zeuginnen gegen Emmely aus.
“我没有小心做这件事,”艾米丽反驳说,“我没有去收银台,而是拿了2张没有分店经理签字的退瓶券,在2个女同事的面前兑换。”但是这2个女员工后来在法庭上为艾米丽作证时说,“这实际上已经很疯狂。”

Noch heute ist die ehemalige Kaiser’s-Angestellte enttäuscht von ihnen.Sie kann sich nach eigenen Angaben nicht erklären, wieso sieausgerechnet die zehn Tage zuvor am Rückgabeautomaten für Flaschenausgedruckten Pfandbons am 22. Januar 2008 mit eingereicht haben soll.„Wenn da überhaupt was schief gelaufen sein sollte, hätten mich dieKolleginnen an der Kasse ja direkt ansprechen können. So wie es dannlief, finde ich das einfach nur feige von denen.
即使今天,这位凯泽思前雇员对她们也表示失望。在做了一些陈述后她依然不能自圆其说,为什么她算好提前10天,2008年1月22日在自动回收瓶子机器那提交了印好的退瓶券。“如果有任何不正确的,收银台的女同事也应当直接和我说。可是就像当时所发生的那样,我发现她们都是胆小鬼。”

Nach dem Vorfall arbeitete die Kassiererin erst normal weiter. Amdritten Tag dann kamen die Vorwürfe wie aus heiterem Himmel, wie Emmelysagt. „Bis dahin war ich immer davon ausgegangen, dass wir im Markteine dufte Truppe sind.“ Es folgte nach Anhörungen durch der fristloseRauswurf, später ersatzweise eine fristgerechte Kündigung. Einen erstenProzess wegen der Kündigungsschutzklage verlor Barbara E. im Sommer2008.

"Ich würde sofort wieder in einem Supermarkt arbeiten"
“我宁愿马上还是在一家超市工作。”
这件事发生后,收银员又正常工作。第三天指控从天而降,就像艾米丽说的,“直到那时以前我一直以为,我们在超市是很棒的一个小团体。”在听证会后经过一个没有事先通知的指责,之后,作为补偿的是正式解雇。由于雇佣保护投诉,芭芭拉 艾米丽在2008年夏天一审败诉。


Für die einstige Kaiser’s-Mitarbeiterin waren das Monate derUnsicherheit, und unsicher und ihres Berufs beraubt fühlt sie sich bisheute. „Das ist doch das einzige, was ich gelernt hab’ von der Piekeauf“, sagt Emmely. Wenn sie mit 50 Jahren noch einmal ein Jobangebotbekäme, sollte es was mit Lebensmitteln sein. „Ich würde sofort wiederin einem Supermarkt arbeiten.“
对这个凯泽思的前雇员来说,这几个月充满了不确定性和不安全,直到今天,她仍然觉得她的工作是被人抢走的。“从头到尾这是我唯一学到的东西,”艾米丽说。如果她能在50岁时再得到一份工作,也一定还是和生活用品有关。“我宁愿马上还是在一家超市工作。”

Wenn sie noch jemand einstellen würde. Im Einzelhandel gelten strengeRegeln für Arbeitnehmer, es gibt vergleichbare Fälle – wie dasBienenstich-Urteil von 1984, bei dem das Gericht einem Arbeitgeberrechtgab, der einer Verkäuferin gekündigt hatte, weil sie ein StückKuchen aus der Auslage aufgegessen hatte. Die Kündigung wegen Pfandbonsfür 1,30 Euro ist dennoch beispiellos. Zwar stellten die Richter, auchim zweiten Prozess, widersprüchliche Aussagen zur Tat fest. Aber alleinder schwerwiegende Verdacht der strafbaren Handlung war für dieGerichte Grund genug, dem Arbeitgeber Recht zu geben.
如果超市招聘员工的话。在零售业,对雇员有严格的规定,有一个类似的情况-1984年奶油蛋糕一案中,法院判已将女售货员解雇的雇主胜诉,因为她吃了一块柜台里的蛋糕。这次因为1,3欧兑换退瓶费的解雇却是前所未有的。虽然法官也在二审中确认了前后矛盾的事实陈述,但是仅仅是对违法操作的严重怀疑已经给法庭足够的理由来给雇主解雇的权利。


„Ich weiß nicht, ob ich nun noch einmal eine Chance bekomme. DenVerdacht habe ich an der Backe, so einen Stempel, auf dem steht: ‚Diehat’s getan.’ Dabei war es doch gar nicht so“, sagt die Kassiererin.
“我不知道自己还能不能再得到一次机会。脸上被贴着嫌疑的标签,好像被盖了个戳,上面写着:'就是她干的。'”根本不是这样子的,这位收银员说。

300 bis 400 Kunden hat Emmely täglich abkassiert
艾米莉每天为三到四百位顾客收银


BarbaraE. war 1977 aus ihrer Heimatstadt Neubrandenburg nach Berlin gezogen.Da war sie schon gelernte Fachverkäuferin für Waren des täglichenBedarfs, wie der Beruf in der DDR hieß. Seitdem war sie in Kaufhallenbeschäftigt, 31 Jahre lang, zunächst als Verkäuferin bei derstaatlichen Handelsorganisation (HO), nach der Wende wurde sie von derneuen Eigentümerin Kaiser’s in einer Filiale im Berliner StadtteilHohenschönhausen übernommen. 15 Jahre lang blieb sie, davon 13 an derKasse.
芭芭拉.艾米莉于1977年从家乡新勃兰登堡搬到柏林的。那时她是日用品部受过训练的专业售货员(前东德职业的称法)。从此她便在Kaufhalle(百货店名)工作,长达31年,先是作为国家零售机构的售货员,在德国统一后,由凯泽斯连锁超市的新主人接收进柏林霍恩施豪森(Hohenschönhausen)区一家分店所接收。她在那儿呆了15年,其中13年都在收银台工作。

Das ist einharter Job. 300 bis 400 Kunden kassierte Emmely täglich ab, nebenbeizog sie drei Kinder groß, alleinerziehend. Die Kinder mussten in denFerien oft allein Urlaub machen. „Ich bin auch zur Arbeit gegangen,wenn es gesundheitlich nicht so lief, ich brauchte ja meinen Job“, sagtdie gefeuerte Arbeitnehmerin.
这份工作不易。艾米莉每天为三到四百位顾客收银,此外,作为单亲母亲,她还要拉扯大三个孩子。孩子们常常不得不独自渡过假期。“就算身体不舒服,我也去上班,我需要这份工作”,这位被解雇的员工说。

Mitder Kündigung hatte sie mit einem Schlag 500 Euro weniger im Monat zurVerfügung, gezahlt von der Arbeitsagentur. Mit dem Geld kommt manschwer hin, man muss sparen, das hat Emmely erlebt. Hartz IV bekommtsie heute, das sind nur noch 351 Euro Grundbetrag, dazu bezahlt dasJobcenter die inzwischen kleinere Wohnung und Zuschüsse für Heizung undStrom.
被解雇后,她每月拿到的钱一下子减少了500欧元,收入是由劳工局支付的。这点钱实在很难维持生活,得节省,艾米莉都经历了。现在她拿哈茨四救济金,基本金额才351欧元,在此期间工作中心支付小寓所及其附加费用如暖气和电。

Einstige Kolleginnen meiden die gefeuerte Kassiererin
以前的同事们避开这位被解雇的女收银员

Das ist alles irgendwie zu ertragen, meint Emmely. Sie kann sich nacheigenen Angaben auf ihre Familie verlassen und hat neue Freundegefunden, die für sie das Solidaritätskomitee betreiben. Doch einesschmerzt sie besonders. „Zu meinem alten Kaiser’s-Markt habe ich keinenDraht mehr. Die früheren Kolleginnen drehen sich auf der Straße weg undwechseln sogar die Straßenseite. Sie tun so, als ob sie mich nicht mehrkennen“, sagt sie. „Das ist schon bitter.“
这些都还可以忍受,艾米莉说。她自己说,她还有家庭可以依靠并找到发起“声援 (艾米莉)委员会”的新朋友。但是,有一件事尤其伤害到她。“我与原来的凯泽斯超市已经没有联系了。早先的同事们在街上(看到我)便背过身,换到大街那一面。他们这么做,就好象他们不再认识我一样”,她说。“这是很痛苦的。”

Schließlich muss Emmely diesen Weg oft gehen, am Markt vorbei, wenn sieselbst einkauft oder unterwegs ist, zu ihrem Anwalt. Nur manche Kundenvon früher, die kommen auf sie zu und fragen dann besorgt, was denn dalos gewesen sei. „Die sagen auch, früher sei ihr Supermarkt doch andersgewesen, freundlicher irgendwie und nicht so kalt wie jetzt“, berichtetdie Ex-Kassiererin.
当艾米莉去采购或去见律师,终究得经常走这条经过超市的路。只有一些往日的顾客会走过来担心的问她到底怎么回事。“他们也说,过去超市是不一样的,无论如何都更友好些,而不是像现在这样冷漠”,这位前收银员说。

Bitter wäre aus Sicht des Komitees und des Anwalts von Barbara E. auch,wenn ihr Prozess ein Präzedenzfall würde, und das zu Zeiten derweltweiten Wirtschaftskrise, bei der auch in Deutschland zunehmend mehrArbeitsplätze auf dem Spiel stehen. Sie wollen verhindern, dassArbeitgeber mit dem „Vorwand eines Verdachts“, wie es Komitee-SprecherJörg Nowak ausdrückt, Jobs streichen könnten.
在艾米莉的“委员会”和律师看来,也是痛苦的,诉讼成为了此后可以援引的案例,正值世界范围的经济危机,在德国的失业风险也与日俱增。据“委员会”的发言人Jörg Nowak说,他们想要阻止雇主们籍“嫌疑的托词”来裁员。

Solche Befürchtungen hegen auch Bundespolitiker. Der Vizepräsident desBundestags, Wolfgang Thierse (SPD), nannte das Urteil gegen Emmelysogar barbarisch und asozial. Er sprach im Interview mit der „BerlinerZeitung“ von einer Nichtigkeit, deretwegen die Kassiererin aus ihremJob gestoßen worden sei. Für seine Justizkritik fing sich Thierse vomBerliner Anwaltsverein und Richtern Kritik ein. Für Emmely aber ist derharsche Spruch ein Hoffnungsschimmer. „Ich finde das eigentlich gut,dass die Politik da jetzt rangeht, schließlich kann so etwas ja jedentreffen.“
联邦政治家们也表示了同样担忧。联邦议会的副议长,社民党的WolfgangThierse称对艾米莉的判决甚至是野蛮和反社会的。他在《柏林日报》的采访中称让这位女收银员丢掉工作的不过是一件无足轻重的小事。Thierse因他对司法的批评而陷入了柏林律师协会和法官们的批评之中。但对艾米莉来说,这句严厉的言辞给她带来了希望之光。“我觉得现在政治家来过问此事其实是件好事,无论如何谁都可能碰到这样的事。”
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发表于 2009-2-27 07:31 | 显示全部楼层
第一段我领了。。。。。。标题也算赠品一并料理了
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发表于 2009-2-28 03:28 | 显示全部楼层
领第二段
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发表于 2009-2-28 04:12 | 显示全部楼层
本帖最后由 I'm_zhcn 于 2009-2-28 07:14 编辑

第三段

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已译。恳请指正。

So wie die Kassiererin es darstellt, führte sie gerade ihr Engagement für die Arbeitnehmer bei Kaiser’s in die jetztige Lage. Anfang 2008 habe sie zuerst Verdacht geschöpft, dass sie am Arbeitsplatz nicht mehr gern gesehen sei. „Im Januar hat der damalige Marktleiter mich und andere explizit nicht zur Betriebsfeier mit Bowling eingeladen, weil wir vorher beim Einzelhandelsstreik dabei waren“, berichtet Emmely. Sie kämpften für mehr Lohn und Spätschichtzuschläge. „Eine Kollegin sagte mir noch, ‚sei vorsichtig und pass auf, was du sagst’.


据这位女收银员描述,正是由于她热心于凯泽斯员工利益使她落到目前的境地。2008年初,她先是开始怀疑在工作上不再受人待见。“一月份,那时的超市负责人有意没有邀请我和其他人参加公司的打保龄球庆祝活动,因为我们之前参与了零售业罢工”,艾米莉说。他们争取更高的公司和加班费。“一位女同事还告诉我,你得当心,说话小心点。”

Das sei am 21. Januar gewesen. Einen Tag später die folgenschwere Sache mit den Bons: Es ist üblich, dass die Mitarbeiter eines Supermarkts dort einkaufen, sie nutzen ihre Pause dafür. Als Emmely an diesem Tag an die Kasse trat mit ein paar Lebensmitteln für sich selbst, „da waren an der Kasse plötzlich zwei Leute dabei, die der Marktleiter sehr wohl zur Party eingeladen hatte“, berichtet die 50-Jährige. In dieser Situation soll sie die beiden strittigen Pfandbons, die zuvor laut Kaiser’s ein Kunde im Markt verloren hatte und die laut Arbeitsanweisung im Marktbüro hinterlegt waren, eingelöst haben.,

那是1月21日的事情。一天后,发生了后果严重的收据事件:员工们利用休息时间在超市里买东西本是很平常的事儿。这天,当艾米莉拿着一些买给自己的食品去结帐时,“突然收银台那儿坐了两名分店负责人很乐意邀请去参加聚会的人”,50岁的她说道。在这种情形下,她将两张有争议的退瓶费收据换成了现金,而据凯泽斯称,这两张收据是此前一位顾客遗失在超市里,并根据规章被放到了超市办公室里的。

Emmely-Urteil 对艾米莉的判决

Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) hat das Urteil gegen die gefeuerte Berliner Kassiererin Barbara E.begrüßt. Das Landesarbeitsgericht Berlin hatte die fristlose Entlassung der 50-jährigen bestätigt. „Diebstahl ist kein Kavaliersdelikt“, sagte HDE-Geschäftsführer und Arbeitsrechtsexperte Heribert Jöris. Dem Einzelhandel entstehe jährlich durch Diebstähle von Kunden und Mitarbeitern ein Schaden von vier Milliarden Euro. Dies entspreche einem Prozent des gesamten Jahresumsatzes der Branche. (dpa)


德国零售业总工会(HDE)对被解雇的柏林女收银员芭芭拉.艾米莉所受到的判决表示了问候。柏林的州劳动法院确认了50岁的艾米莉的即刻解雇。“偷窃不是小过错”,HDE的负责人和劳动法专家Heribert Jöris说。零售业每年因顾客和员工的偷盗而达到的损失高达40亿欧元。这相当于这一产业全年销售额的1%。(德新社)

Die Berliner Gerichte fanden das einleuchtend und in diesem Zusammenhang unerheblich, ob es nur um 1,30 Euro ging. Der Arbeitgeber sei um Vermögen gebracht worden, weil mit dem Pfandgeld der Einkauf Emmelys verbilligt worden sei. „Ein irreparabler Vertrauensverlust“, heißt es in der Begründung des Urteils. Das Gericht in zweiter Instanz warf der entlassenen Mitarbeiterin darüber hinaus vor, in verschiedenen Befragungen falsche Angaben gemacht und später wieder fallen gelassen zu haben. „Ein Zusammenhang mit der Teilnahme der Klägerin (Emmely gegen den Arbeitgeber, die Red.) an Streikaktionen ist nicht erkennbar“, heißt es weiter.

柏林的法院认为此事合理,并与是否仅1.3欧元无关。由于艾米莉贪污退瓶费的行为使得雇主受到损失。“信任的损失无可挽回”,判决的理由中说。法院的二审中指责这位被解职的女员工每次问话的回答不一致,之后再次败诉。它继续称:“是否与原告参与罢工行动有关,还不清楚”。

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发表于 2009-2-28 05:22 | 显示全部楼层
本帖最后由 音乐盒 于 2009-2-28 07:00 编辑

领第5部分

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已译。

„Ich weiß nicht, ob ich nun noch einmal eine Chance bekomme. Den Verdacht habe ich an der Backe, so einen Stempel, auf dem steht: ‚Die hat’s getan.’ Dabei war es doch gar nicht so“, sagt die Kassiererin.
“我不知道自己还能不能再得到一次机会。脸上被贴着嫌疑的标签,好像被盖了个戳,上面写着:'就是她干的。'”根本不是这样子的,这位收银员说。

300 bis 400 Kunden hat Emmely täglich abkassiert
艾米莉每天为三到四百位顾客收银


Barbara E. war 1977 aus ihrer Heimatstadt Neubrandenburg nach Berlin gezogen. Da war sie schon gelernte Fachverkäuferin für Waren des täglichen Bedarfs, wie der Beruf in der DDR hieß. Seitdem war sie in Kaufhallen beschäftigt, 31 Jahre lang, zunächst als Verkäuferin bei der staatlichen Handelsorganisation (HO), nach der Wende wurde sie von der neuen Eigentümerin Kaiser’s in einer Filiale im Berliner Stadtteil Hohenschönhausen übernommen. 15 Jahre lang blieb sie, davon 13 an der Kasse.
芭芭拉.艾米莉于1977年从家乡新勃兰登堡搬到柏林的。那时她是日用品部受过训练的专业售货员(前东德职业的称法)。从此她便在Kaufhalle(百货店名)工作,长达31年,先是作为国家零售机构的售货员,在德国统一后,由凯泽斯连锁超市的新主人接收进柏林霍恩施豪森(Hohenschönhausen)区一家分店所接收。她在那儿呆了15年,其中13年都在收银台工作。

Das ist ein harter Job. 300 bis 400 Kunden kassierte Emmely täglich ab, nebenbei zog sie drei Kinder groß, alleinerziehend. Die Kinder mussten in den Ferien oft allein Urlaub machen. „Ich bin auch zur Arbeit gegangen, wenn es gesundheitlich nicht so lief, ich brauchte ja meinen Job“, sagt die gefeuerte Arbeitnehmerin.
这份工作不易。艾米莉每天为三到四百位顾客收银,此外,作为单亲母亲,她还要拉扯大三个孩子。孩子们常常不得不独自渡过假期。“就算身体不舒服,我也去上班,我需要这份工作”,这位被解雇的员工说。

Mit der Kündigung hatte sie mit einem Schlag 500 Euro weniger im Monat zur Verfügung, gezahlt von der Arbeitsagentur. Mit dem Geld kommt man schwer hin, man muss sparen, das hat Emmely erlebt. Hartz IV bekommt sie heute, das sind nur noch 351 Euro Grundbetrag, dazu bezahlt das Jobcenter die inzwischen kleinere Wohnung und Zuschüsse für Heizung und Strom.
被解雇后,她每月拿到的钱一下子减少了500欧元,收入是由劳工局支付的。这点钱实在很难维持生活,得节省,艾米莉都经历了。现在她拿哈茨四救济金,基本金额才351欧元,在此期间工作中心支付小寓所及其附加费用如暖气和电。

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发表于 2009-2-28 06:20 | 显示全部楼层
本帖最后由 音乐盒 于 2009-2-28 07:43 编辑

第六部分。

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Das ist alles irgendwie zu ertragen, meint Emmely. Sie kann sich nach eigenen Angaben auf ihre Familie verlassen und hat neue Freunde gefunden, die für sie das Solidaritätskomitee betreiben. Doch eines schmerzt sie besonders. „Zu meinem alten Kaiser’s-Markt habe ich keinen Draht mehr. Die früheren Kolleginnen drehen sich auf der Straße weg und wechseln sogar die Straßenseite. Sie tun so, als ob sie mich nicht mehr kennen“, sagt sie. „Das ist schon bitter.“
这些都还可以忍受,艾米莉说。她自己说,她还有家庭可以依靠并找到发起“声援 (艾米莉) 委员会”的新朋友。但是,有一件事尤其伤害到她。“我与原来的凯泽斯超市已经没有联系了。早先的同事们在街上(看到我)便背过身,换到大街那一面。他们这么做,就好象他们不再认识我一样”,她说。“这是很痛苦的。”

Schließlich muss Emmely diesen Weg oft gehen, am Markt vorbei, wenn sie selbst einkauft oder unterwegs ist, zu ihrem Anwalt. Nur manche Kunden von früher, die kommen auf sie zu und fragen dann besorgt, was denn da los gewesen sei. „Die sagen auch, früher sei ihr Supermarkt doch anders gewesen, freundlicher irgendwie und nicht so kalt wie jetzt“, berichtet die Ex-Kassiererin.
当艾米莉去采购或去见律师,终究得经常走这条经过超市的路。只有一些往日的顾客会走过来担心的问她到底怎么回事。“他们也说,过去超市是不一样的,无论如何都更友好些,而不是像现在这样冷漠”,这位前收银员说。

Bitter wäre aus Sicht des Komitees und des Anwalts von Barbara E. auch, wenn ihr Prozess ein Präzedenzfall würde, und das zu Zeiten der weltweiten Wirtschaftskrise, bei der auch in Deutschland zunehmend mehr Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen. Sie wollen verhindern, dass Arbeitgeber mit dem „Vorwand eines Verdachts“, wie es Komitee-Sprecher Jörg Nowak ausdrückt, Jobs streichen könnten.
在艾米莉的“委员会”和律师看来,也是痛苦的,诉讼成为了此后可以援引的案例,正值世界范围的经济危机,在德国的失业风险也与日俱增。据“委员会”的发言人Jörg Nowak说,他们想要阻止雇主们籍“嫌疑的托词”来裁员。

Solche Befürchtungen hegen auch Bundespolitiker. Der Vizepräsident des Bundestags, Wolfgang Thierse (SPD), nannte das Urteil gegen Emmely sogar barbarisch und asozial. Er sprach im Interview mit der „Berliner Zeitung“ von einer Nichtigkeit, deretwegen die Kassiererin aus ihrem Job gestoßen worden sei. Für seine Justizkritik fing sich Thierse vom Berliner Anwaltsverein und Richtern Kritik ein. Für Emmely aber ist der harsche Spruch ein Hoffnungsschimmer. „Ich finde das eigentlich gut, dass die Politik da jetzt rangeht, schließlich kann so etwas ja jeden treffen.“
联邦政治家们也表示了同样担忧。联邦议会的副议长,社民党的Wolfgang Thierse称对艾米莉的判决甚至是野蛮和反社会的。他在《柏林日报》的采访中称让这位女收银员丢掉工作的不过是一件无足轻重的小事。Thierse因他对司法的批评而陷入了柏林律师协会和法官们的批评之中。但对艾米莉来说,这句严厉的言辞给她带来了希望之光。“我觉得现在政治家来过问此事其实是件好事,无论如何谁都可能碰到这样的事。”

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发表于 2009-2-28 06:28 | 显示全部楼层
德国零售业总工会(HDE)对被解雇的柏林女收银员芭芭拉.艾米莉所受到的判决表示了问候.

“问候”改成“赞同”好一些吧

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发表于 2009-2-28 06:29 | 显示全部楼层
领第四部分~
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发表于 2009-2-28 06:42 | 显示全部楼层
Spätschichtzuschläge
不是加班费,是晚班补贴

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发表于 2009-2-28 06:43 | 显示全部楼层
本帖最后由 sarah_wang1986 于 2009-2-28 06:46 编辑

第三部分
p1 他们争取更高的公司和加班费:公司-工资(音乐盒笔误吧,呵呵)
p2 突然就来了两名很乐意受邀参加聚会的人:突然向收银台走来2个人,这两人都曾被超市经理请去参加那个聚会(应该是指前面的保龄球活动吧)---觉得这样好一些~

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发表于 2009-2-28 06:46 | 显示全部楼层
本帖最后由 I'm_zhcn 于 2009-2-28 06:54 编辑

因为1,3欧,被解雇的女收银员Emmely有话说。

Oliver Haustein-Teßmer 于26. Februar 2009, 18:03 Uhr 报道:9

Barbara E. (50)又称为Emmely现在是德国最著名的女收银员。她将因为1,3欧而被立刻解雇。很多人认为这一判决是不公正的,甚至连政客也对此判决感到惊讶。Emmely今天做客Welt Online,讲述她将如何继续为工作权而抗争。

尽管对判决失望:柏林女收银员Emmely在Welt Online说,她将继续为了工作的权利而斗争。

Barbara的声音略显疲惫:“我有些累了。”,这个被朋友称为Emmely的柏林女人说到。
她现在是德国最著名的女收银员,虽然她在Kaiser’s连锁超市的工作已经丢了。她的雇主立刻开除了她,因为1,3欧元。她被指贪污了一位超市顾客分别82和48分的退瓶费。位于柏林的国家劳动法庭已经裁决雇主有权解雇Emmely。

自此Emmely家的电话就没有安静过。这位50岁的妇女还被Johannes B. Kerner邀请,参加了她人生中第一次的脱口秀节目。"这是一个特别的数字,但是并不让我感到激动,只有愤怒。"她说。

Emmely现在必须为自己辩护,对抗一位Kaiser’s连锁超市的律师和一位ZDF的法律观察员。这两人都声称解雇的决定和随后的判决在司法判决上是完全正确的。

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发表于 2009-2-28 07:04 | 显示全部楼层
本帖最后由 音乐盒 于 2009-2-28 07:28 编辑

吼吼,谢谢小麦和Sarah啦。

我都乱七八糟的,净贪玩儿了。也过了修改时间了,不好意思,劳烦大大们帮改改。[已修改]

第三部分第二段:
那是1月21日的事情。一天后,发生了后果严重的收据事件:员工们利用休息时间在超市里买东西本是很平常的事儿。这天,当艾米莉拿着一些买给自己的食品去结帐时,“突然收银台那儿坐了两名分店负责人很乐意邀请去参加聚会的人”,50岁的她说道。在这种情形下,她将两张有争议的退瓶费收据换成了现金,而据凯泽斯称,这两张收据是此前一位顾客遗失在超市里,并根据规章被放到了超市办公室里的。

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即刻解雇(注:即没有六个月的通知解雇期限)

„Ein Zusammenhang mit der Teilnahme der Klägerin an Streikaktionen ist nicht erkennbar“
并无法确定(开除)是否与原告参与罢工行动有关”
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发表于 2009-2-28 07:08 | 显示全部楼层
本帖最后由 happyxiaomai 于 2009-2-28 07:09 编辑

Barbara E. sieht das anders. Sie lebt heute im Ostteil Berlins von Hartz IV, davor hatte sie zwölf Monate lang Arbeitslosengeld bekommen. Job weg, Existenz gefährdet. Die Arbeitsagentur brachte E. dazu, in eine kleinere Wohnung umzuziehen, zu groß war die alte für Hartz IV. Als Kassiererin hatte sie immerhin rund 1700 Euro brutto im Monat verdient.
Barbara E 不这么认为。她现在在柏林东部地区靠领政府救济生活,之前她还领了12个月的失业金。工作没了,生存受到了威胁。劳动局说服了E搬进一个较小的房子,以前的房子对于一个领救济的人来说,面积太大。她当收银员的时候一个月毛工资大概有1700欧元。



Ihr Anwalt Benedikt Hopmann nennt den Fall der Berlinerin einen Skandal. „Nach dem, was vorher im Prozess gelaufen ist, musste ich mit dem Schuldspruch zwar rechnen, aber im Stillen habe ich doch gehofft, dass die Richterin nun anders entscheidet oder zumindest die Revision zulässt“, sagt Emmely. Doch es kam anders, nun bleibt ihr nur der Gang zum Verfassungsgericht. Ihr Rechtsbeistand kündigte eine Beschwerde an und will notfalls bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen.
她的律师Benedikt Hopmann将这名柏林女子的案件称为一个丑闻。“在诉讼程序之后,我虽然得接受有过错的判决,可是在内心深处我还是有过希望,律师会做出另外一种决定,或者至少会允许复审。”Emmely说。但是结果却不是她希望的那样。现在她只能去宪法法院了。她的法律顾问宣布要投诉,而且必要的话还会一直把官司打到欧洲人权法院。


Emmely gibt nicht auf. „Ja, klar, ich hab’ das angefangen, und das beende ich jetzt auch.“ Sie sieht sich zu Unrecht hart bestraft. „Ich werde nicht zugeben, was ich nicht getan habe“, sagt die gelernte Verkäuferin. Und sie nennt noch einen anderen Grund, warum es sich lohnt, für ihr Recht auf Wiedereinstellung zu kämpfen. „Es hat so viel Zuspruch für mich gegeben, viele Leute setzen auf mich. Wenn ich jetzt aufhöre, wären die enttäuscht.“ Vielen ergehe es in Deutschland ähnlich, sie würden zu Unrecht ihre Arbeit verlieren. „Mancher hat vielleicht bloß nicht den Arsch in der Hose, dagegen anzugehen“, sagt die Kassiererin.
Emmely不放弃。“是的,当然,我会有始有终。”她认为自己受到了不公正的处罚。“我不会承认我没有做的事情。”这名收银员说。她还提出了另外一个原因,解释为什么她争取重新上岗的事情是值得的。“我得到了很多鼓励,很多人都寄希望于我。”很多德国的员工都有相似经历,他们都是因为受了不公正待遇而失去工作的。“很多人都没有勇气去反抗。”,这名收银员说。



Der Prozess gegen den einstigen Arbeitgeber hat bisher einige Tausend Euro gekostet. Dafür sprang die Rechtsschutzversicherung ihrer Gewerkschaft Ver.di ein. Nachdem die Richterin in Berlin ein weiteres Revisionsverfahren abgelehnt hat, ist unklar, woher Emmely das Geld für den weiteren juristischen Konflikt nehmen soll. „Da hab’ ich mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht“, sagt Emmely. Gewerkschafter und Aktivisten des linksgerichteten Labournet haben ein Solidaritätskomitee für sie gegründet. Es gibt auch ein Spendenkonto. Doch die, die Geld geben, haben oft selbst nicht so viel davon. Ver.di, so sagt die Kassiererin, habe sich für sie bisher eigentlich weniger interessiert.
与前雇主对簿公堂已经花掉了几千欧元的费用。她加入的工会Ver.di的法律保护保险也为此诉讼提供了资金。柏林的女法官驳回复审申请以后,人们还不清楚,Emmely接下来的花在接下来的法律诉讼上的资金怎么筹集。“老实说,我还没有想过这个问题。”Emmely说。偏左的Labournet的工会和积极分子为她成立了一个委员会。另外还有一个帐户,专门负责接收人们给她的捐款。但是,那些捐款的人,往往自己也不富裕。Ver.di, 这名收银员说,其实到现在为止,对这件事情的兴趣并不是很大。


Nach dem Urteil, das bundesweit durch die Medien ging und viele Leser auch bei WELT ONLINE aufgeregt hat, rief jedoch sogar die Fachbereichsleiterin für den Berliner Einzelhandel bei Emmely an. Ein solches Medienthema könnte eben auch der Gewerkschaft Pluspunkte bringen. Emmely meint: Besser spätes Interesse als gar keines.
这次判决受到了全的媒体的关注,很多世界报在线的读者看了报道之后都很激动,之后,柏林零售业负责人甚至给Emmely打了电话。这样一个媒体话题也会给工会带来好处。Emmely认为:他们迟来的兴趣也比毫无兴趣要好。

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发表于 2009-2-28 07:18 | 显示全部楼层
Sie kann sich nach eigenen Angaben auf ihre Familie verlassen und hat neue Freunde gefunden,
这些都还可以忍受,艾米莉说。她自己说,她能离开自己的家庭并找到发起“与埃梅莉团结一致委员会”的新朋友。


sich auf ... verlassen不是离开,而是信赖,信任的意思

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发表于 2009-2-28 21:51 | 显示全部楼层
本帖最后由 sarah_wang1986 于 2009-2-28 22:01 编辑

第四部分
Bei Kaiser’s ist es den Mitarbeitern verboten, solche Pfandbons einzulösen, die nicht von der Marktleitung abgezeichnet sind. So sollen die Belege von denen der Kunden unterschieden werden. Wer dennoch mit Kundenbons bezahlt, handelt gegen die Anweisung. Dass dann die Kündigung droht, ist den Mitarbeitern laut der Handelskette bekannt.
凯泽思禁止员工私自兑换这样没有超市管理处签字的退瓶券。因此,签字是区分是否是顾客的退瓶券的证据。谁兑换退瓶券,而没有依照规定办事,就要面临被解雇的威胁,这点超市职员都很清楚。

„So was mache ich mit Sicherheit nicht“, hält Emmely dagegen. „Ich gehe doch nicht zur Kasse und ziehe zwei nicht vom Marktleiter abgezeichnete Bons raus, um in Anwesenheit der beiden Kolleginnen zu bezahlen. Das wäre ja auch Irrsinn gewesen.“ Aber die Kolleginnen sagten später vor Gericht als Zeuginnen gegen Emmely aus.
“我没有小心做这件事,”艾米丽反驳说,“我没有去收银台,而是拿了2张没有分店经理签字的退瓶券,在2个女同事的面前兑换。”但是这2个女员工后来在法庭上为艾米丽作证时说,“这实际上已经很疯狂。”

Noch heute ist die ehemalige Kaiser’s-Angestellte enttäuscht von ihnen. Sie kann sich nach eigenen Angaben nicht erklären, wieso sie ausgerechnet die zehn Tage zuvor am Rückgabeautomaten für Flaschen ausgedruckten Pfandbons am 22. Januar 2008 mit eingereicht haben soll. „Wenn da überhaupt was schief gelaufen sein sollte, hätten mich die Kolleginnen an der Kasse ja direkt ansprechen können. So wie es dann lief, finde ich das einfach nur feige von denen.
即使今天,这位凯泽思前雇员对她们也表示失望。在做了一些陈述后她依然不能自圆其说,为什么她算好提前10天,2008年1月22日在自动回收瓶子机器那提交了印好的退瓶券。 “如果有任何不正确的,收银台的女同事也应当直接和我说。可是就像当时所发生的那样,我发现她们都是胆小鬼。”

Nach dem Vorfall arbeitete die Kassiererin erst normal weiter. Am dritten Tag dann kamen die Vorwürfe wie aus heiterem Himmel, wie Emmely sagt. „Bis dahin war ich immer davon ausgegangen, dass wir im Markt eine dufte Truppe sind.“ Es folgte nach Anhörungen durch der fristlose Rauswurf, später ersatzweise eine fristgerechte Kündigung. Einen ersten Prozess wegen der Kündigungsschutzklage verlor Barbara E. im Sommer 2008.

"Ich würde sofort wieder in einem Supermarkt arbeiten"“我宁愿马上还是在一家超市工作。”
这件事发生后,收银员又正常工作。第三天指控从天而降,就像艾米丽说的,“直到那时以前我一直以为,我们在超市是很棒的一个小团体。”在听证会后经过一个没有事先通知的指责,之后,作为补偿的是正式解雇。由于雇佣保护投诉,芭芭拉 艾米丽在2008年夏天一审败诉。


Für die einstige Kaiser’s-Mitarbeiterin waren das Monate der Unsicherheit, und unsicher und ihres Berufs beraubt fühlt sie sich bis heute. „Das ist doch das einzige, was ich gelernt hab’ von der Pieke auf“, sagt Emmely. Wenn sie mit 50 Jahren noch einmal ein Jobangebot bekäme, sollte es was mit Lebensmitteln sein. „Ich würde sofort wieder in einem Supermarkt arbeiten.“
对这个凯泽思的前雇员来说,这几个月充满了不确定性和不安全,直到今天,她仍然觉得她的工作是被人抢走的。“从头到尾这是我唯一学到的东西,”艾米丽说。如果她能在50岁时再得到一份工作,也一定还是和生活用品有关。“我宁愿马上还是在一家超市工作。”

Wenn sie noch jemand einstellen würde. Im Einzelhandel gelten strenge Regeln für Arbeitnehmer, es gibt vergleichbare Fälle – wie das Bienenstich-Urteil von 1984, bei dem das Gericht einem Arbeitgeber rechtgab, der einer Verkäuferin gekündigt hatte, weil sie ein Stück Kuchen aus der Auslage aufgegessen hatte. Die Kündigung wegen Pfandbons für 1,30 Euro ist dennoch beispiellos. Zwar stellten die Richter, auch im zweiten Prozess, widersprüchliche Aussagen zur Tat fest. Aber allein der schwerwiegende Verdacht der strafbaren Handlung war für die Gerichte Grund genug, dem Arbeitgeber Recht zu geben.
如果超市招聘员工的话。在零售业,对雇员有严格的规定, 有一个类似的情况-1984年奶油蛋糕一案中,法院判已将女售货员解雇的雇主胜诉,因为她吃了一块柜台里的蛋糕。这次因为1,3欧兑换退瓶费的解雇却是前所未有的。虽然法官也在二审中确认了前后矛盾的事实陈述,但是仅仅是对违法操作的严重怀疑已经给法庭足够的理由来给雇主解雇的权利。

有好些地方翻译不确定,请大家指正哈~继续忙论文了~~~fighting

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