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[翻译完毕] 【2010.5.25 法兰克福汇报】Zehn Jahre nach der „Expo“: Highway to Hannover

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发表于 2010-5-26 23:54 | 显示全部楼层 |阅读模式
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Frankreich behielt den Eiffelturm, Belgien das Atomium. Und Deutschland? Ein Fichtendach. Vor zehn Jahren eröffnete die Weltausstellung in Hannover. Wirtschaftlich war sie ein Fiasko. Die Stadt hat trotzdem von ihr profitiert.

25. Mai 2010

Jetzt sage noch einer, in Hannover sei nichts los. 70.000 Hard-Rock-Fans werden an diesem Dienstag in die niedersächsische Landeshauptstadt strömen, um sich von AC/DC die Ohren freipusten zu lassen. Die australischen Altrocker ("Highway to Hell") um Gitarrist Angus Young, den berühmtesten Schuluniformträger der Welt, spielen auf dem Messegelände unter dem sogenannten Expo-Dach. Das ist eine schirmartige Holzkonstruktion, die entfernt an einen Verbund platter Waldpilze erinnert. Wie der Name schon sagt, wurde dieser Dächerwald einst zur Weltausstellung in Hannover aufgestellt. Die meisten der 70.000 Rockfans werden es nicht ahnen: Das merkwürdige Holzensemble gilt als Wahrzeichen dieser Expo, die vor zehn Jahren ihre Tore öffnete.

Andernorts haben Weltausstellungen Größeres hinterlassen: Paris hat den Eiffelturm, Brüssel das Atomium, London den Kristallpalast - und Hannover ein Dach aus Fichtenholz. Das ist schon bitter. Aber irgendwie passt es ins Bild. Die Expo in Hannover hat nun mal nichts Großes hinterlassen - außer großem Verlust. Dabei war die Expo-Chefin Birgit Breuel seinerzeit mit dem Versprechen angetreten, die ganze Chose über Eintrittsgelder und private Sponsoren, also ohne Rückgriff auf den Steuerzahler zu finanzieren. Allerdings beruhte dieser Plan auf vollkommen unrealistischen Annahmen.

18 statt 40 Millionen Besucher

40 Millionen Eintrittskarten wollten die Organisatoren in den 153 Expo-Tagen verkaufen. Tatsächlich kamen nur 18 Millionen Besucher. Und hätte man aus lauter Verzweiflung nicht erheblich die Preise gesenkt, wären es noch viel weniger gewesen. So wurde das Spektakel zum wirtschaftlichen Debakel. Es endete mit einem Verlust von 1,1 Milliarden Euro.

Das Gute für Hannover war: Diesen Verlust trugen allein das Land Niedersachsen und der Bund. Die Stadt indes profitierte von den hohen Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur. Hannover bekam eine neue S-Bahn und einen neuen Hauptbahnhof, die unmittelbar an der Stadt vorbeiziehende Autobahn A7 eine dritte Spur. Auf dem Kronsberg entstand eine neue Wohnsiedlung. Die betonlastige Innenstadt wurde aufgehübscht (auch wenn Besucher aus Hamburg oder München immer noch verächtlich die Nase rümpfen mögen).

"Hannover galt immer als graue Maus. Dieses schlechte Image hat sich seit der Expo verbessert. Die Stadt hat sich herausgeputzt, sie ist selbstbewusster und bunter geworden", sagt Hort Schrage. Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK Hannover zieht auch wirtschaftlich eine positive Bilanz: "Aus regionalwirtschaftlicher Sicht hat Hannover weit mehr von der Expo profitiert als erwartet." Als großen Nutznießer sieht Schrage vor allem die Hannover Messe. Sie sei über Schiene und Straße nun viel besser erreichbar. Außerdem habe sie neue Flächen und Hallen bekommen, die obendrein flexibler genutzt werden könnten.

Die Expo als Wachstumsmotor für die Stadt?

Diese positive Sicht der Dinge wird in Hannover nicht überall geteilt. "Die Expo als Wachstumsmotor für die Stadt? Davon kann ich nichts erkennen. Und der Messegesellschaft hat die Weltausstellung eher geschadet als genutzt", sagt Holger Bissel, geschäftsführender Gesellschafter der Creditreform Hannover-Celle. Bissel erinnert an die Kapitalspritze von 250 Millionen Euro, die das Land Niedersachsen und die Stadt Hannover ihrer Messegesellschaft im vergangenen Jahr verabreicht haben. Diese dient nicht nur dem Ausgleich der hohen operativen Verluste.

Das frische Kapital federt eine Teilwertabschreibung von mehr als 150 Millionen Euro ab, mit der die Hannover Messe auf die chronische Unterauslastung ihrer überdimensionierten Ausstellungsflächen reagiert.

Auch die hochfliegenden Erwartungen zur Nachnutzung des Expo-Geländes erfüllten sich nicht. Dies gilt insbesondere für das Ostgelände, das heute als Expo-Park firmiert. "Dort ist das Nachnutzungskonzept gescheitert", urteilt IHK-Geschäftsführer Schrage. Auf dem riesigen (Geister-)Gelände fernab der Innenstadt siedelten sich zwar einige Firmen an, aber eben deutlich weniger als ursprünglich geplant. Der erhoffte große Zustrom moderner IT-Unternehmen blieb weitgehend aus. Creditreform-Manager Bissel kann der geplatzten Hoffnungsblase freilich sogar etwas Gutes abgewinnen. "Wo es keinen Hype gab, konnte es später auch keinen Absturz geben."

Große zyklische Ausschläge passen ohnehin nicht in das Bild der Stadt, die bisher vergleichsweise gut durch die Wirtschafts- und Finanzkrise gekommen ist. Betriebsschließungen wie die der Conti-Reifenfabrik in Hannover-Stöcken oder die Insolvenz der kleinen Herrenhäuser Brauerei sind nicht symptomatisch für die Lage. Tatsächlich ist die Region von großen Katastrophen verschont geblieben. Das erklärt sich aus der Unternehmensstruktur: Die Wirtschaft ist relativ breit aufgestellt und weniger als andernorts in zyklischen Branchen (wie der Schifffahrt) aktiv. Außerdem verfügt Hannover über ein starkes Rückgrat in der Finanzbranche. Abgesehen von Betrugsproblemen ist der Lokalprimus Norddeutsche Landesbank bisher vergleichsweise gut durch das globale Abschreibungsgewitter gekommen. Versicherer wie Talanx, VGH, Concordia, VSH und Mecklenburgische waren zu klein und zu vorsichtig, um große finanzielle Dummheiten fernab der Heimat zu begehen. Talanx sorgte nach der Übernahme von Gerling sogar für positive Beschäftigungseffekte in Hannover, wo die Sachversicherungssparte konzentriert wird.

Erstligateams in drei großen Sportarten

Böse Zungen behaupten ja, das Beste an Hannover sei die Nähe zu Hamburg. Ganz so schlimm ist es nicht, sagen diejenigen, die es beruflich an die Leine gezogen hat (Hannover: Mehr als Messerummel und Mittelmaß). Großes Lob erntet der Zoo, der mit viel Steuergeld zu einem Erlebnispark umgebaut worden ist. Außerdem zählt Hannover zu den wenigen deutschen Städten, die in drei großen Sportarten Erstligateams aufbieten: Fußball, Handball und Eishockey. "Im Ringen um gutes Personal ist das ein wichtiger Standortfaktor", sagt Bissel. Umso mehr freut man sich an der Leine, dass sich Hannover 96 in letzter Minute vor dem Abstieg gerettet hat (3:0 in Bochum: Hannover schafft den Klassenverbleib); und dass die Scorpions im April den Meistertitel in der Eishockey-Liga errungen haben (Eishockey: Hannover Scorpions vor dem Finaleinzug).

Die Scorpions? Das ist auch eine Rockband - aus Hannover und der wohl größte Exportschlager der Stadt.

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发表于 2010-5-28 22:00 | 显示全部楼层
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 楼主| 发表于 2010-5-28 23:05 | 显示全部楼层
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interpretersong 发表于 2010-5-28 22:00

欢迎认领 P.S.好久不见楼上这位翻译大家了
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发表于 2010-6-9 09:20 | 显示全部楼层
回复 3# rhapsody


   
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发表于 2010-6-10 10:02 | 显示全部楼层
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