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[已被认领] 【2010.6 国家地理杂志德国版】Ein Pantheon für Buddha

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发表于 2010-6-2 12:33 | 显示全部楼层 |阅读模式
http://www.zeit.de/reisen/2010-05/china-seidenstrasse?page=all

Als erste Journalisten aus dem Westen durften Reporter von National Geographic in die Mogao-Grotten von Dunhuang. Ihr exklusiver Bericht zeigt den größten Kulturschatz der Seidenstraße.

Vor ihm im Sand lagen Skelette. Als wollten sie ihn vor den Gefahren warnen, die jedem drohten, der im Jahr 629 auf der Seidenstraße reiste der damals weltweit bedeutendsten Route für Waren, Eroberer und Ideen. Der Mönch Xuanzang hatte die Orientierung verloren – und fast seine letzte Kraft. Westlich des chinesischen Reichs peitschten heftige Sandstürme durch die Wüste. Die aufsteigende Hitze gaukelte ihm Trugbilder vor. In seinem Wahn glaubte er, auf fernen Dünen bedrohliche Streitmächte zu erkennen.

Noch größeren Schrecken verbreiteten die mit Schwertern bewaffneten Banditen, die den Karawanen auflauerten, denn diese waren reich beladen: mit Seide und Tee und Keramik auf ihrem Weg nach Westen an die Höfe in Persien und am Mittelmeer. Oder mit Gold, Edelsteinen und Pferden auf dem Weg nach Osten, nach Chang’an (dem heutigen Xi’an), in die Hauptstadt der Tang-Dynastie, damals eine der größten Städte auf Erden. Wie Xuanzang in seinem berühmten Reisebericht schrieb, hatte auch er etwas Wertvolles dabei, das ihn auf seinem Weg vorantrieb: den Buddhismus.

Diese Religion hatte sich über die Seidenstraße bis nach China verbreitet. Ähnlich wie nach ihr der Zoroastrismus und der Manichäismus − beides Lehren persischen Ursprungs – sowie das Christentum und später der Islam. Doch keine Glaubensrichtung gewann einen so starken Einfluss in China wie der Buddhismus, der dort bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. nachweisbar ist, als beispielsweise um 68 n. Chr. das "Kloster der weißen Pferde" – Baima Si – in Luo-yang gegründet wurde. Die Texte, die Xuanzang aus Indien in die Heimat mitbrachte, vertieften das Verständnis für viele Fragen des Buddhismus und sorgten für seine weitere Verbreitung.

Xuanzang war 16 Jahre lang auf Reisen. Gegen Ende dieser Zeit rastete der Mönch in Dunhuang. In dieser Oase an der Seidenstraße kreuzten sich die Wege vieler Menschen und Kulturen. Deshalb konnten dort die Mogao-Grotten entstehen, eines der großen Wunderwerke der buddhistischen Welt.

Etwa 19 Kilometer südöstlich von Dunhuang ragt eine bogenförmige Felswand rund 30 Meter hoch aus den windgepeitschten Dünen. An ihrem Fuß liegt ein von Pappeln gesäumtes Flussbett. Schon um die Mitte des 7. Jahrhunderts war dieser anderthalb Kilometer lange Abhang von Hunderten Grotten durchlöchert. Hier ließen sich Reisende zum Gebet nieder, um sicheres Geleit auf ihrem weiten Weg entlang der gefürchteten Wüste Taklamakan zu erbitten – oder um wie Xuanzang für den erfolgreichen Abschluss ihrer Wanderung zu danken.

In den Grotten aber wird bis heute die einfarbige Leblosigkeit der Wüste durch eine prachtvolle Welt der Farbe und Bewegung abgelöst. Tausende Buddhas in den unterschiedlichsten Schattierungen leuchten überall an den Höhlenwänden, auf ihren Roben glänzt Gold aus fernen Ländern. Apsaras – feenhafte Frauenfiguren – schweben an den Decken, begleitet von engelsgleichen Musikanten in hauchdünnen, lapis-lazuliblauen Gewändern. Viele dieser Gestalten scheinen fast zu zartgliedrig, um von Menschenhand gemalt worden zu sein.

Neben diesen Abbildungen aus dem Zwischenparadies auf dem Weg ins Nirwana zeigen die Malereien aber auch irdische Details, wie sie jeder kannte, der entlang der Seidenstraße reiste: zentralasiatische Händler mit langen Nasen und Schlapphüten, runzlige indische Mönche in weißen Gewändern, chinesische Bauern auf ihren Feldern. In der ältesten datierten Höhle aus dem Jahr 538 n. Chr. wäre Xuanzang sogar den gefürchteten Banditen wiederbegegnet, allerdings waren sie auf dieser Darstellung bereits gefangen genommen und geblendet worden; später bekehrte man sie zum Buddhismus.

Die westchinesische Wüste ist geprägt vom unaufhörlichen Wandel ihrer Sandlandschaft. Ein perfekter Ort für solch ätherische Ausdrucksformen der Kunst. Aber das Wundersame der Mogao-Grotten liegt nicht in ihrem Zeitkolorit, sondern vielmehr in ihrer außergewöhnlichen Langlebigkeit.

Die Höhlen wurden zwischen dem 4. und dem 14. Jahrhundert n. Chr. angelegt. Die unterirdischen Räume mit ihrer papierdünnen Schicht brillanter Malerei haben Kriege und Raubzüge, Naturgewalten und Verfall überstanden. Heute sind sie eine der weltweit bedeutendsten Schatzkammern buddhistischer Kunst.

Doch ihr Stellenwert übersteigt den eines rein religiösen Monuments. Die Wandmalereien, Skulpturen und Schriftrollen in diesem isolierten Felsmassiv gestatten einen Einblick in jene multikulturelle Gesellschaft, die ein Jahrtausend lang an dieser einst wichtigsten Route vom Fernen Osten in den Westen florierte.

Die Chinesen nennen den Ort Mogaoku: "Unvergleichliche Höhlen". 492 der fast 800 in den Felsabhang gehauenen Räume sind mit kunstvollen Wandmalereien geschmückt. Sie bedecken eine Fläche von nahezu 46.000 Quadratmetern, etwa die 40-fache Fläche der Fresken der Sixtinischen Kapelle. Außerdem finden sich im Innern der Grotten mehr als 2000 Skulpturen. Einige gehören zu den kunstvollsten Exemplaren ihrer Zeit.

Ob Reisende nun der längeren Nordroute folgten oder der entbehrungsreicheren Südroute – alle Wege führten nach Dunhuang. Karawanen führten exotische Waren mit sich, an denen der verlockende Duft ferner Länder haftete. Die wichtigsten Handelsgüter waren jedoch künstlerischer und religiöser Art. Es überrascht nicht, dass die Maler in den Mogao-Grotten bei ihrer Arbeit an der größten ideellen Leistung der Seidenstraße vielerlei fremde Elemente einführten – von Farbpigmenten bis zur Metaphysik.

"Die Höhlen sind eine Zeitkapsel der Seidenstraße", sagt Fan Jinshi, die Direktorin der Akademie von Dunhuang. Das Institut überwacht die Erforschung, Konservierung und den Besucherstrom zur Kulturstätte. Die 71-jährige Archäologin ist seit 47 Jahren hier tätig. Direkt nach ihrem Studienabschluss an der Universität Peking kam sie 1963 nach Dunhuang. Die meisten anderen antiken Stätten der Seidenstraße seien vom Wüstensand verschluckt oder von späteren Herrschern zerstört worden, sagt Fan. Die Mogao-Grotten hingegen hätten größtenteils bis heute überdauert.
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发表于 2010-6-7 00:28 | 显示全部楼层
好久没翻译了,偶领了。
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