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[翻译完毕] 【09.9.7.德国汉堡晚报】Die Wahrheit über China - made in Hamburg

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发表于 2009-9-10 23:45 | 显示全部楼层 |阅读模式
Die Wahrheit über China - made in Hamburg                           
         Von Angela Grosse                    7. September 2009, 06:00            Uh
http://www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/article1171949/Die-Wahrheit-ueber-China-made-in-Hamburg.html

1906 begann im "Kolonialinstitut" die Wissenschaft über Chinas Sprache und Kultur - bis heute ein Kampf gegen Vorurteile.

              
Symbol für China-Tradition in Hamburg: Der Drache in der Binnenalster war Wahrzeichen der "China Time" vor drei Jahren.
Foto: Reto Klar


Die einen fürchten China als Drachen, der mit seinem Rohstoffhunger die Welt   verschlingt, Produkte und Technologie kopiert, die anderen bestaunen es als   Hort einer jahrtausendealten Kultur. Um China ranken sich viele Mythen. Das   Reich der Mitte ist ein Kontinent der Gegensätze. Sie zu ergründen ist ein   Ziel der Sinologie. Die Wissenschaft, die erstmals vor 100 Jahren in Hamburg   ihre Arbeit aufnahm, stand im Mittelpunkt des 53. Hamburger   
Wissenschaftsforums. Zu diesem hatten NDR 90,3 und Abendblatt in das   Hauptgebäude der Uni Hamburg geladen.


Aus Neugier über das ihr fremde, unbekannte Asien studierte Dr. Sarah   Kirchberger, Leiterin des Ressorts Marktforschung bei TKMS Blohm+Voss,   Sinologie. "Ich bin begeistert dort hängen geblieben, obwohl es ein   anstrengendes Studium ist." So muss jeder Studierende in Hamburg das   klassische Chinesisch und das moderne Hochchinesisch lernen. China ist bis   heute ein Teil ihrer Arbeit geblieben - und dabei trifft sie immer wieder   auf Mythen. Besonders hartnäckig halte sich der Mythos, "Chinesen   seien psychologisch anders, wären kollektivistische Menschen, eben 'blaue   Ameisen'. Das halte ich für ein eklatantes Vorurteil", sagte   Kirchberger. Im Arbeitsleben habe dieser Mythos zur Folge, dass Manager nach   einem zweiwöchigen Crashkurs nach China geschickt würden, um dort ein Werk   zu leiten - schließlich sei, so die Argumentation, die Kultur so fremd, dass   man sie nicht verstehen könne. "Also versucht man es erst gar   nicht. Das ist fatal."



    China scheint ein Punkt zu sein, an dem sich Mythen kristallisieren, stellte   Prof. Kai Vogelsang fest. Der Sinologe forscht und lehrt zur Geschichte und   Gesellschaft Chinas. Er nennt drei Mythen, denen Sinologen immer wieder   begegnen. Erstens, die chinesische Schrift bilde, anders als alle anderen   Schriften, keine Sprache, sondern nur Ideen ab. Zweitens, die chinesische   Mauer, trutzig, 6000 Kilometer lang, gebe es seit 2000 Jahren ohne Lücke.   Nummer drei sei der Mythos der 5000-jährigen Geschichte Chinas. Der   forschende Blick in originalsprachliche Quellen widerlegt diese Mythen. "Sieht   man sich die chinesischen Zeichen an, merkt man schnell, dass nur ein sehr   geringer Teil als Bild zu verstehen ist. Die Schrift ist vielmehr wie alle   anderen Schriften an Sprache gebunden. Studiert man die Quellen zur   Chinesischen Mauer, stellt man fest, dass es nicht immer nur eine Mauer   gegeben hat, sondern unterschiedliche Mauern. Sie wurden zusammengefügt,   zerfielen, wurden restauriert oder ignoriert. Die Mauer, wie wir sie heute   kennen, entstand erst im 16. Jahrhundert. Rekonstruiert man die chinesische   Geschichte aus den Quellen, ergibt sich, dass man nicht für 5000, sondern   nur für 3000 Jahre schriftliche Quellen hat. Die ältesten Schriften stammen   aus der Zeit um 1200 v. Chr."



    Doch es sind nicht nur Mythen, die den Blick trüben. "Eine der   Hauptbarrieren, um China überhaupt angemessen verstehen zu können, ist, dass   wir, selbst wenn wir es manchmal besser wissen, unterstellen, China bilde   eine Einheit, räumlich und zeitlich", erläuterte Prof. Michael   Friedrich, dessen Schwerpunkt Sprache und Literatur Chinas ist. Diese   Sichtweise sei falsch. "Seit der ersten Einigung Chinas um 200 v. Chr.   hat es auf chinesischem Boden phasenweise bis zu 15 oder 20 Staaten gegeben."   Bis heute sei China ein Vielvölkerstaat, kein Nationalstaat wie Deutschland.   Wenn wir also unsere Lebenswelt, unsere Erwartungen und Vorstellungen auf   dieses Reich projizieren, verstellen wir uns den Blick. Diese naive   Sichtweise führe zur Quelle eines zweiten Missverständnisses. In Deutschland   gebe es ein gebrochenes Verhältnis zu unserer Tradition. Wir gingen davon   aus, dass die Kritik an der eigenen Geschichte dazugehöre, "und   können uns nicht vorstellen, dass es in anderen Regionen der Erde anders   aussieht" .



    Um die Urteilsfähigkeit zu schärfen, müsse man genau hingucken, forderte   Vogelsang. Die Festwoche zu 100 Jahren Sinologie in Hamburg, die im   Ostflügel des Uni Hauptgebäudes begangen wird (21.9.-26.9.), soll neue   Blicke eröffnen und zeigen, dass die Hamburger Sinologen in einem sehr   positiven Umfeld forschen und lehren. So ist der Hafen das Zentrum der   deutschen Chinawirtschaft, "in manchen Aspekten sogar das europäische",   erläuterte Friedrich. Die Kontakte der Sinologen zu Unternehmen, die in   Ostasien und China aktiv sind, seien fruchtbar. Es gibt in Bezug auf   Forschung und Studium Kooperationen mit wissenschaftlichen Institutionen in   Hamburg, in Europa, China und in Japan. Nicht zuletzt auf diesen Aktivitäten   beruhe der exzellente Ruf der Hamburger Sinologen.



    In Zukunft wollen die Hamburger zur Stadtentwicklung und zur Rolle des   Internets in China forschen - damit nicht neue Mythen entstehen.
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 楼主| 发表于 2009-9-11 00:25 | 显示全部楼层
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